Physikalisches Abtöten ohne Chemie
Eine bevorzugte Art, den Holzwurm zu entfernen, kann mit Hitze erfolgen. Das rein mechanische Vorgehen braucht keine chemischen Hilfsmittel und Geruch entwickelnde Substanzen. Um ein sicheres und zuverlässiges Ergebnis zu erzielen, müssen allerdings einige Regeln beachtet werden.
Kleinere befallene Gegenstände wie Möbelstücke können komplett in einer Sauna erwärmt werden. Bei Befall in einem Dachstuhl, im Fachwerk oder in einer Treppe reicht eine äußere Erwärmung, beispielsweise durch einen Föhn oder einen Baustrahler nicht aus.
Grundregeln für die Wirksamkeit
Um die Abtötung aller Eier, Larven und Käfer im Holz zu sichern, muss es durchgängig auf mindestens 55 Grad Celsius erhitzt werden. Diese Temperatur muss eine Stunde anhalten, um alle Stadien der Schädlinge zuverlässig abzutöten.
Als standardisiertes Verfahren wird heute meist das Heißluftverfahren in Gebäuden angewendet. Heiße Luft wird in den Dachstuhl oder die Räume mit Fachwerk eingeleitet. Ein Überdruck „befördert“ die heiße Luft bis in die Mitte des Holzes.
Für partielle Bekämpfung können andere Hitzeerzeuger eingesetzt werden:
- Mikrowelle
- Infrarotstrahler
- Hochfrequenzstrahler
Abzuwägen ist in jedem Fall die Auswirkung auf das Holz und dessen Struktur. Zu hohe Temperaturen können zu Verbrennungen des Holzes führen.
Hoher Aufwand für das Warmluftverfahren
Je nach Bauteil- und Gebäudeart kann das „Behausen“ und hermetische Abriegeln für die zu erhitzenden Örtlichkeiten mit montiertem Holz sehr aufwendig sein. Das Heißluftverfahren erzeugt Kosten in einem Dachstuhl, die ab etwa 200 Euro einschließlich Behausung beginnen.
Restauratoren aus dem Bereich antiker Möbel unterhalten eine Thermokammer, in die befallene Regale, Schränke, Stühle, Tische und andere Möbelstücke zu einem Preis je nach Größe im Bereich zwischen zwanzig und hundert Euro thermisch behandelt werden.
Grenzen der Erhitzungsmethoden
Generell lässt sich der Holzwurm mit Hausmitteln bekämpfen, zu denen auch die Hitzeerzeugung gehört. Allerdings stößt diese biologische Bekämpfung schnell an ihre Grenzen, wenn kein professionelles Gerät zu Verfügung steht.
Für kleinere Holzwerkstücke können Backofen und Sauna genutzt werden, um die Eier, Larven und Käfer abzutöten. Für tragende Bauteile in Gebäuden wie Gebälk und Treppen müssen leistungsfähige Geräte von Spezialanbietern eingesetzt werden.