Beherrschung der Kraftentwicklung unerlässlich
Das richtige Fräsen setzt sich neben den Grundbedingungen wie gutem Werkzeug aus einem gekonnten Umgang mit Umdrehungsgeschwindigkeit und Vorschubkraft zusammen. Beim Fräsen entstehen enorme Kräfte, die durch die richtige Fräsrichtung kontrolliert werden müssen. Folgende Regel gilt immer und ist im professionellen Bereich sogar durch die Berufsgenossenschaft vorgeschrieben:
Gefräst wird immer im Gegenlauf zur Vorschubrichtung. Beim Fräsen in Richtung des Vorschubs, dem Gleichlauf, kann sich das Werkzeug leicht „verselbstständigen“.
Als vereinfachte Übersetzung für eine Handfräse gilt, dass Außenkanten gegen den Uhrzeigersinn und Innenkanten mit dem Uhrzeigersinn bearbeitet werden.
Einstellungswerte und Fehlerquellen
Wie beim Sägen und Schneiden der Siebdruckplatte kann das Holz „ansengen“. Folgende Ursachen führen zu Brandspuren:
- Zu starker Vorschub
- Zu schwacher Vorschub
- Zu langsame Umdrehungsgeschwindigkeit
- Stumpfes Werkzeug
- Eintauchtiefe zu groß
Der Vorschub wird in Meter pro Minute oder Millimeter pro Sekunde gemessen und skaliert. Die Eintauchtiefe bestimmt die passende Einstellung des Vorschubs und der Umdrehungszahl in der Minute. Als grober Richtwert für eine Siebdruckplatte bewegt sich der Vorschub um vier Meter pro Minute und die Umdrehung um 20.000 pro Minute.
Giftiger Staub mit enthaltenem Formaldehyd
Zu den Eigenschaften der Siebdruckplatte gehört der hohe Anteil an Klebstoff, meist mit enthaltenem Formaldehyd. Beim Fräsen sollte immer mit Atemschutz gearbeitet werden. Haustiere und Kinder müssen ferngehalten werden. Nach dem Fräsen muss der Staub mit einem feuchten Tuch restlos entfernt werden.
Der Leim sorgt für relativ schnelles Abstumpfen der Fräsköpfe. Für Siebdruckplatten und für Multiplexplatten sollten nur hochwertig legierte Fräsköpfe eingesetzt werden.