Vorbereitungen, wenn eine Schraube nicht raus geht
Insbesondere bei Metallschrauben ist das häufig der Fall: Sie versuchen, eine Schraube zu lösen, doch sie sitzt bombenfest. Sie haben nun verschiedene Möglichkeiten, wie Sie etwas nachhelfen, damit die Schraube dennoch aufgeht:
- mit gezielten Hammerschlägen
- mit Rostlöser und/oder Kriechöl
- mit Wärme und eventuell Kälte
Grundsätzlich zum Lösen von Schrauben
Verwenden Sie bei Sechskantschrauben niemals Gabelschlüssel. Diese zerstören den Schraubenkopf und machen ihn rund. Vorzugsweise immer hochwertige Nüsse und Ringschlüssel verwenden!
Schraube aufbekommen mit Rostlöser
Rostlöser sollte zur Grundausstattung Ihrer Werkzeug- und Hilfsmittelausrüstung gehören, wenn auch Metallschrauben wichtig sind bei Ihren Arbeiten. Allerdings empfehlen wir zwingend, einen wirklich hochwertigen Rostlöser zu verwenden, also ausschließlich Markenprodukte. Bei Billigprodukten ist die Zusammensetzung oftmals minderwertig und der Rost wird nicht gelöst.
Anwendung von Rostlöser
Vorzugsweise sprühen Sie die Schrauben oder die Bolzen, die Sie lösen möchten, schon am Vortag und mehrmals kräftig mit Rostlöser ein. Sprühen Sie wirklich großzügig, sodass die Schraube oder Bolzen förmlich im Rostlöser „schwimmt“. So stellen Sie sicher, dass auch genug Rostlöser über das Gewinde zwischen Werkstück und Schraube laufen kann.
Schraube lösen mit gefühlvollen Hammerschlägen
Diese Methode eignet sich bestens, sie mit dem Rostlöser zu kombinieren. Schlagen Sie mit einem passenden Hammer einige Male dezent auf den Schraubenkopf. Bei manchen Schrauben und Bolzen (beispielsweise Radmuttern oder Radschrauben sowie anderen Schrauben) empfiehlt es sich, zuvor eine Nuss aufzusetzen, um den Schraubenkopf und ein eventuell hervorstehendes Gewinde des Bolzens nicht zu beschädigen. Schlagen Sie keinesfalls zu fest, aber auch nicht zu zaghaft. Die Schläge sollten immer mit der Schraubengröße zusammenpassen.
Mit Wärme und eventuell Kälte Schraube lösen
Eine besonders effiziente Technik zum Lösen von Schrauben und Muttern ist das Erhitzen. Das kann leider nicht bei jeder Schraube oder Mutter gemacht werden. An Rädern dürfen Sie das nicht machen, außerdem dann nicht, wenn Kunststoffteile schmelzen könnten. Zudem müssen Sie bedenken, dass Sie die Schraube oder Mutter praktisch sintern durch das Erhitzen. Das heißt, das Metallgefüge wird porös und brüchig. Stark erhitzte Schrauben (die zum Glühen gebracht wurden) sollten also nicht in jedem Fall erneut verwendet werden.
Erwärmen der Schraube oder des Bolzens
Die übliche Vorgehensweise ist das Erwärmen der Schraube oder der Mutter. Setzen Sie dann den Schraubenschlüssel sehr schnell auf und beginnen mit dem Drehen. Eventuell müssen Sie ein Windeisen (oder auch Wendeeisen) mit Nuss oder einen Schraubenschlüssel auch verlängern. Bei einer glühenden Mutter oder Schraube stehen die Chancen sehr gut, dass diese sich mit zwar relativ viel Kraft, aber dennoch lösen lassen.
Wärme und Kälte in Kombination
Sie können auch die Umgebung, also das Werkstück, erwärmen. Dann mit einem Kältespray schnell die Schraube selbst einsprühen. Aber natürlich besteht hier bei bestimmten Bauteilen die Gefahr der Rissbildung. Diese Technik kann nur in wenigen Fällen angewandt werden. Meist hilft aber das Erwärmen der Schraube ohne Kältespray. Übrigens ist es auch in diesem Fall sinnvoll, die Schraube oder Mutter mit Hammerschlägen zusätzlich zu lösen.