Grundwissen: Daraus besteht Silikatfarbe
Silikatfarbe besteht aus rein mineralischen Komponenten, das Bindemittel ist Kaliwasserglas. Deshalb werden Silikatfarben manchmal auch Wasserglasfarben genannt. Die Bezeichnung Keimfarbe ist ebenfalls gebräuchlich.
Eine Silikatfarbe härtet naturgemäß nicht durch physikalische Trocknung aus, sondern durch Karbonatisierung mit dem Untergrund. Dazu muss der Untergrund aus mineralischem Material bestehen und darf keine nicht-mineralische Beschichtung tragen.
Der große Vorteil: Silikatfarben bilden keine auf dem Untergrund klebende Schicht, sondern verbinden sich chemisch mit der Oberfläche. Daraus resultiert eine erstaunlich lange Haltbarkeit und Strapazierfähigkeit.
Auf welchem Untergrund karbonatisiert Silikatfarbe – und auf welchem nicht?
Welche Untergründe eignen sich eigentlich für einen Anstrich mit Silikatfarbe? Wir nehmen verschiedene Materialien unter die Lupe:
Untergrund | für Silikatfarben geeignet |
---|---|
Kalksandstein | ja |
Faserzement | ja |
Zement- und Kalkputz | ja |
Kalkzementputz | ja |
Kalksandstein | ja |
Kalkfarbenanstrich | ja |
Silikatfarbenanstrich | ja |
Beton | ja |
Gips | nein |
Dispersionsanstrich | nein |
Grundierung mit Tiefgrund | nein |
Grundierung mit Kaliwasserglas | nein |
Glas | nein |
Lackierung | nein |
Metall | nein |
Holz | nein |
Eines fällt bei dieser Tabelle auf: Gips ist zwar ein mineralisches Material, ein Gipsuntergrund verträgt sich aber dennoch nicht mit Silikatfarben. Der Grund dafür ist, dass die chemische Reaktion diesen Untergrund schädigt und meist zu Abblätterungen oder Rissen führt.
Achtung: Silikatfarben sind alkalisch!
Silikatfarben besitzen noch eine weitere wichtige Eigenschaft, die Sie kennen sollten, bevor Sie sich für diese entscheiden: Sie haben einen hohen pH-Wert und wirken daher ätzend.
Schützen Sie deshalb Haut und Augen, bevor Sie den Farbeimer öffnen. Decken Sie vor allem Fliesen und Glas in der Umgebung ab, da diese Materialien durch Farbspritzer beschädigt werden können.