Komplettschliff und Teilbearbeitung
Der Vorteil der Versiegelung des Parketts mit Speziallack ist die größere Unempfindlichkeit der Oberfläche und der Schutz gegen Feuchtigkeit und Spritzwasser zum Beispiel in Küche oder Bad. Wenn aber auf der Oberfläche Kratzer oder andere Beschädigungen entstanden sind, kann das Parkett nur komplett abgeschliffen und neu versiegelt werden. Anders als bei geöltem Parkett ist die teilweise Nachbearbeitung nicht möglich.
Ein bereits schon einmal geöltes oder gewachstes Parkett kann von einem Laien nicht mehr mit Parkettlack versiegelt werden. Je nach Grad und Dauer von Öl oder Wachs ist in manchen Fällen ein Parkettfachmann in der Lage, nach dem Schleifen eine verlässliche und haltbare Lackschicht aufzutragen. Je nach Beanspruchung und persönlichem Geschmack müssen Sie sich für eine Versiegelungsart entscheiden, da sie das spätere Umsteigen auf die andere Variante ausschließt.
Zusammenspiel von Schleifen und Versiegeln
Das optische Ergebnis der Parkettbearbeitung hängt vom handwerklich korrekten Durchführen sowohl des Schleifens als auch des Versiegelns ab. Kein Lack kann unregelmäßige Schleifspuren überdecken. Wenn beim Schleifen ungleichmäßige Aufrauungen auf dem Holz entstehen, äußert sich das nach der Versiegelung durch Glanz- und Farbunterschiede.
Wenn Trübungen nach der Versiegelung sichtbar sind, kann die Ursache in der unvollständigen Entfernung des Schleifstaubs liegen, der sich mit dem Parkettlack verbindet. Verunreinigungen durch fettige, ölige oder klebrige Substanzen, die durch das Schleifen nicht restlos entfernt wurden, müssen mit Terpentin nachbearbeitet werden, weil sonst der Lack Haftungsschwierigkeiten bekommt.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Grundierung
- Parkettlack passend zur Holzart
- Feines Schleifpapier max. Korn 150
- Eventuell Fugenkitt
- Atemmaske
- Schutzbrille
- Handschuhe
- Einweg-Überschuhe
- Kleiner und großer Pinsel
- Streichrolle
- Verlängerungsstange
- Staubsauger
- Fusselfreier Wischlappen
- Schleifmaschine
- Eckenschleifer
- Schleifmittel
1. Vorbereitungen
Räumen Sie störende Möbel, Teppiche und sonstige Gegenstände aus dem Zimmer, in dem Sie den Parkettboden schleifen werden.
2. Abschleifen
Fahren Sie mit Flächenschleifmaschine gleichmäßig und mit rotierenden Bewegungen das Parkett gleichmäßig ab. Benutzen Sie in den Ecken und an unzugänglichen Stellen den Eckenschleifer oder Schwingschleifer mit dem gleichen Schleifmittel.
3. Fugen verfüllen
Sollte das Schleifen zum Entstehen von ungefüllten Fugen führen, mischen Sie speziellen Parkett-Fugenkitt mit Holzstaub aus dem Schleifvorgang und verfüllen Sie diese.
4. Reinigen und korrigieren
Reinigen Sie die Parkettoberfläche nach dem Schleifen gründlich mit Staubsauger und nebelfeuchtem Wischlappen. Kontrollieren Sie die Gleichmäßigkeit des Schliffs und schleifen Sie gegebenenfalls nach.
5. Arbeitsumgebung prüfen
Nach dem kompletten Abtrocknen des geschliffenen Parketts sorgen Sie für zugfreie Raumtemperatur zwischen zwölf und 25 Grad Celsius. Schalten Sie eine eventuelle Fußbodenheizung ab.
6. Grundierung auftragen
Streichen Sie die umgerührte Grundierung in einer dünnen Schicht in Richtung der Holzmaserung auf. Tunken Sie Pinsel oder Streichrolle nicht zu tief in die Grundierung.
7. Grundierung anschleifen
Nach dem Austrocknen der Grundierung schleifen Sie die Parkettoberfläche leicht mit höchstens Korn 150 an. Entfernen Sie den Holzstaub sorgfältig mit Staubsauer und einem nebenfeuchten Lappen.
8. Parkettlack auftragen
Tragen Sie den Lack wie die Grundierung in Laufrichtung der Holzmaserung dünn auf. Wiederholen Sie die Lackierung nach 24 Stunden und betreten Sie das Parkett danach mindestens 48 Stunden nicht.