Mehr Ausgleich möglich als meist erwartet
Renoviervlies ist ein sehr dankbares und genügsames Material. Die Mischung aus Textilfasern und Zellstoff ist diffusionsoffen und formstabil. Es lässt sich leicht kleben und gleicht Unebenheiten auch durch Überbrückung großzügig aus. Je dicker die Vliesstärke gewählt wird, desto besser werden unvorteilhafte Untergründe kaschiert.
Tapeten mit leichten und schwachen Strukturen wie Raufaser können mit Renoviervlies ohne weitere Vorbereitung überklebt werden. Höhen- und Niveauunterschiede bis zu mehreren Millimetern lassen sich überdecken und ausgleichen. Renoviervlies wird auch als Makulatur oder Malervlies bezeichnet. Für die unterschiedlichen Anforderungen und Einsatzarten kann zwischen fünf Standardmaterialstärken gewählt werden.
Eigenschaften durch Grammaturen
Die dünnsten erhältlichen Grammaturen beginnen bei sechzig Gramm und die dicksten 160 Gramm. Dieser Wert bezeichnet das Gewicht des Renoviervlies auf einen Quadratmeter. Folgende Eigenschaften und Verwendungsmöglichkeiten bieten die gängigen Grammaturen .
60 Gramm
Preiswerteste Ausführung, ist weniger für das Ausgleichen von Unebenheiten geeignet und dient vor allem als Untertapete für stabile und stärkere Tapetenarten
120 Gramm
Am häufigsten gewählter Standard für „normale“ Unebenheiten und auf Gipskarton und andere Trockenbauplatten einschließlich Holz. Reicht als Nivellierer für Metalltapeten in Bronze-, Gold- und Silbertönen aus.
130 und 150 Gramm
Gleicht Raufasertapeten und andere Strukturtapeten mit leichten Reliefs mit Tiefen bis zu zwei Millimeter aus. Spannung abtragend bei empfindlichen und dicken Anstrichen und Tapeten.
160 Gramm
Für das Tapezieren von schweren Metall- und Textiltapeten geeignet. Gleicht bauliche Unebenheiten wie gespachtelte Flächen aus. Ist ein sicherer Untergrund für Fototapeten, Putzen und Spachteln.
Bei der Wahl der Grammatur für den Einsatz als Untertapete sollte die Materialstärke der Tapete berücksichtigt werden. Dickerer Renoviervlies beziehungsweise Makulatur geht immer, dünnerer sollte vermieden werden.
Besondere Einsatzarten
In manchen Fällen können jahrzehntealte Tapetenschichten von einer Wand kaum restlos abgetragen werden oder der Unterputz wird nachhaltig beschädigt. In diesem Fall kann das Renoviervlies die idealste Lösung sein. Alte fest haftende Tapetenfetzen stoßen an den Rissrändern selten höher als ein Millimeter auf, was ein Renoviervlies ab 120 Gramm problemlos ausgleicht.
Mauerwerk mit Fugen lässt sich nach dem Auffüllen der Fugen wesentlich sicherer Abbildungs- und Abdruckfrei streichen oder tapezieren, wenn ein Renovierungsvlies benutzt wird. Mit dem Aufbringen wird gleichzeitig verhindert, dass durch unterschiedliche Untergrundmaterialien (Fugenfüllstoff und Steinoberflächen) spätere Unebenheiten entstehen.