Schleiffähigkeit einschätzen
In früheren Zeiten vor der Entwicklung von Mehrschicht-Fertigparketten und günstigen Angeboten insbesondere aus Asien konnte jedes Parkett bedenkenlos viele Male abgeschliffen werden. Was bei massivem Holz und sachgerechter Verleimung kein Problem darstellt, muss bei modernen Produkten erst überprüft werden.
Bei Mehrschicht-Fertigparkett kommt es auf die Stärke der oberen Nutzschicht an. Je nach Produkt und Hersteller variiert sie zwischen 2,5 und acht Millimetern. Bei einem durchschnittlichen Schleifabtrag von 0,8 Millimetern ist bei den dünnsten Fertigparketten bereits nach dem zweiten schleifen Schluss. Ein weiteres Problem kann die ungenügende Verleimung der Nutzschicht auf der Trägerschicht darstellen. Bei sehr günstigen Produkten aus außereuropäischer Produktion kann sich die Nutzschicht ablösen oder Risse bekommen. Im Zweifel sollte auch der geübte Heimwerker unbedingt den Rat eines Fachmanns einholen.
Passende Geräte ausleihen
Schleifmaschinen können zu erschwinglichen Preisen in Fachgeschäften, Baumärkten oder bei speziellen gewerblichen Maschinenverleihern ausgeliehen werden. Flächenschleifmaschinen sind sehr schwer und können meist nur zu zweit getragen werden. Der Verleiher muss wissen, ob das Parkett schwimmend verlegt ist oder fest verleimt. Auch die Holzsorte spielt eine wichtige Rolle, um die richtigen Schleifmittel auszusuchen. Neben den großen Flächenschleifmaschinen gibt es Sets, bei denen auch ein handlicher Eckenschleifer enthalten ist.
Während einzelne Schleifgeräte meist für zwischen dreißig bis fünfzig Euro pro Tag angeboten werden, bewegt sich die Preisspanne für Sets zwischen fünfzig und achtzig Euro. Auch eine heimwerkerübliche Schwingschleifmaschine kann genutzt werden und auch hier gilt, sich wegen der Schleifmittel Rat vom Fachmann einzuholen.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Schleifpapier für Handmaschine
- Schleifmittel für Flächenmaschine
- Mundschutz
- Schutzbrille
- Wischlappen und Eimer
- Flächenschleifmaschine
- Schwing- oder Eckenschleifer
1. Vorbereitung des Raums
Beim Schleifen entsteht sehr viel feinster Holzstaub, der durch jede Fuge dringt. Räumen Sie empfindliche Möbel und Einrichtungsgegenstände aus dem Zimmer oder verpacken sie diese staubdicht unter Kunststofffolien. Vermeiden Sie das Entstehen von Zugluft.
2. Probeschliff
Bevor Sie mit dem großflächigen Schleifen beginnen, testen Sie den Umgang sowohl mit der Flächen- als auch mit der Handschleifmaschine an einer später nicht oder nur wenig sichtbaren Stelle.
3. Justieren der Schleifmaschine
Die Flächenschleifmaschine oder Walzenschleifer erhalten durch Laufräder ihre Beweglichkeit. Wenn beim Probeschliff ungleichmäßiger Abtrag zu beobachten ist oder Schleifspuren und Kratzer entstehen, kann eine Nachjustierung das Problem lösen.
4. Schutz anlegen
Die Staubentwicklung ist beim Schleifen sehr hoch. Setzen Sie mindestens eine Schutzbrille auf, die Ihre Augen komplett umgibt und tragen Sie einen Atemschutz. Sorgen Sie dafür, das sich keine Dritten wie Kinder während des Schleifens ungeschützt im Raum aufhalten.
5. Schleifen beginnen
Sie müssen die Schleifmaschine sofort nach Inbetriebnahme im Uhrzeigersinn rotieren lassen. Dabei darf die Maschine nicht zu lange auf einer Stelle schleifen, weil sonst Brandstellen entstehen können. Die Maschine muss gleiten und sollte nicht angedrückt werden.
6. Fertigschliff
Wenn Ihr Parkett rund 0,8 Millimeter Oberfläche verloren hat, sollte das Schleifen beendet werden. Nach dem Abtrag dieser Stärke sind alle Flecken und leichten Kratzer entfernt. Bei tieferen Schäden und Verschmutzungen nicht die gesamte Fläche weiter schleifen, sondern die Stellen nach dem Schleifen extra bearbeiten.