Wenige Millimeter reichen
Wenn ein Parkett oder die lackierte Versiegelung nach ein paar Jahren viele Gebrauchsspuren aufweist, umfasst die Tiefe außer bei eventuellen einzelnen besonderen Schäden meist nur wenige Millimeter. Mit dem Abschleifen werden 0,6 bis 0,8 Millimeter der obersten Holzschicht abgenommen, was ausreicht, um diese Gebrauchsspuren komplett zu beseitigen. Neben Kratzern verschwinden auch Flecken wie beispielsweise Wasserränder von Blumentöpfen, Flaschen oder ähnlichem.
Laien sind oft versucht, eine zu dicke Schicht abzuschleifen, die schnell einen Zentimeter oder mehr betragen kann. Das kostet dem Parkett Substanz ohne das Ergebnis zu beeinflussen. Problematisch wird es bei Mehrschichtparkett, bei dem die günstigsten Produkte nur über eine obere Nutzschicht von drei bis fünf Millimetern verfügen. Bei dieser Stärke kann schon beim dritten Abschleifen die Trägerschicht hervorkommen die bei preiswertem Parkett meist aus Spanplatten besteht.
Massivholz hält ewig
Wie die vielen Uralt-Parkette zum Beispiel in alten Schlössern oder herrschaftlichen Häusern beweisen, kann ein Parkett guter Qualität, das aus massivem Holz besteht, ohne weiteres mehrere hundert Jahre alt werden. Beim fachgerechten dünnen Abschleifen wird nur ein Bruchteil der Holzstärke abgetragen und manche antiken Parkette haben schon weit mehr als zwanzig Schliffe hinter sich.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Schleifmittel
- Sandpapier
- Flächenschleifmaschine
- Eckenschleifmaschine
- Atemschutz
- Schutzbrille
- Staubsauger
- Wischlappen, keine Mikrofaser
1. Prüfen des Parkettzustands
Prüfen Sie am besten am Rand des Parketts an einer Dehnungsfuge, die Sie durch das Entfernen einer Fußleiste erreichen, ob Ihr Mehrschichtparkett noch genug Nutzschicht besitzt. Bei Voll- und Massivholz entfällt dieser Schritt.
2. Versiegelt oder geölt
Wenn Sie ein mit Parkettlack versiegeltes Parkett abschleifen, müssen Sie die komplette Fläche gleichmäßig bearbeiten. Bei geöltem oder gewachsten Parkett können Sie auch partiell abschleifen, beispielsweise an stark genutzten Durchgangsstellen. Sie müssen allerdings darauf achten, das die Höhenunterschiede beim Abschleifen von Teilflächen nicht zu groß werden.
3. Vorreinigung
Ihr Parkett muss vollständig von Schmutz befreit werden, bevor das Abschleifen beginnen kann. Das gilt vor allem für groben Schmutz wie Steinchen, Sand oder alle Kleinteile, die während des Schleifvorgangs neue Kratzer verursachen können. Bei alten Parketts können Nägel vorhanden sein, die Sie markieren sollten und beim Abschleifen vorsichtig umfahren müssen.
4. Schleifmaschine sofort bewegen
In dem Moment, in dem Sie die Schleifmaschine in Gang setzen, müssen Sie die Maschine sofort über das Parkett bewegen. Wenn die Schleifmittel zu lange auf einer Stelle rotieren, kann das zu Schleifspuren, Rillen und im Extremfall sogar zu Brandflecken führen. Für Eckenschleifer oder Schwingschleifer gilt dasselbe. Am besten werden die Schleifpapierflächen beim Anschalten in die Höhe gehalten.
5. Das Abschleifen beginnen
Das Aufsetzen und sofortige Starten des Bewegens von Schleifmaschinen vermeidet Schäden im Parkett, die später nur mühsam wieder herausgeschliffen werden können oder gar nicht mehr zu beseitigen sind. Wenn Sie das Abschleifen unterbrechen, immer sofort die Schleifmaschinen ausschalten.
6. Schutzmaßnahmen
Das Abschleifen von Parkett ist eine schmutzige und körperlich anstrengende Arbeit. Tragen Sie immer Schutzbrille und Atemmaske, Arbeitskleidung und feste Schuhe. Verhindern Sie den Zutritt und Aufenthalt für Personen, die ungeschützt sind. Planen Sie genug Erholungspausen ein, um die gleichmäßig rotierenden Bewegungen der Schleifmaschine jederzeit durch Körperkraft aktiv steuern zu können.