Gründliches Entstauben ist unverzichtbar
Neue und unbeschädigte Rigipsplatten sind grundsätzlich sehr gut zu verspachteln. Zu bedenken ist die dem Material eigene Staubentwicklung. Der sehr feine wolkenartige Staub muss restlos entfernt werden, um die Haftung der Spachtelmasse zu garantieren. Insbesondere die Ränder der Stoßfugen und Bohrlöcher müssen faserlos gesäubert werden.
Um die Haftungsfläche für die Spachtelmasse zu vergrößern, ist das Einschneiden einer Fase beziehungsweise Kantenabschrägung ratsam. Mit einem scharfen Teppichmesser oder Cutter wird der Gipskarton mit möglichst „scharfen“ Schnittkanten versehen. Anschließend werden die Kanten mit einem weichen Pinsel entstaubt und mit einem feuchten Lappen abgetupft, um auch die feinsten Staubpartikel zu entfernen.
Hilfsmittel Gewebeband
Zum Verspachteln der Schlitze zwischen den einzelnen Platten kann zur Vereinfachung ein Gewebeband als Trägerhilfe für die Spachtelmasse verwendet werden. Es hilft wie Gewebematten oder Hilfsnetze, die Vertiefungen zu überbrücken und stabilisiert diesen Übergang.
Spachtelrichtung und Reihenfolge
Das Verspachteln beginnt unten an den waagerechten Schlitzstößen. Von dort werden beidseitig die waagerechten Schlitze verfüllt. Anschließend wir der dazwischen liegende senkrechte Schlitz bis etwa einen Zentimeter über dem höher gelegenen waagerechten Stoß gespachtelt. Abschließend werden die Schraublöcher verfüllt. Mit dem speziell für Gipskarton entwickelten Uniflottspachtel lassen sich in der Stunde etwa drei bis vier Meter Schlitz beziehungsweise Fuge verfüllen.
Grob glätten oder schleifen
Wenn eine Strukturtapete wie Raufaser oder ein Feinputz als Wandverkleidung geplant sind, kann in fast allen Fällen auf ein Schleifen der Verspachtelungen verzichtet werden. Das kreuzweise Abziehen der Spachtelmasse mit einem Glätteisen reicht aus. Wenn geschliffen werden muss, weil beispielsweise ein Anstrich erfolgen soll, sind Handschwingschleifer mit 400er-Körnung-Schleifmittel ideal.