Vorbereitungen und Materialeinsatz bestimmen die Qualität von gespachtelten Rigipsplatten
Das Spachteln von Rigipsplatten ist beinahe eine Kunst für sich – möchte man meinen. Ganz besonders, wenn Sie vielleicht schon einmal Rigipsplatten verspachtelt haben und nicht wirklich mit dem Ergebnis zufrieden waren. Und das, obwohl Sie doch so motiviert an das Spachteln der Gipskartonplatten herangetreten sind. Dabei ist es wie so oft eigentlich nur eine Frage der Vorbereitungen und wie Sie die einzelnen Schritte des Spachtelns aufbauen, um eine sauber verspachtelte Rigipswand zu erhalten.
Schrittweise Anleitung zum Spachteln von Rigipsplatten
- Spachtelmasse für Gipskartonplatten
- Bewehrungen
- Kantenprofile
- Inneneckbandagen
- eventuell Silikon oder Acryl für die Dehnungsfugen
- Bohrmaschine mit Rührquirl
- Eimer für Spachtelmasse
- Glättkelle oder Traufel für das Trockenbauspachteln
- Cutter-Messer
1. Vorbereitungsarbeiten vor dem Spachteln der Rigipsplatten
Zunächst müssen Sie die Rigipsplatten vorbereiten. Wenn Rigipsplatten, die einen Stoß bilden und zuvor geschnitten wurden, müssen Sie die Kante der geschnittenen Gipskartonplatte zunächst anfasen. Das lässt sich sehr gut mit einem Cutter-Messer bewerkstelligen. Fasen Sie die Kante dazu v-förmig an.
Anschließend müssen Sie bei Verschraubungen prüfen, ob die Schrauben tatsächlich allesamt versenkt sind. Nun kontrollieren Sie an den Senklöchern der Schrauben sowie an den Plattenstößen eventuell gerissenes Papier der Kartonplatten und schneiden es sauber mit dem Cutter-Messer ab.
Abschließend reinigen Sie Stöße, Fugen und Senklöcher von Schrauben von Staub.
2. Vorbereiten von Kanten, Innen- und Außeneckstößen
An Innenkanten, wo zwei Gipskartonplatten aufeinanderstoßen, kleben Sie ein Bandagenband ein. Das ist ein Gitterband, welches gleichmäßig über die Innenkante geklebt wird. An Außenkanten bringen Sie ein Kantenprofil an, welches die Kanten nicht nur verstärkt. Darüber hinaus gelingen Ihnen damit außerordentlich saubere Außenkantenabschlüsse. Für große Fugen zwischen den Fugen bereiten Sie Bewehrungsbänder vor oder arbeiten Sie während des Spachtelns der Rigipsplatten ein.
3. Das Spachteln von Rigipsplatten – die Spachtelmasse vorbereiten
Nun können Sie die Spachtelmasse vorbereiten. Rühren Sie anfangs nie mehr Spachtelmasse an, wie Sie innerhalb 20 bis 30 Minuten verarbeiten können, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie lange der Spachtel verwendbar ist. Später werden Sie im Schnitt bei größeren Spachtelarbeiten 2 bis 2,5 kg Spachtelmasse auf einmal verarbeiten.
Zuerst gießen Sie sauberes Wasser in den Eimer zum Anrühren. Nun lassen Sie den Spachtel vorsichtig in das Wasser rieseln, bis sich kurz unter der Wasseroberfläche der Grund abzeichnet. Geben Sie dem Gipsspachtel noch etwas Zeit, sich mit Wasser vollzusaugen. In diesem Mengenverhältnis wird die Spachtelmasse bereits zähflüssig sämig sein. Grundsätzlich gilt: rühren Sie die Spachtelmasse lieber zu dick als zu dünn an. Zu dickflüssige Spachtelmasse können Sie gut mit Wasser verdünnen. Müssen Sie in zu dünn angemachte Spachtelmasse Spachtel nachschütten, kommt es schnell zu Verklumpungen.
4. Das Spachteln von Rigipsplatten
Nun können Sie mit dem Verspachteln der Rigipsplatten beginnen. Bringen Sie die Spachtelmasse zunächst quer zur Fuge ein. Anschließend streichen Sie die Spachtelmasse längs zur Fuge glatt. Bei großen Fugen sollten Sie die Spachtelmasse in zwei bis drei Durchgängen auftragen. Auch die Senklöcher von Schrauben müssen Sie mindestens in zwei Durchgängen verspachteln, da sich die Spachtelmasse reduziert.
5. Das Nacharbeiten der Verspachtelungen an den Rigipsplatten
Wenn die Spachtelmasse etwas angetrocknet aber noch feucht ist, beginnen Sie mit dem Glätten der Fugen. Hier müssen Sie besonders sauber arbeiten. Je ordentlicher und glatter Sie den Spachtel nun auf den Rigipsplatten aufziehen und dann abziehen, desto weniger Schleifarbeiten haben Sie später. Das bedeutet eine deutliche Zeitersparnis beim Schleifen der Rigipsplatten.
Rigips ist eigentlich ein Markenname für bestimmte Gipskartonhersteller und hat sich ähnlich wie der Produktname „Flex“ für Winkelschleifer oder bei „Widia“-Bohrern für legierte und gesinterte Hochleistungsbohrer etabliert. Allgemein werden Rigipsplatten als Gips-, Gipskarton oder Verbundplatten bezeichnet.