Keine hochwertigen Ölgemälde mit Spülmittel bearbeiten
Spülmittel ist nicht aggressiv und löst Öl und Ölfirnis nicht an. Daher kann es zum Einseifen eines Ölgemäldes benutzt werden. Sichergestellt werden muss, dass es sich bei dem Bild tatsächlich um ein reines Ölgemälde handelt. Es gibt Mischformen, bei denen auch Temperafarben verwendet wurden. Dies Emulsion ist wasserlöslich und würde beim Auftrag von Spülwasser sicher Schaden erleiden.
Wenn es sich um ein Ölgemälde handelt und der Wert moderat ist (Reproduktion oder Massenware im Stil Röhrender Hirsch), kann Spülwasser mit einigen Spritzern Spülmittel angewendet werden. Umrühren erzeugt den Schaum, der bevorzugt aufgetragen werden sollte, da er die Leinwand nicht einnässt. Die mit einem Staubwedel (8,83€ bei Amazon*) abgestaubte Oberfläche wird vorsichtig mit einem weichen Schwamm (weicher als herkömmliche Spülschwämme) kreisend und tupfend bearbeitet.
Nach dem etwa zehnminütigen Einwirken des schaumigen Spülwassers wird mit stark saugendem Küchenpapier der Schaum abgenommen. Das Küchenpapier wird in lauwarmes Wasser eingetunkt und mit leichtem Druck in Bahnen von oben nach unten über das Gemälde gezogen.
Alternative Mittel und professionelle Restaurierung
In der professionellen Restaurierung von Ölgemälden werden als Alternative zu Spülmittel folgende Reinigungssubstanzen angewendet:
- Ochsengalle
- Anacrosina (mit Einschränkung, da ziemlich aggressiv)
- Speichel
- Enzymreiniger
- Stärke (beispielsweise Kartoffel)
- Hefe (beispielsweise Weißbrot)
Zu beachten ist auch, dass die Firnis, der Schutzüberzug auf dem Ölgemälde Effekte entwickeln kann, die als Verschmutzung wahrgenommen werden. Das sogenannte Krepieren, Nachdunkeln und Vergilben zählen dazu.
Bei stärkeren und tieferen Schmutzspuren wie Fließspuren von Flüssigkeiten und heruntergelaufenen Tropfen können diese nach der Grundreinigung mit Spülmittel in einem zweiten Arbeitsgang mit Reinigungsalkohol und Watte abgetupft werden.
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