Was bedeutet „Lichtechtheit“ beim Bodenbelag?
Ist von der Lichtechtheit eines Bodenbelags die Rede, so handelt es sich um die farbliche Beständigkeit des Materials. UV-Licht und Sonneneinstrahlung haben eine zersetzende Wirkung auf das Pigment in Baustoffen, was wiederum zu Farbveränderungen führt. Dadurch bleicht der Belag immer stärker aus – je mehr Lichteinwirkung er erfährt, desto schneller verliert er seine Farbe.
Als Messverfahren wird dafür der sogenannte Wollstreifentest durchgeführt, bei dem das Material mit acht blauen Wollstreifen unterschiedlicher Lichtechtheit verglichen wird.
Welche Lichtechtheitsstufen gibt es?
Für die Einstufung der Lichtechtheit von Bodenbelägen gab es früher den Blaumaßstab der DIN 53952, der eine ausführliche Einteilung in Lichtechtheitsstufen samt Eigenschaftswörtern vorgegeben hat:
- Lichtechtheit 1: Sehr gering
- Lichtechtheit 2: Gering
- Lichtechtheit 3: Mäßig
- Lichtechtheit 4: Ziemlich gut
- Lichtechtheit 5: Gut
- Lichtechtheit 6: Sehr gut
- Lichtechtheit 7: Vorzüglich
- Lichtechtheit 8: Hervorragend
Diese Maßeinheit ist immer noch in vielen Herstellerangaben der Bodenbeläge zu finden und stellt einen guten Indikator für das erwartbare Ausbleichen dar.
Wie hoch sollte die Lichtechtheit des Belags sein?
Wie hoch die Lichtechtheit des Bodenbelags sein sollte, hängt von der Lichteinwirkung im jeweiligen Raum ab. Insbesondere Bereiche mit bodentiefen Fenstern, Wintergärten und vielen lichtblockierenden Möbeln sollten mit einer möglichst hohen Lichtechtheitsklasse ausgestattet werden.
Dafür kommen zum Beispiel hochwertige Teppiche und glattes Linoleum infrage, die der Klasse 5 bis 6 entsprechen. Keramische Fliesen mit glasierter Oberfläche erreichen sogar die Klasse 8.
Lässt sich eine Farbveränderung des Bodenbelags verhindern?
Obwohl eine hohe Lichtechtheitsklasse ein vorzeitiges Ausbleichen des Bodenbelags vorbeugen kann, lässt sich eine Veränderung der Farbe durch UV-Licht bzw. Sonneneinstrahlung nicht verhindern. Das gilt auch für hochwertige und elastische Bodenbeläge und Textil – man denke an Linoleum und Teppich.
Die Farbveränderung zeigt sich insbesondere in Bereichen, die durch Möbel verdeckt wurden und kaum entfärbt sind. Maximal UV-filternde Folien und Vorhänge können eingesetzt werden, um diesen Prozess so stark wie möglich zu verlangsamen.