Was ist eine Nutzungsklasse?
Ist von einer Nutzungsklasse bzw. Beanspruchungsklasse beim Bodenbelag die Rede, so handelt es sich um eine Angabe zur maximalen Beanspruchbarkeit. Welcher Untergrund in welche Klasse fällt, wird in der DIN ISO EN 10874 angegeben.
Grundlage sind ganz unterschiedliche Materialeigenschaften. Sie reichen von der Strapazierfähigkeit über die Hitzebeständigkeit und Schlagresistenz bis hin zur Lichtechtheit, Abriebfestigkeit und Rollstuhleignung. Die Nutzungsklassen gelten für Vinylboden, Designboden und Laminatboden, können aber auch für andere Materialien angegeben werden.
Welche Nutzungsklassen gibt es im privaten Bereich?
Im privaten Bereich wird die Beanspruchungsklasse der Nutzschicht mit einer „2“ gekennzeichnet. Die Einteilung sieht dabei wie folgt aus:
- Nutzungsklasse 21: geringe Nutzung (für Räume, die nur wenig verwendet werden)
- Nutzungsklasse 22: mittlere Nutzung (für alltäglich verwendete Räume)
- Nutzungsklasse 23: starke Nutzung (für Räume mit starker Beanspruchung und viel Nutzungsverkehr)
Hinzu kommen noch Abriebklassen, die mit „AC“ (von AC1 bis AC5) versehen sind.
Wie sieht es im gewerblichen und industriellen Bereich aus?
Auch für öffentliche Bereiche werden Nutzungsklassen beim Bodenbelag verwendet. Das hilft ebenfalls dabei, den teilweise hohen Beanspruchungen des Fußbodens gerecht zu werden. Gewerbliche Böden werden mit „3“ gekennzeichnet:
- Nutzungsklasse 31: mäßige Nutzung (etwa Büros mit wenig Durchgangsverkehr)
- Nutzungsklasse 32: normale Nutzung (z.B. Einzelbüros)
- Nutzungsklasse 33: starke Nutzung (etwa Eingangsbereiche von Hotels)
- Nutzungsklasse 34: sehr starke Nutzung (wie Kaufhäuser)
Im industriellen Bereich beginnt die Einteilung mit einer „4“:
- Nutzungsklasse 41: geringe Nutzung (gelegentlicher Verkehr)
- Nutzungsklasse 42: mittlere Nutzung (regelmäßiger Verkehr)
- Nutzungsklasse 43: starke Nutzung (starke Frequentierung)
Welche Nutzungsklasse kommt für welchen Raum infrage?
Nicht immer ist es notwendig, die höchste private Nutzungsklasse 23 in allen Räumen zu verlegen – das trägt zu höheren Kosten für den Bodenbelag bei. Stattdessen kann es sinnvoll sein, die Klasse an die jeweilige Beanspruchung des Bereichs anzupassen.
In Flur, Küche, Treppenhaus, Wohnzimmer und Durchgangsbereichen sollte die Nutzungsklasse 22 oder 23 ausgewählt werden, damit der Belag lange schön bleibt. Für Kinderzimmer, Schlafzimmer und Büro kann 22 ausreichend sein. Gästezimmer benötigen oftmals nur die Beanspruchungsklasse 21.