Sandstein – ein beliebtes Baumaterial
Sandstein wird schon seit Jahrtausenden von Menschen als Baumaterial verwendet. Als weiches Gestein ist es leicht zu verarbeiten, außerdem ist es ökologisch besonders wertvoll, da sich ein wahrer Biotop in einer Sandsteinmauer bilden kann – vorausgesetzt, es ist eine Trockenmauer. Sie können Sandstein nach zwei grundsätzlichen Techniken zu einer Natursteinmauer anlegen:
- Trockenmauer, die Steine werden ohne Bindemittel verkantet
- gemauerte Mauer, die Steine werden mithilfe eines Bindemittels (Mörtel, Kleber) verbaut
Fundamente für Sandsteinmauern selber anlegen
Die ersten wichtigen Unterschiede bei diesen beiden Bautechniken gibt es schon beim Fundament. Bei der gemauerten Sandsteinmauer benötigen Sie ein gegossenes Betonfundament. Berücksichtigen Sie, dass Sie den Beton dabei verdichten müssen.
Für eine Trockenmauer wird das Fundament ebenfalls „trocken“ hergestellt. Klicken Sie hier für eine Anleitung, und um mehr dazu im Detail zu erfahren: Trockenmauer Fundament.
Mörtel und Fugenmasse für Sandsteinmauern
Beim selber Setzen einer herkömmlichen Natursteinmauer können Sie vielfach auf speziellen Natursteinmörtel zurückgreifen. Sandstein stellt jedoch eine Ausnahme dar. Ein kleiner Exkurs in die Baugeschichte erklärt bildhaft, weshalb die Wahl des richtigen Mörtels so wichtig ist, aber auch, warum so viele falsche Tipps gegeben werden.
Aufbau von Sandstein
Sandstein ist ein Sedimentsgestein, das zu mindestens 50 Prozent aus Sand besteht. Gestein wird im Verlauf der Erdgeschichte wieder fein zermahlen und lagert sich besonders in Gewässern ab. Verschiedene Kräfte (Wasser, neue Ablagerungen) wirken auf diese Sandablagerungen ein und pressen Sie. Das Ergebnis ist Sandstein. Daher hat Sandstein auch einen Schichtaufbau.
Aufgrund der Eigenschaften und Vorkommen seit Jahrtausenden beliebt
Im Prinzip überall dort, wo sich Urflüsse und Urmeere befanden, aber auch in Urstromtälern, durch die sich heute noch Flüsse schlängeln, kann daher Sandstein abgebaut werden. Es ist also nicht nur ein weicher, sondern auch oft vorkommendes Gestein.
Römische Bautechnik hilft weiter
Bereits in der Antike war die Bedeutung von Sandstein groß. Die Römer verwendeten Sandstein zum Bau zahlreicher Anlagen: Gebäude, Arenen, Mauern, Aquädukte usw. Dabei wurde Sandstein schon von den Römer häufig mit Opus Caementitium hochgemauert und verfugt.
Opus Caementitium und Trassmörtel
Der wichtigste Bestandteil von diesem römischen Zement sind Puzzolane. Puzzolane sind vulkanischen Ursprungs. Ähnliches Gestein im heutigen Deutschland ist Trass, der ebenfalls zu Trassmörtel oder Trasszement verarbeitet wird. Bei zahlreichen römischen Bauwerken wurden genau diese Baustoffe eingesetzt. Das ist der Grund, weshalb Trassmörtel vielfach als Mörtel für Sandstein empfohlen wird.
Folgen Sie einer wichtigen Faustregel
Allerdings sollte beim Mauern und Verfugen immer ein wichtiger Grundsatz Berücksichtigung finden: Mörtel und Fugenmasse sollten immer weicher als der verwendete Baustein sein. Nun ist aber Sandstein sehr weich. Was als Argument oftmals für den falschen Tipp von Trassmörtel angebracht wird, zeigt in Wirklichkeit sogar auf, weshalb Sie diesen Mörtel eben nicht verwenden sollten.
Weshalb Trassmörtel ungeeignet ist
Schauen Sie sich einmal Fotos alter römischer Aquädukte an. Die römischen Bauherren mussten sogar Trassmörtel verwenden, um die Wasserleitungen wasserdicht zu bekommen. Doch wie Sie auf zahlreichen Fotos von den römischen Wasserleitungen erkennen können, ist der Sandstein weitgehend zerfallen und noch der Mörtel zu sehen. Dadurch wird letztendlich der Zerfall der römischen Ruinen beschleunigt.
Trassmörtel beschleunigt das Verwittern von Sandstein
Denn diese freiliegenden Trassmörtelflächen nehmen Wasser auf und führen es direkt zum restlichen Sandstein, der dann noch schneller verwittert. Daher sollten Sie für Mauern aus Sandsteine stets einen Mörtel verwenden, der weicher als das Gestein ist.
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