Sortenreinheit ist von Vorteil
Sauerkrautplatten bestehen aus langen Holzfasern, die mit Bindestoffen auf mineralischer Basis verpresst wurden. Trockenbauplatten werden als Bauschutt eingestuft, der in fast allen Gemeinden, Kommunen und Städten nur kostenpflichtig entsorgt werden kann. Einige Wertstoffhöfe nehmen kleinere Mengen gebührenfrei an. Die „haushaltsüblichen“ Mengen sollten jedoch nicht überschritten werden. Als Orientierung kann das Volumen einer 200-Liter-Mülltonne dienen.
Wie bei allen Bauabfällen, die meist in größeren Mengen anfallen, spielt die Sortenreinheit bei der Entsorgung eine entscheidende Rolle. Werden alte „saubere“ Sauerkraut- oder Heraklithplatten angeliefert, sind die Kosten deutlich geringer, als wenn sie mit anderen Materialien als gemischter Bauschutt entsorgt werden.
Auch teilweise Sortierung und Trennung hilft sparen
Bereits beim Abreißen von Sauerkrautplatten kann auf eine möglichst sortenreine Trennung geachtet werden. Nicht alle schon seit langer Zeit fest verklebten Fremdkörper sind von den Platten zu lösen.
Ein nicht zu unterschätzender Spareffekt kann durch das Absondern und Aussortieren der aneinanderhängenden Plattenstücke erzielt werden. Das verbleibende „reine“ Sauerkraut wird sortenrein gesondert gesammelt. Dadurch wird die Menge an teurem gemischten Bauschutt reduziert.
Gesundheits- und Umweltrisiken
Sauerkrautplatten sind keine gefährlichen Baustoffe oder gar Sondermüll. Sie bestehen in der Regel aus folgenden natürlichen Bestandteilen:
- Holzfasern
- Wasser
- Magnesit
- Zement
Asbest ist trotz optischer Ähnlichkeiten in fast allen Sauerkrautplatten nicht vorhanden. Auf folgende mögliche chemische Behandlungen ist zu achten:
- Fungizide zur Pilzvermeidung
- Brandverzögernde Zusätze
Das Sauerkraut-Paradoxon
Die Entsorgung von Material- und Stoffgemischen ist fast immer aufwendiger als die von sortenreinem Material. Bei Sauerkrautplatten mit Dämmung aus Kunststoff wird dieser vermeintliche Nachteil bei der Entsorgung zum Vorteil. Üblicherweise haben diese Platten einen Kern aus Polystyrol oder Polyurethan.
Bei der Verbrennung von Sauerkrautplatten entsteht ein hoher thermischer Energiebedarf. Diese Maßeinheit bei der Müllverbrennung eine wesentliche Kalkulationsgrundlage. Deshalb nehmen viele Müllverbrennungsanlagen, insbesondere Biomasseheizkraftwerke, dieses Material überhaupt nicht an. Andere verlangen exorbitante Gebühren. Mit einem Dämmkern erhöht sich die Brennbarkeit der Sauerkrautplatten deutlich und ermöglicht ein wirtschaftliches „Verfeuern“.
Recycling von Sauerkraut- bzw. Heraklithplatten
Neben dem Verbrennen können Sauerkrautplatten auch recycelt werden. Allerdings gibt es in Deutschland kein flächendeckendes Angebot an Dienstleistern, die diese Technologien anbieten. Beim Recycling können die alten Platten „geschreddert“ werden. Das dabei entstehende Granulat kann als Zuschlagstoff in der Ziegelproduktion eingesetzt werden.
Um Abnehmer für diese Art der Entsorgung zu finden, ist die Suche nach Ziegelherstellern und Ziegeleien oft erfolgversprechender als die Ermittlung von Entsorgern.