Die Wahl der richtigen Steine und Mauerart
Die sorgfältige Auswahl der Steine ist entscheidend für die Langlebigkeit und Optik Ihrer Natursteinmauer. Je nach gewünschtem Erscheinungsbild und Verwendungszweck können unterschiedliche Arten von Natursteinen eingesetzt werden.
Geeignete Natursteine
Für Natursteinmauern werden häufig folgende Gesteinsarten verwendet:
- Granit: Hart und widerstandsfähig, ideal für stark beanspruchte Mauern. Farbvarianten von Hellgrau bis Schwarz, teilweise mit blauen oder roten Tönen.
- Basalt: Dunkles, vulkanisches Gestein, extrem langlebig und witterungsbeständig.
- Porphyr: Rötlich bis bräunlich, robust, aber Frostsicherheit sollte überprüft werden.
- Kalkstein: Weiches, leicht zu bearbeitendes Gestein, weniger frostbeständig und abriebfest.
- Sandstein: In beige, rötlichen oder braunen Tönen, gut zu bearbeiten, aber nicht immer witterungs- und frostbeständig.
- Schiefer: Weiches Gestein, gut zu bearbeiten, Frostsicherheit variiert.
- Gneis: Abriebfest und frostbeständig, hauptsächlich in Grautönen erhältlich.
Auswahlkriterien
Berücksichtigen Sie bei der Wahl Ihrer Steine folgende Kriterien:
- Witterungsbeständigkeit: Wichtig in Regionen mit großen Temperaturunterschieden.
- Bearbeitbarkeit: Abhängig davon, ob die Steine angepasst oder unverändert verwendet werden sollen.
- Preis: Stark bearbeitete Steine sind teurer, regionale Steine sparen Transportkosten.
- Optik: Die natürliche Farbgebung und Textur sollten zum Gesamtkonzept des Gartens passen.
Gestaltung der Mauer
Sie haben verschiedene Möglichkeiten, wie Sie Ihre Natursteinmauer gestalten können. Zwei der gängigsten Mauerarten sind:
Trockenmauern
Trockenmauern werden ohne Mörtel gebaut. Die Steine stabilisieren sich durch ihr Eigengewicht und die intelligente Anordnung von großen und kleineren Steinen. Diese Bauweise schafft Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere und eignet sich besonders für natürliche und landschaftliche Gärten.
Vermörtelte Mauern
Vermörtelte Mauern sind stabiler, da die Steine mit Mörtel zusammengefügt werden. Diese Bauweise ermöglicht größere Höhen und ein gleichmäßigeres Erscheinungsbild, das sich gut in formale Gartenkonzepte einfügt.
Mauerbau mit Mörtel – Schritt für Schritt
Wichtiger Hinweis: Prüfen Sie, ob für Ihre geplante Mauer eine Baugenehmigung erforderlich ist. Dies hängt von der Höhe und dem Standort ab.
Benötigte Materialien und Werkzeuge
- Dichtungsschlämme
- Eimer
- Festigkeitsbeton
- Steine aus der Natur
- Frostsicherer Maurermörtel
- Baukelle
- Wasser-Richtgerät
- Schnur zum Richten
- Hammer mit Gummikopf
- Schwamm
- Schotter für Unterbau
Fundamentvorbereitung
- Fundament anlegen: Graben Sie einen Graben, dessen Tiefe von der geplanten Mauerhöhe abhängt.
- Verdichtung: Füllen Sie den Graben mit einer Schotterschicht und verdichten Sie diese gründlich. Legen Sie dann eine Betonschicht auf.
Abdichtung und Mörtelbett erstellen
- Fundament abdichten: Tragen Sie Dichtungsschlämme in zwei Schichten auf das Betonfundament auf. Lassen Sie jede Schicht nach den Herstellervorgaben trocknen.
- Mörtelbett vorbereiten: Mischen Sie den Mauermörtel entsprechend den Anweisungen. Legen Sie ein etwa 5 cm dickes Mörtelbett auf das trockene Fundament.
Steine setzen und ausrichten
- Erste Steinreihe positionieren: Setzen Sie die Natursteine fest in das Mörtelbett. Justieren Sie die Steine mit einer Wasserwaage. Nutzen Sie eine Richtschnur zur Orientierung.
- Auf Versatz achten: Mauern Sie im Versatz, indem Sie die Steine in jeder neuen Reihe um etwa einen halben Stein versetzt zur darunterliegenden setzen. Dies verhindert durchgehende vertikale Fugen.
Mauerschichten aufbauen
- Mörtel auftragen: Tragen Sie eine 2-3 cm dicke Mörtelschicht auf die Seiten und Oberflächen der neuen Steine auf. Drücken Sie die Steine fest in das Mörtelbett.
- Fugen ausfüllen: Füllen Sie sämtliche Fugen gründlich mit Mörtel aus. Achten Sie auf eine gleichmäßige Verteilung, damit die Steine fest sitzen.
Nacharbeiten
- Fugen glätten: Entfernen Sie überschüssigen Mörtel sofort mit einer Maurerkelle und glätten Sie die Fugen mit einem Fugeisen. Säubern Sie die Steine während der Arbeit regelmäßig mit einem feuchten Schwamm.
- Trocknungszeit beachten: Lassen Sie die Mauer nach Fertigstellung ein bis zwei Wochen trocknen. Schützen Sie sie vor direkter Sonne und Regen.
Mauerbau als Trockenmauer – Schritt für Schritt
Der Bau einer Trockenmauer ist eine umweltfreundliche Methode, um natürliche und ästhetisch ansprechende Strukturen in Ihrem Garten zu schaffen.
1. Planung und Markierung
- Standort bestimmen: Wählen Sie den Standort Ihrer Mauer sorgfältig aus und markieren Sie den Verlauf mit Richtschnüren.
- Breite und Höhe festlegen: Planen Sie die Breite und Höhe der Mauer. Eine Breite von etwa einem Drittel der Höhe bietet Stabilität.
2. Aushub und Fundamentvorbereitung
- Aushub vornehmen: Heben Sie einen Graben aus, der je nach geplanter Höhe der Mauer zwischen 20 und 40 cm tief ist.
- Schotterschicht einbringen: Füllen Sie den Graben mit einer Schotterschicht, die mindestens 30 cm tief sein sollte. Verdichten Sie diese Schicht gründlich, um einen stabilen Untergrund zu schaffen.
3. Erste Steinreihe setzen
- Große Steine wählen: Wählen Sie die größten und stabilsten Steine für die unterste Schicht aus. Diese Steine bilden das Fundament der gesamten Mauer.
- Gerade Ausrichtung: Legen Sie die erste Steinreihe und achten Sie darauf, dass sie gerade und stabil liegt. Nutzen Sie eine Wasserwaage, um die Steine gleichmäßig auszurichten.
4. Weitere Steinreihen aufbauen
- Steine im Versatz schichten: Setzen Sie die Steine in jeder neuen Reihe versetzt zur darunterliegenden Schicht. Dies erhöht die Stabilität der Mauer.
- Fugen füllen: Lassen Sie offene Fugen und füllen Sie große Hohlräume mit kleineren Steinen oder Schotter. Dies stabilisiert die Mauer und verbessert die Drainage.
- Hangneigung beachten: Wenn die Mauer als Stützmauer dienen soll, neigen Sie sie leicht in Richtung des Hangs. Dies erhöht die Stabilität.
5. Decksteine setzen
- Abschlusssteine wählen: Wählen Sie flache und stabile Steine für die oberste Reihe. Diese Steine werden als Decksteine bezeichnet und sorgen für einen festen Abschluss.
- Sicherung durch Mörtel (optional): Wenn die Mauer eine Schutzfunktion hat und besonders stabil sein soll, können Sie die oberste Steinreihe optional mit Mörtel befestigen.
Mit Geduld und präzisem Arbeiten können Sie eine langlebige Trockenmauer errichten, die nicht nur funktional ist, sondern auch optisch ansprechend aussieht. Diese Art von Mauer wird nicht nur Ihre Gartenlandschaft verschönern, sondern auch einen wichtigen Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere schaffen.