Einfluss auf Kaufentscheidung
Wenn Sie ein Parkett kaufen, sollten Sie bereits berücksichtigen, wie stark Ihr Parkett in Zukunft genutzt werden soll und wie oft eine Renovationspflege, die das Abschleifen und Versiegeln beinhaltet, erfolgen soll. Bei Mehrschichtparkett ist die Stärke der oberen Nutzschicht ausschlaggebend. Ein Schleifvorgang trägt durchschnittlich 0,8 Millimeter Holz ab. Die geringsten Nutzschichtstärken liegen bei zwanzig Millimetern, was das Abschleifen und versiegeln auf zwei Mal begrenzt.
Bei sehr günstigen Produkten, insbesondere aus asiatischer Fertigung, kann die Verleimung der Nutzschicht mit der Trägerschicht fehlerhaft sein. Dadurch können beim Abschleifen, auch erst beim dritten oder vierten Mal, Schäden entstehen, die bis zum Abreißen und Ablösen der Nutzschicht vom Trägermaterial führen. Sie sollten bereits bei der Auswahl Ihres Parketts an das spätere Abschleifen und wieder Versiegeln denken und entscheiden.
Aufwändige Arbeit
Das komplette Abschleifen eines Parketts ist körperlich anstrengend und erzeugt eine Menge Schmutz. Zudem ist das Parkett für rund zwei Wochen nicht begehbar. Daher sollten Sie diese aufwändige Pflegemaßnahme vorausschauend planen. Kleine Kratzer oder stumpf gewordene Flächen können auch mit provisorischen Reparaturen kaschiert werden und der Zeitpunkt für die nächste Komplettsanierung Ihres Parketts aufgeschoben werden.
Geölte oder gewachste Parkettböden können partiell aufgearbeitet werden und müssen dementsprechend seltener als die mit Parkettlack versiegelten Holzböden abgeschliffen und neu versiegelt werden. Bei lackiertem Parkett sind Ausbesserungen nur sehr bedingt möglich und daher eine jährliche Renovationspflege üblich.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Schleifmittel
- Sandpapier
- Parkettlack
- Grundierung
- Lacklösemittel
- Schleifpapier 120er und 150er Körnung
- Flächenschleifmaschine
- Eckenschleifmaschine
- Atemschutz
- Schutzbrille
- Staubsauger
- Wischlappen oder Mopp, keine Mikrofaser
- Pinsel
- Streichrolle
- Verlängerungsstange
- Rührstab
- Atemmaske
1. Nutzschichtstärke prüfen
Prüfen Sie am besten am Rand des Parketts an einer Dehnungsfuge, die Sie nach dem Entfernen einer Fußleiste erreichen, ob Ihr Mehrschichtparkett noch genug Nutzschicht besitzt. Bei Voll- und Massivholz entfällt dieser Schritt.
2. Ganzflächig oder partiell
Wenn Sie ein bereits mit Parkettlack versiegeltes Parkett abschleifen, müssen Sie die komplette Fläche gleichmäßig abtragen. Bei geöltem Parkett können Sie einzelne Stellen abschleifen.
3. Vorreinigung
Ihr Parkett muss von grobem Schmutz wie Steinchen und Sand gereinigt werden, damit beim Schleifvorgang keine neuen Kratzer entstehen.
4. Nachreinigung
Nach dem Abschleifen müssen Sie die Parkettoberfläche gründlich vom Holzstaub entfernen. Nach dem Absaugen sollten Sie mit einem nebelfeuchten Lappen oder einem Wischmopp ein- bis zweimal die Gesamtfläche und eventuelle Anhaftungen an den Wänden wischen.
5. Grundierung
Beginnen Sie gegenüber des Raumausgangs mit dem Auftragen der Grundierung. Streichen Sie mit leichter Tränkung des Streichgerätes und entfernen Sie Tropfen sofort. Streichen Sie abschnittsweise immer mit der Maserung. Nach zwei bis drei Stunden Trockenzeit schleifen Sie das Parkett leicht mit der Körnung 150 an.
6. Lack vorbereiten
Rühren Sie den Lack um und warten Sie, bis die Luftbläschen aus dem Lack entwichen sind. Schützen Sie den Weg von Eimer zur Arbeitsfläche vor Abtropfungen, in dem Sie einen Lappen unter Pinsel oder Streichrolle halten.
7. Erste Lackierung
Nach dem Eintunken in den Lack verstreichen Sie ihn sofort nach dem Aufsetzen auf den Boden dünn und gleichmäßig vom Licht weg. Lassen Sie bei jedem Neuansatz die lackierte Fläche überlappen, so dass sich noch nasser Lack mit dem frischen Lack mischt. Nach acht bis zehn Stunden Trockenzeit schleifen Sie die erste Lackierungsschicht mit Schleifpapier der Körnung 120 leicht an.
8. Zweite Lackierung
Die zweite Lackschicht wird wie die Erste aufgetragen. Zur Kontrolle, wo Sie bereits lackiert haben, können Sie gegen die Lichtquelle gesehen erkennen, wo die bereits glänzend getrocknete erste Lackschicht wie nass wirkt. Lüften Sie nach Fertigstellung der Lackierung regelmäßig, aber vermeiden Sie Zugluft.