Erfolgsaussichten sehr abhängig vom Stoff der Textilien
Der Unterschied von Geweben kann entscheidende Auswirkung darauf haben, wie sich Sekundenkleber aus Kleidung entfernen lässt. Bei gröberen Geweben aus robustem Material wie eienr Hose, Jeans und Leinen und manchen Baumwollarten können mechanische Methoden angewendet werden. Bei empfindlicheren feinen Geweben wie feiner Baumwolle und Seide ist das nur schwer möglich.
Bei hochwertigen und teuren Kleidungsstücken ist der Königsweg immer das Reinigen lassen in einer professionellen chemischen Reinigung. Hier sollte allerdings klar und schriftlich vereinbart werden, was im Falle einer bleibenden Beschädigung passiert. Kunstfasern sind schwer einzuschätzen. Ähnlich wie das Entfernen von Kunststoff ist immer ein Anteil Zufall dabei.
Methoden und Mittel
Da die Hitzebeständigkeit von Sekundenkleber deutlich über der höchstmöglichen Waschtemperatur (Kochwäsche mit neunzig Grad Celsius) liegt, kann der Klebstoff nicht ausgewaschen werden.
Folgende Hilfsmittel und Methoden können erfolgreich sein:
Fettige Substanzen (Creme, Margarine, Vaseline) und Öl
Eigentlich eine Methode, um Sekundenkleber von der Haut zu entfernen. Kann aber auch auf Kleidungsstücken mit relativ engem Gewebe und glatter Oberfläche helfen. Der Klebstoff wird satt eingefettet, nachdem er getrocknet ist. Er lässt sich nach einigen Minuten Einwirkzeit im Erfolgsfall mit den Fingerspitzen oder den Fingernägeln abheben
Aceton oder ersatzweise Nagellackentferner
Aceton und Nagellackentferner, in dem Aceton enthalten ist, muss an einer unauffälligen Stelle getestet werden. Je nach Textilfaser kann er zu Faserzersetzung und zu Verfärbung führen. Ist das nicht der Fall, kann er bedenkenlos angewendet werden und verspricht gute Erfolgsaussichten. Das Aceton wird auf einem weißen Wattebausch oder Pad aufgetragen und der Klebstoff tupfend satt benetzt. Der Vorgang kann mehrmals wiederholt werden. Nach einiger Zeit (fünf bis 15 Minuten) weicht der Sekundenkleber auf und kann mit den Fingern oder einem Löffel abgehoben oder vorsichtig abgekratzt werden.
Einweichen und ausbürsten
Das Kleidungsstück mit dem noch frischen Klebstoff wird zwölf bis 24 Stunden in kaltem Wasser eingeweicht. Anschließend wird ein wenig Flüssigwaschmittel aufgetragen und der Fleck mit einer weichen Wurzelbürste bearbeitet. Diese Methode kann mit der anschließenden Anwendung von Aceton kombiniert werden, um Flecken und Ränder „auszutupfen“.
Heißes Wasser und Spülmittel
Ebenfalls eine typische Methode, die nach dem Prinzip Versuch und Irrtum funktioniert. Sie ist allerdings die schonendste Variante. In herkömmlichen Spülmitteln befinden sich immer fettlösende Inhaltsstoffe. Einige dieser Tenside können auch das im Sekundenkleber enthaltene Cyanacrylat lösen. In Kombination mit heißem Wasser (sechzig bis achtzig Grad) lässt sich der Klebstoff eventuell herausarbeiten. Wenn ein Spülmittel nicht funktioniert, kann der Versuch mit einer anderen Sorte erfolgreich sein.