Direkt auf Putz lackieren – Darauf müssen Sie achten
Beachten Sie einige grundlegende Vorbereitungen, um ein optimales Ergebnis beim Lackieren direkt auf Putz zu erzielen. Hier sind die wichtigsten Schritte, die Sie beachten sollten:
1. Untergrund prüfen
Stellen Sie sicher, dass der Putz vollständig ausgehärtet und trocken ist. Dies ist besonders bei neu verputzten Wänden wichtig, da Restfeuchtigkeit die Haftung des Lacks beeinträchtigen kann. Der Putz sollte fest und tragfähig sein, ohne abbröckelnde Stellen.
2. Saugverhalten der Wand testen
Testen Sie das Saugverhalten des Putzes, indem Sie eine kleine Menge Wasser auf die Fläche sprühen. Der Putz sollte das Wasser gleichmäßig aufnehmen und nicht abperlen. Dies zeigt, dass der Untergrund gut für das Lackieren vorbereitet ist.
3. Grundierung auftragen
Auf stark saugenden oder kalkhaltigen Putzflächen kann eine Grundierung erforderlich sein. Diese sorgt für eine gleichmäßige Haftung des Lacks und verhindert, dass der Putz zu viel Farbe aufsaugt. Wählen Sie eine Grundierung, die zu Ihrem spezifischen Putz- und Farbsystem passt.
4. Risse und Unebenheiten beseitigen
Kleinere Risse oder Unebenheiten im Putz können mit Reparaturspachtel ausgebessert werden. Schleifen Sie die gefüllten Stellen nach dem Trocknen glatt, um eine gleichmäßige Oberfläche zu gewährleisten.
5. Geeigneten Lack auswählen
Wählen Sie einen hochwertigen Lack, der zu den Anforderungen des Raums passt. Achten Sie darauf, dass der Lack für den Innenbereich geeignet und wasserverdünnbar ist, um gesundheitliche Risiken zu minimieren.
6. Lackierwerkzeuge bereithalten
Zum Auftragen des Lacks eignen sich Lackierrollen oder Sprühgeräte. Achten Sie darauf, passende Werkzeuge zur Hand zu haben, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen. Sprühdosen sind weniger empfehlenswert für große Flächen, da sie schwieriger zu kontrollieren sind und unregelmäßige Deckungen verursachen können.
7. Lack in mehreren Schichten auftragen
Für ein perfektes Finish tragen Sie den Lack in mehreren dünnen Schichten auf. Lassen Sie jede Schicht vollständig trocknen und schleifen Sie sie bei Bedarf leicht an, bevor Sie die nächste Schicht auftragen. Dies sorgt für eine glatte und gleichmäßige Oberfläche.
8. Gute Belüftung und Schutzmaßnahmen
Sorgen Sie während der Arbeit für eine gute Belüftung des Raums und tragen Sie geeignete Schutzausrüstung wie Handschuhe und Atemschutzmasken. Dies ist besonders wichtig bei der Arbeit mit lösungsmittelhaltigen Produkten.
Methoden zum Lackieren von Putz
Um Putz effektiv zu lackieren, sollten verschiedene Methoden und Techniken berücksichtigt werden, um sowohl die Schutzfunktion als auch die ästhetische Wirkung zu optimieren.
1. Lacktypen je nach Anwendungsbereich
Wählen Sie den passenden Lack basierend auf dem Einsatzgebiet:
- Wasserverdünnbare Lacke: Ideal für Innenräume, da sie weniger gesundheitsschädlich sind und mit dem Umweltzeichen RAL-UZ 12a (Blauer Engel) gekennzeichnet werden können. Sie sind im gesamten Wohnbereich einsetzbar.
- Feuchtraumlacke: Spezielle Feuchtraumfarben beugen Schimmelbildung vor und sind für Bereiche mit hoher Feuchtigkeitsbelastung wie Badezimmer oder Küchen geeignet.
2. Anwendungstechniken für unterschiedliche Oberflächen
Je nach der Beschaffenheit der Putzoberfläche und der zugänglichen Bereiche sollten unterschiedliche Werkzeuge und Techniken eingesetzt werden:
- Pinsel: Eignet sich für Kanten und unebene Stellen. Arbeiten Sie gleichmäßig und vermeiden Sie „Farbnasen“ durch zu viel aufgetragenen Lack.
- Lackierrollen: Optimal für größere und flache Flächen. Nutzen Sie Farbwanne und Walze, um eine gleichmäßige Beschichtung zu gewährleisten.
- Sprühgeräte: Effizient für gleichmäßige Schichten auf großen Flächen. Allerdings sind sie weniger präzise und sollten bei Bedarf mit einer Rolle nachbearbeitet werden.
3. Vorbereitung und Grundierung
Bevor der eigentliche Lackauftrag erfolgt, ist eine sorgfältige Untergrundvorbereitung entscheidend:
- Reinigen und Reparieren: Stellen Sie sicher, dass die Wand sauber und fettfrei ist. Kleinere Risse sollten mit Spachtelmasse ausgebessert werden.
- Grundierung: Wichtig auf stark saugenden oder kalkhaltigen Putzflächen, um die Haftung des Lacks zu gewährleisten. Wählen Sie ein Produkt, das zum verwendeten Lack und Putz passt.
4. Grund- und Deckanstriche
Für ein optimales Finish tragen Sie mehrere Schichten auf:
- Vor-, Zwischen- und Schlussanstrich: Beginnen Sie mit einem Voranstrich, gefolgt von einem Zwischenschliff, um eine glatte Oberfläche zu erhalten. Der Schlussanstrich bietet dann das endgültige Finish.
- Zwischen den Schichten: Lassen Sie jede Schicht vollständig trocknen und schleifen Sie diese gegebenenfalls an, bevor Sie die nächste Schicht auftragen. Dies sorgt für eine gleichmäßige und glatte Oberfläche.
5. Gesundheits- und Sicherheitsvorkehrungen
Während des Lackierprozesses müssen Sicherheitsmaßnahmen beachtet werden:
- Belüftung: Sorgen Sie für eine gute Belüftung, um die Dämpfe der Lacke abzuleiten.
- Schutzausrüstung: Tragen Sie Handschuhe und Atemschutzmasken, um Hautkontakt und das Einatmen von Dämpfen zu vermeiden.
6. Alternative Oberflächentechniken
Falls eine Lackierung nicht gewünscht ist, bieten spezielle Glätt- und Spachteltechniken ebenfalls glänzende Oberflächen:
- Techniken wie Stucco Veneziano oder Stuccolustro: Diese erfordern die Anwendung mit speziellen Materialien wie Kalk- und Marmormehl und liefern hochästhetische, langlebige Ergebnisse.
- Metall- oder Lacktapeten: Eine weitere Option für glänzende Wände ohne flüssigen Lackauftrag.
Indem Sie diese Methoden und Techniken berücksichtigen, können Sie sowohl funktionale als auch ästhetisch ansprechende Ergebnisse beim Lackieren von Putz erzielen.