Hartnäckig und genügsam
Generell gilt, dass Nilgänse von Experten als nicht aggressiver als andere Gänse und Wassertiere dieser Größenordnung sind. Sie sind biologisch der Ente näher als der heimischen Graugans.
Die genügsamen Pflanzenfresser brauchen keine besondere Landschafts- und Uferform wie Fischreiher und lassen noch schwieriger als Kormorane vertreiben, da sie unerschrockener sind.
Viele Versuche, Nilgänse nachhaltig zu vertreiben
Da sich die Nilgänse in den letzten Jahren in Deutschland zunehmend ausbreiten, wurden schon viele Versuche unternommen, sie zu verjagen und zu vertreiben. Folgende Vergrämungsmethoden zeigten alle nur temporären Erfolg und die Tiere kamen bald wieder:
- Optische Abschreckungsmittel wie Vogelscheuchen, Glitzerndes und Reflektierendes
- Hundehatz
- Drohnen mit akustischen und optischen Signalen
- Mehrfache Abschüsse (nur für Jäger mit Genehmigung erlaubt)
- Gelege aus den Nestern entfernen
- Seeadler als Fraßfeinde ansetzen
- Hormonelle Unfruchtbarkeitsmedikamente verabreichen
Bewuchs in der Umgebung
Als einzige Methode, Nilgänse dauerhaft den Aufenthalt zu vermiesen und sie so loszuwerden, ist die Einschränkung ihres Ausblicks. Wahrscheinlich genetisch bedingt brauchen die Vögel freie Sicht in ihrer Umgebung. Wo ihnen diese verwehrt ist, bleiben sie nicht länger. Folgende Möglichkeiten bieten sich versuchsweise an:
- An Ufern hoch wachsendes Schilf setzen
- Sichtschutzzäune (auch Planen) mit mindestens einem Meter Höhe
- Mais pflanzen
- Hohes Buschwerk und Gestrüpp an Ufern kultivieren
- Grasflächen nicht mähen und zu langhalmigen Wiesen werden lassen
Im Herbst brechen die Nilgänse als Zugvögel auf und verlassen ihren derzeitigen Wohnort. Besonders wenn sie ab Ende Januar wiederkommen und auf die oben genannten, für sie unwirtlichen Gegebenheiten treffen, kann es sein, dass sie weiterziehen.