Nickelbeschichtungen sind häufig
Aufgrund seiner besonderen Eigenschaften wird Nickel oftmals zum Beschichten von anderen Metallen oder Legierungen verwendet. Unter Umständen kommt es jedoch vor, dass diese Nickelbeschichtung wieder entfernt werden muss. Verschiedene Verfahren zur Verfügung:
- stromloses Entfernen von Nickel
- elektrolytisches Entfernen von Nickel (mithilfe von Strom)
Stromloses Entfernen von Nickel
Zur stromlosen Entfernung von Nickel werden vor allem oxidative Säuren oder Gemische daraus verwendet. Außerdem können organische Oxidationsmittel verwendet werden. Das Entfernen der Nickelschicht erfolgt schonend, das darunter liegende Metall bzw. die Legierung wird in der Regel nicht angegriffen. Jedoch ist die Standzeit der Lösung ausgesprochen lang.
Nachteile des Verfahrens
Dazu kommt, dass die Lösung nur bis zu einer bestimmten Kapazität das Nickel aufnehmen kann. Analog zur Sättigung mit Nickel verschlechtert sich auch die Lösegeschwindigkeit des Nickels. Optimal liegt die Lösegeschwindigkeit bei maximal 40 ?m/h. Die Temperatur der Lösung beträgt dabei 60 Grad Celsius. Der Vorteil des Verfahrens liegt darin, dass der Vorgang nicht überwacht werden muss.
Außerdem darin, dass die Legierung oder das Metall darunter nicht angegriffen werden. Dagegen sprechen jedoch die langen Standzeiten und das anschließende Problem der Verbringung von relativ großen Mengen der verbrauchten Lösung. Daher wird das elektrolytische Verfahren bevorzugt, da die hier eingesetzte Lösung dauerhaft verwendet werden kann.
Das elektrolytische Entfernen von Nickel
Das nachfolgende elektrolytische Verfahren zum Ablösen einer Nickelschicht eignet sich für verschiedene Metalle und Legierungen. Unter anderem für die nachfolgenden Metalle und Legierungen:
- Eisen
- Stahl
- Aluminium
- Kupfer
- Messing
Zum Einsatz kommt dabei Schwefelsäure, die 60 bis 70 Prozent haben sollte. Außerdem wird Glycerin benötigt, um die Lösung einzudicken (zähflüssig). Kupfer- oder Magnesiumsulfat sowie Tributylamin beschleunigen den Prozess. Vom Glycerin und vom verwendeten Sulfat werden 30 g pro Liter Lösung verwendet. Die maximale Lösegeschwindigkeit beträgt 120 ?m/h.
Vorsicht beim elektrolytischen Nickel entfernen
Allerdings ist der Vorgang gefährlich, da die Lösung ausgast. An der Kathode entsteht Wasserstoff, an der Anode Sauerstoff. Daraus resultiert Knallgas. Da die Lösung beim Vorgang schäumt, kann sich das Knallgas in dieser Schaumschicht sammeln. Sie müssen daher sicherstellen, dass der Strom beim Eintauchen und Herausnehmen des Werkstücks aus der Lösung unbedingt ausgeschaltet ist, da schon ein Funke zum Entzünden des Gases genügt.
Der Vorgang zum Nickelentfernen
Das Werkstück wird dabei als Anode eingesetzt. Die Temperatur der Lösung sollte zwischen 20 und 30 Grad Celsius betragen. Der Strom wird folgendermaßen eingestellt:
- 10 bis 15 V Spannung
- 1 bis 5 A Stromstärke (A/qdm)
Bei Metallen und Legierungen wie Kupfer, Messing, Zink oder Eisen bildet sich eine schützende Schicht, sobald das Nickel abgetragen ist. Daher ist hier das Risiko durch anschließenden Lochfraß relativ gering.
Schutzmaßnahmen treffen
Bitte beachten Sie, dass neben einer guten Belüftung entsprechende Schutzkleidung (einschließlich säurebeständiger Schutzbrille und Handschuhe) absolute Pflicht sind.