Nickel ist nicht gegen alle Stoffe beständig
Nickel ist ein vielseitig eingesetztes Metall. Es ist resistent gegen Luft (Sauerstoff), Wasser, verdünnte Säuren und viele Laugen. Die Vernickelung kann andererseits durch verschiedene Stoffe geschädigt werden, die zum Reinigen (Haushalt, Werkstatt) verwendet werden:
- konzentrierte Salzsäure
- Salpetersäure
- Ammoniak
Insbesondere Ofenreiniger werden oft auf Basis von Ammoniak hergestellt. Damit sind solche Reiniger völlig ungeeignet.
Viele vernickelte Gegenstände im Alltag
Vernickelte Gegenstände begegnen uns in vielen Lebensbereichen. Möbelbeschläge und Türgriffe werden oft vernickelt, aber auch Reißverschlüsse und Knöpfe, ebenso wie Modeschmuck. Bei Türgriffen findet sich oft die matte Vernickelung oder maximal die halbmatte Nickelschicht.
Die Vernickelung erklärt, weshalb schonend zu putzen ist
Schon das Herstellen einer gleichmäßig matten Nickelschicht ist aufwendig. Beim Reinigen einer solchen Nickelschicht ist das insbesondere darauf zu achten, dass es nicht zur Fleckenbildung kommt. Vernickelt werden vor allem Stähle, Kupfer, Aluminium und viele weitere Metalle.
Am Beispiel Aluminium der Aufbau einer Mehrschicht-Vernickelung: erst wird das Aluminium verkupfert, dann wird es vernickelt. Abschließend wird das Aluminium oft noch verchromt.
Glanznickelschichten besitzen einen ähnlich hohen Glanz wie Chrom, allerdings mit einem Gelbstich. Die Nickelschicht ist in jedem Fall nur wenige My (µ ) stark, weshalb dieses Wissen vor dem Reinigen wichtig ist.
Lochfraß ist ein typisches Problem bei einfachen Vernickelungen
Außerdem handelt es sich nicht bei jeder vermeintlichen Verschmutzung tatsächlich um eine solche. Wird Nickel auf ein Metall oder eine Legierung aufgetragen, müsste die Schichtstärke mindestens 25 µ betragen, um das darunter liegende Metall zu schützen. Das ist jedoch aufwendig und teuer.
Wird ein Gegenstand nun ausschließlich vernickelt, ist davon auszugehen, dass das darunter liegende zumindest teilweise immer noch offen liegt. Nun kann Nickel nicht die Aufgabe einer Opferanode übernehmen. Die nun scheinbar daraus resultierende Verschmutzung ist in Wirklichkeit Lochfraß, das Werkstück nicht zu retten.
Das Reinigen von Nickel
Reinigungsmittel für Nickel
Da Sie, wie bereits erwähnt, mit der schonendsten Methode zum Reinigen beginnen sollten, verwenden Sie zunächst ein Baumwolltuch oder Mikrofaser. Polieren die die Nickeloberfläche damit kreisend.
Hilft das nicht, können Sie Spülmittel dazugeben. Das sollte jedoch möglichst geruchslos sein, denn die Geruchsstoffe führen in vielen Fällen nur zur Schlierenbildung auf dem Nickel. Alternativ dazu können Sie auch Glasreiniger zum Putzen der Nickeloberfläche verwenden.
Helfen auch diese Reinigungsmittel nicht weiter, können Sie eine Essiglösung vorbereiten. Auf 1 Teil Essig kommen 3 Teile Wasser. Legen Sie den vernickelten Gegenstand bis zu 30 Minuten ein. Dann wird der Gegenstand gut mit Wasser gespült.
Nickel sanft polieren und dabei reinigen
Sollte die Vernickelung noch stärker verschmutzt sein, kommen Sie mit putzen nicht mehr weiter. Nun müssen Sie selber eine Politur herstellen. Auf 15 g Stärkemehl kommen 50 mg Essig und ein halber Liter Wasser. Sprühen Sie die Lösung auf und reiben bzw. polieren Sie kreisend mit einem Flanell- oder Mikrofasertuch.
Grobe Verschmutzungen mit Carbonsäure beseitigen
Bei groben Verschmutzungen können Sie den Effekt von Carbonsäure nutzen. Streuen Sie dazu Natron auf den Gegenstand und gießen dann Essig darüber. Bei der nun erfolgenden chemischen Reaktion entsteht Carbonsäure.
Nach 30 bis maximal 60 Sekunden ist die Mischung zügig zu entfernen, da es sonst zu einer Schädigung der Nickeloberfläche kommen kann. Ohnehin lässt sich eine Schädigung bei dieser relativ aggressiven Reinigungsmethode nicht hundertprozentig ausschließen.