Die passende Luftfeuchtigkeit in den verschiedenen Raumtypen
Ein Zuhause ist wie ein kleiner Kosmos für sich. Die verschiedenen Räume sind für unterschiedliche Lebensbereiche und Tageszeiten geschaffen und sollten deshalb auch unterschiedlichen Anforderungen entsprechen.
Und das nicht nur im Hinblick auf die praktischen Anlagen und Einrichtungsgegenstände, sondern auch in Bezug auf das Raumklima. Denn je nach Tätigkeit befinden wir uns in unterschiedlichen Körperzuständen und brauchen entsprechend unterschiedliche Umgebungsverhältnisse. Und auch die im jeweiligen Raum ausgeführten Tätigkeiten führen natürlich zu anderen klimatischen Verhältnissen.
Das betrifft vor allem die Luftfeuchtigkeit – denn konventionellerweise sind die Räume, in denen man mit Wasser hantiert – die sogenannten „Nassräume“ – in Wohnhäusern von den anderen Zimmern separiert. Küche und Badezimmer sind hier natürlich die Stichworte. Oft gibt es nur hier Wasserleitungsanschlüsse und die Böden und Wände sind entsprechend wasserfest mit Fliesen oder wasserunempfindlichem Putz ausgekleidet.
In Wohn- und Arbeitsräumen oder Schlafzimmern hat Wasser weniger etwas zu suchen. Hier will man sich schließlich länger aufhalten und dabei nicht im feuchten Dunst vernebelt werden. Für die verschiedenen Raumtypen werden im Allgemeinen folgende Luftfeuchtigkeitswerte empfohlen:
- Wohn- und Arbeitsräume: 40-60%
- Schlafzimmer: 40-60%
- Küche: 50-60%
- Badezimmer: 50-70%
- Keller: 50-65%
Vor allem für Ihr Wohlbefinden sollten Sie besonders im Schlafzimmer und im Badezimmer darauf achten, die empfohlenen Werte aufrechtzuerhalten. Denn im Schlafzimmer verbringen Sie die so wichtigen Erholungsstunden des Schlafs – und für eine optimale Zellregeneration sollte die Luft möglichst nicht zu feucht, sondern trockener und sauerstoffhaltiger sein.
Im Bad ist die Luftfeuchtigkeit wiederum immer wegen drohender Schimmelgefahr ein Thema. Viel Wasser ist hier natürlich nicht zu vermeiden. Damit es sich aber nicht in den Fugen zwischen den Fliesen und den Silikondichtungen von Dusche und Co. absetzt und dort Nährboden für gesundheitsschädlichen Schimmel bildet, sollten Sie die Luftfeuchtigkeit auf maximal 70% halten.
Luftfeuchtigkeit regulieren
Anzeichen dafür, dass es in Wohnräumen zu trocken oder zu feucht ist, sind vor allem beschlagene Fenster und Schimmelbildung bei zu hohen Werten und juckende, gereizte (Schleim-) Haut, Kopfschmerzen und Stromschläge von Metallgegenständen bei zu niedrigen Werten.
Wenn Sie den Eindruck haben, dass in bestimmten Räumen die Luftfeuchtigkeit nicht so richtig stimmt, besorgen Sie sich ein Hygrometer (20,99€ bei Amazon*). Damit bekommen Sie die Werte genau angezeigt und können die Ergebnisse von Regulationsmaßnahmen mitverfolgen.
Regulationsmaßnahmen sind bei zu hoher Luftfeuchtigkeit insbesondere richtiges Lüften: mindestens eine Stoßlüftung, idealerweise mit Durchzugseffekt, ist bei tendenziell zu feuchten Zimmern Pflicht. Vor allem in Altbauten kann auch eine Innendämmung sehr wertvoll gegen Kondenswasserbildung sein. Raumluftentfeuchter oder aufgestellte, mit hygroskopischem Material wie Reis oder Kochsalz gefüllte Schalen sind weitere Möglichkeiten zur Senkung der Raumluftfeuchtigkeit.
Bei zu trockener Luft hilft es wiederum, Schalen mit Wasser oder einen plätschernden Zimmerbrunnen aufzustellen oder die Wäsche im betreffenden Zimmer zu trocknen. Auch Raumluftbefeuchter sind hilfreich, allerdings müssen diese meist regelmäßig desinfiziert werden.
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