Mauern sind vielseitig
Mauern werden natürlich für ein Haus benötigt. Aber auch als freistehende Elemente sind sie rund um das Haus und selbst im Haus von enormer Bedeutung. Die Einsatzmöglichkeiten scheinen nahezu unbegrenzt:
- nicht tragende Mauern im Innenbereich von Häusern
- Mauervorsätze als Designkomponente
- Mauern als Grundstücksbegrenzung (auch Zäune)
- Mauern zum Schaffen unterschiedlich hoher Ebenen
- Mauern zum Abgrenzen (beispielsweise Pflanzen- und Wegbereiche)
- Sichtschutz
- Lärmschutz
- Stilelement
- optische Abtrennung bestimmter Bereiche
Mauern aus Naturstein
Eine besondere Bedeutung lässt sich dabei Natursteinmauern zuordnen. Neben den verwendeten Baumaterialien gibt es vor allem auch Unterschiede bei den Bautechniken zum Erstellen einer Natursteinmauer:
- Trockenmauern
- mit Bindemittel „nass“ verbundene Steine (Mörtel und andere Kleber als Bindemittel).
Das Mauern einer Natursteinmauer
Das Mauern einer Natursteinmauer folgt denselben Techniken wie das einer Mauer mit Bausteinen wie Ziegelsteinen oder Porenbetonsteinen. Eine Anleitung zum selber Mauern finden Sie hier.
Das Bauen einer Natursteinmauer als Trockenmauer
In der nachfolgenden Anleitung zum Bauen einer Natursteinmauer wollen wir stattdessen auf die populäre Trockenmauer eingehen. Die bietet Ihnen zahlreiche Möglichkeiten, sie selber individuell zu gestalten. So lässt sich eine Trockenmauer bepflanzen und ein atemberaubender Biotop kann daraus entstehen.
Das Bepflanzen der Natursteinmauer
Das Bepflanzen einer Trockenmauer sollten Sie bereits mit dem Bauen der Natursteinmauer verbinden. Daher sollten Sie die Bepflanzung gleich von Anfang an in Ihre Planung einbeziehen. Bei der Wahl der Pflanzen müssen Sie die verschiedenen Mauerbereiche wie Mauerkrone, seitliche Mauerfugen und Mauersockel unterscheiden, außerdem, wie sehr Mauerbereiche Wind, Wetter und vor allem der Sonne ausgesetzt sind. Pflanzen für die Trockenmauer nach ihren Mauerbereichen und was sonst zu beachten ist, haben wir hier aufgeführt.
Anleitung zum Bauen einer Natursteinmauer
- Schotter oder Kies (Fundament)
- Bausand (Fundament)
- Natursteine für die Mauer
- Natursteinmauerpflanzen
- magere Muttererde (für die Bepflanzung)
- Holzpflöcke für die Richtschnur
- Grabwerkezug wie Hacke, Schaufel, Spaten usw.
- alternativ Minibagger
- Schubkarre
- Richtschnur
- eventuell Wasserwaage
- je nach Beschaffenheit der Natursteine Hammer und Meißel
- Rüttler
1. Ausschachten des Fundaments
Stecken Sie das Fundament in den gewünschten Maßen ab. Besonderheiten dazu, wie zum Beispiel die Dimensionierung und Details zu den verwendbaren Baumaterialien finden Sie hier: Fundament Trockenmauer. Schachten Sie bis zu 40 cm tief aus.
Dann füllen Sie die Fundamentsohle zu 75 bis 80 Prozent mit dem Schotter bzw. Kies. Verdichten Sie dieses kapillarbrechende Gestein mehrfach. Dann kommt eine Lage Bausand mit einer Höhe von 5 bis 10 cm darauf und wird glatt gezogen.
2. Sortieren von Steinen und Pflanzen
Sortieren Sie die Steine für Ihre Natursteinmauer. Die größten und schwersten werden als Mauersockel verwendet. Die längsten, schönsten, übrig gebliebenen größten und gleichmäßig hohen Steine verwenden Sie für die Mauerkrone. Die eigentliche Mauer besteht aus zahlreichen Hauptsteinen, die groß sind. Dazu kommen kleinere Steine zum Verkanten.
Nun müssen Sie noch die Pflanzen mach den verschiedenen Kriterien sortieren: Mauerkrone, Fugen, Mauersockel, sonnig und trocken, schattig, halbschattig. Auch die Himmelsrichtungen (Wetterseite Westen, kalte Seite Norden und heiße, sonnige Südseite) können ein Kriterium beim Sortieren der Pflanzen darstellen.
3. Setzen des Mauersockels
Nun können Sie den Mauersockel aus den größten, schwersten Steinen setzen. Die Steine werden mehrere Zentimeter in den Bausand gedrückt. Die Fugen sollten nicht breiter als zwei Finger werden (Stoßfugen zwischen den einzelnen Steinen).
Die Innenseite der Natursteinmauer können Sie bereits mit Muttererde hinterfüllen, ebenso die Stoßfugen. Auch auf die Oberseite der Steine kommt Mutererde. Pflanzen, die im Bereich des Mauersockels gepflanzt werden, können jetzt positioniert werden.
Der Mauersockel sollte in der Breite ein Drittel der Mauerhöhe betragen. Die Mindeststärke einer Natursteinmauer soll zudem 40 cm betragen, wobei der Mauersockel doppelt so stark sein darf. Eine Mauer in der Höhe von 1,80 m sollte also eine Sockelbreite von wenigstens 60 cm aufweisen, wobei sich die Mauer nach oben auf höchsten 40 cm verjüngen sollte.
4. Bauen der Mauer
Nun können die weiteren Mauersteine verbaut werden. Achten Sie darauf, dass Stoßfugen gleichmäßig zueinander versetzt werden. Auch die Anordnung der kleineren Steine zum Verkanten und der großen Bausteine sollte ein gleichmäßiges Gesamtbild ergeben.
Mit jeder Steinreihe können Sie die Steinmauer innenseitig sowie die Stoßfugen weiter mit Muttererde füllen. Auch das Bepflanzen erfolgt Reihe für Reihe.
5. Setzen der Mauerkrone
Nun wird noch die Mauerkrone gesetzt. Die Steine dürfen bis zur 5-fachen Länge der Steinhöhe betragen. Achten Sie darauf, dass keine Mulden an der Oberseite der Steine zu finden sind, in denen sich Wasser sammeln könnte. Das gilt übrigens für sämtliche Steine.
Beachten Sie die Baugesetze, Bebauungspläne, landesweite und kommunale Verordnungen und Auflagen. Grundsätzlich gilt: ab einer Mauerhöhe von 2 m muss eine statische Berechnung eingereicht werden.