Kehren Sie zurück
Porenbeton

Porenbeton streichen: Anleitung für innen & außen

Von Valentin Weber | 18. September 2024
Artikel zitieren

Porenbeton ist zwar ein praktischer Baustoff, jedoch braucht die offenporige Struktur einen geeigneten Schutz. Dieser Artikel erläutert, warum das Streichen von Porenbeton unerlässlich ist und welche Farben sich eignen.

porenbeton-streichen

Warum ist das Streichen von Porenbeton überhaupt notwendig?

Porenbeton ist ein ausgesprochen saugfähiges Baumaterial, das ungeschützt Feuchtigkeit und Schmutz leicht aufnimmt. Diese Tatsache macht das Streichen von Porenbeton unverzichtbar, um langfristige Schäden zu vermeiden und die Lebensdauer der Wände zu erhöhen. Durch das Auftragen einer geeigneten Beschichtung verhindern Sie das Eindringen von Feuchtigkeit, was insbesondere in Bereichen mit hoher Feuchtigkeitsbelastung, wie Keller- oder Waschräumen, von Bedeutung ist. Zudem wird die Oberfläche widerstandsfähiger gegen mechanische Belastungen, wodurch die Wahrscheinlichkeit von Verschmutzungen und Beschädigungen sinkt.

Das Streichen bietet auch ästhetische Vorteile und ermöglicht die individuelle Gestaltung Ihrer Räume. Eine farbige Wand kann zur Aufwertung der Raumoptik beitragen und eine angenehme Atmosphäre schaffen. Durch eine gut vorbereitete und fachgerecht aufgetragene Beschichtung können Sie sicherstellen, dass Ihre Porenbetonwände funktional bleiben.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Reduktion der Saugfähigkeit des Materials durch geeignete Grundierungen und Anstriche. Das verringert nicht nur den Farbverbrauch, sondern erhöht auch die Widerstandsfähigkeit der Wände gegen äußere Einflüsse, was die Reinigungs- und Pflegeanforderungen erheblich reduziert.

Die richtige Vorbereitung: Der Schlüssel zum Erfolg

Eine sorgfältige Vorbereitung ist entscheidend für ein erfolgreiches Streichergebnis auf Porenbeton. Bevor Sie den Pinsel in die Hand nehmen, sollten Sie die folgenden Schritte beachten:

  1. Schutzmaßnahmen ergreifen: Decken Sie den Boden sowie angrenzende Flächen ab, um diese vor Farbspritzern zu schützen. Verwenden Sie Malerfolie oder Abdeckpapier und befestigen Sie diese mit Klebeband.
  2. Oberfläche reinigen: Entfernen Sie zunächst jeglichen Schmutz, Staub und lose Partikel von der Porenbetonoberfläche. Eine Bürste eignet sich hierfür hervorragend. In hartnäckigen Fällen können Sie auch einen Staubsauger oder Wasser einsetzen.
  3. Tiefere Schäden beheben: Füllen Sie größere Löcher oder Risse mit einer dafür vorgesehenen Spachtelmasse. Lassen Sie die Masse vollständig trocknen, bevor Sie fortfahren.
  4. Schleifen: Schleifen Sie die ausgebesserten Stellen und andere raue Bereiche ab, um eine glatte Oberfläche zu schaffen. Ein Schleifpapier mittlerer Körnung ist hierfür ideal.
  5. Grundieren: Tragen Sie eine Grundierung auf, die speziell für hochsaugende Untergründe wie Porenbeton ausgelegt ist. Dies sorgt dafür, dass die Farbe gleichmäßig haftet und nicht zu schnell einzieht. Beachten Sie die vom Hersteller empfohlenen Trocknungszeiten der Grundierung.

Durch diese Vorbereitungen schaffen Sie die besten Voraussetzungen für ein gleichmäßiges und langlebiges Streichergebnis auf Ihren Porenbetonwänden.

Die Qual der Wahl: Die passende Farbe

Die Auswahl der richtigen Farbe für Ihre Porenbetonwände hängt von mehreren Faktoren ab, darunter der Einsatzort und die spezifischen Eigenschaften der Farbtypen. Hier sind einige Empfehlungen:

  • Dispersionsfarben: Diese Farben sind besonders anwenderfreundlich und in einer breiten Palette von Farbtönen erhältlich. Ihre hohe Deckkraft und Atmungsaktivität machen sie ideal für den Innenbereich. Achten Sie auf hochwertige Produkte, die diffusionsoffen sind, um das Raumklima zu verbessern und Schimmelbildung zu verhindern.
  • Silikatfarben: Diese Farben eignen sich sowohl für den Innen- als auch für den Außenbereich, insbesondere in Umgebungen mit hoher Feuchtigkeitsbelastung. Sie sind robust und bieten Schutz vor Schimmel und Algen, sind jedoch etwas anspruchsvoller in der Anwendung und teurer im Vergleich zu anderen Farbtypen.
  • Kalk- und Kreidefarben: Diese umweltfreundlichen Farben werden besonders im Innenbereich geschätzt. Sie bieten eine matte, pudrige Oberfläche und haben schimmelhemmende Eigenschaften. Kalk- und Kreidefarben sind ideal für alle, die eine natürliche und gesunde Raumluft wünschen.
  • Acrylfarben: Diese Farben bieten lebendige Farbintensität und schließen Poren und Unebenheiten effektiv, wodurch sie Feuchtigkeit fernhalten. Sie sind jedoch nicht diffusionsoffen und sollten daher im Innenbereich nur sparsam verwendet werden. Im Außenbereich punkten Acrylfarben durch ihre Beständigkeit gegen UV-Strahlung und Temperaturschwankungen.

Bei der Auswahl der passenden Farbe sollten Sie stets die besonderen Bedürfnisse Ihres Projekts im Auge behalten. Die fachgerechte Vorbereitung der Oberfläche und die Wahl einer geeigneten Grundierung tragen maßgeblich zu einem gelungenen Anstrich und einem langlebigen Ergebnis bei. Wägen Sie die Vor- und Nachteile der verschiedenen Farbtypen ab, um die beste Entscheidung für Ihre Porenbetonwände zu treffen.

Ran an die Arbeit: So streichen Sie Porenbeton richtig

Der richtige Anstrich von Porenbeton erfordert eine sorgfältige Vorgehensweise, um ein gleichmäßiges und langlebiges Ergebnis zu erzielen. Befolgen Sie diese Schritte:

  1. Grundierung auftragen: Wenden Sie zuerst eine geeignete Grundierung für hochsaugende Untergründe an. Diese Schicht reduziert die Saugfähigkeit des Porenbetons und verbessert die Haftung der nachfolgenden Farbschichten. Lassen Sie die Grundierung gemäß den Herstellerangaben vollständig trocknen.
  2. Erste Farbschicht auftragen: Tragen Sie die erste Schicht der ausgewählten Farbe auf. Besonders bei rauen und stark saugenden Oberflächen kann es sinnvoll sein, die Farbe beim ersten Anstrich leicht mit Wasser zu verdünnen. Verwenden Sie Pinsel, Rollen oder ein Sprühsystem und arbeiten Sie gleichmäßig, um Läufer und Überlappungen zu vermeiden.
  3. Trocknungsphase: Geben Sie der ersten Schicht ausreichend Zeit zum Trocknen. Beachten Sie dabei die auf dem Farbbehälter angegebenen Trocknungszeiten. Eine unzureichend getrocknete Basis kann die Haftung der nächsten Schicht beeinträchtigen.
  4. Zweite Farbschicht auftragen: Nachdem die erste Schicht vollständig getrocknet ist, tragen Sie eine zweite Schicht auf, um die Deckkraft zu verbessern und eine gleichmäßige Farboberfläche zu erzeugen. Dieser Schritt ist entscheidend für ein professionelles und langlebiges Ergebnis.
  5. Optional: Decklack oder Versiegelung: Falls gewünscht oder notwendig, können Sie abschließend einen schützenden Decklack auftragen. Dies ist besonders ratsam, wenn die gestrichenen Wände mechanischen Belastungen ausgesetzt sind oder eine erhöhte Feuchtigkeitsbeständigkeit erforderlich ist.

Diese Schritt-für-Schritt-Anleitung hilft Ihnen dabei, Ihre Porenbetonwände effizient und fachgerecht zu streichen und sicherzustellen, dass das Endergebnis sowohl optisch ansprechend als auch dauerhaft ist. Denken Sie daran, stets die speziellen Trocknungszeiten und Anweisungen der verwendeten Materialien zu beachten, um das beste Resultat zu erzielen.

Artikelbild: Fiedels/stock.adobe.com