Wie entstehen „harmlose“ Risse in der Fassade?
Bevor Sie zu einer rissüberbrückenden Fassadenfarbe greifen und unschöne Haarrisse in der Hauswand überstreichen, sollten Sie kurz prüfen, ob es sich um harmlose oder um schädliche Risse handelt.
Insbesondere Risse, die nur im Putz zu finden sind und das darunterliegende Mauerwerk nicht beeinflussen, sind zumeist auf Spannungen, Wetter und Feuchtigkeit zurückzuführen – sie können in den meisten Fällen problemlos überstrichen werden. Stufenartige Risse oder solche, die bei Übergängen von unterschiedlichen Bauteilen zu finden sind, sollten für Alarmglocken sorgen.
Können Risse mit Fassadenfarbe überstrichen werden?
Ob die Risse in der Fassade überstrichen werden können oder ob tieferliegende Eingriffe notwendig sind, hängt von der Art und vom Umfang der Beschädigungen ab. Als Haarrisse gelten solche Beschädigungen, die eine Breite zwischen 0,1 und 4 mm haben:
Solange sie keinem linearen Verlauf folgen und mit der Zeit nicht größer werden, können sie zumeist mit einer rissverschlämmenden Fassadenfarbe behandelt werden. Sind die Risse jedoch größer oder folgen sie einem Verlauf, muss ein Fachmann zur Begutachtung her!
Welche Fassadenfarben gelten als rissüberbrückend?
Als rissüberbrückend gelten Fassadenfarben, die eine Beschichtung auf dem Untergrund erzeugen und einen festen „Mantel“ auf der Fassade hinterlassen. Dazu gehören kälteelastische Dispersions-Fassadenfarben und Silikonharzfarben. Auch einige Reinacrylfarben erfüllen die notwendigen Eigenschaften.
Achten Sie beim Kauf des Anstrichs darauf, dass das Produkt speziell als „rissüberbrückend“ oder „rissverschlämmend“ ausgewiesen ist. Zumeist ist eine Verdünnung bis 3% bzw. 10% möglich, oftmals wird auch ein Mindestverbrauch für die Überbrückung angegeben. Prüfen Sie ebenfalls, ob sich die Fassadenfarbe für die Untergrundbeschaffenheit eignet.
Wie wird eine rissige Fassade richtig gestrichen?
Damit die neue Fassadenfarbe lange hält und die kleinen Risse optimal überbrückt, sind einige vorbereitende Maßnahmen notwendig. Entfernen Sie zuerst etwaige Putzreste oder abstehende Altanstriche und reinigen Sie die Hauswand danach gründlich mit einer Bürste oder mit einem Hochdruckreiniger.
Im Anschluss sollte eine Grundierung vorgestrichen werden, die für ein gleichmäßiges Saugverhalten des Untergrunds sorgt. Zuletzt kann die Fassade mit einer (bis zu 10% wasserverdünnten) rissüberbrückenden Fassadenfarbe gestrichen werden. Tragen Sie am besten zwei Schichten auf.