Anlieferung ermöglichen
Im Prinzip wird eine Spannbetondecke auf Mauerwerk oder Wandbeton aufgelegt und mittels Bewehrungsankern fixiert. Die baulichen Mindestauflageflächen müssen genauso garantiert sein wie die planebenen Oberflächen. Die Spannbetondecke beziehungsweise die einzelnen Elemente werden ab Werk montierfertig vorbereitet. Dazu zählen der zentimetergenaue Zuschnitt und das Entspannen des Bewehrungsspannstahls im Beton.
Da Spannbetondecken zu den größten Bauteilen im Gebäudebau zählen, muss bei der Anlieferung immer von einem „Vierzigtonner“ ausgegangen werden. Sattelschlepper mit 18 Meter Länge und 24 Meter Wendekreis muss die An- und Ausfahrt bis zur und von der Baustelle ermöglicht werden. Dafür trägt der Auftraggeber beziehungsweise Bauherr die Verantwortung.
Abladen und Zwischenlagern
An der Baustelle muss das Platzieren eines Krans geplant und vorbereitet sein. Auf der Baustelle muss eine Kranstandfläche frei gehalten werden, die das Bewegen der Spannbetondecke vom Sattelschlepper zum Montageort und gegebenenfalls zu einem Zwischenlagerort ermöglicht. Die Stützfüße des Krans brauchen ausreichend befestigten Untergrund, der gegebenenfalls gesondert beispielsweise durch Verdichten vorzubereiten ist.
Bei einer notwendigen Zwischenlagerung wie beim mehrgeschossigen Gebäudebau muss der Bauherr auf der Baustelle für einen befestigten Ablageort sorgen. Zwei parallel und in Querrichtung zu den Elementen der Spannbetondecke ausgelegte Holzbohlen bilden die Basis des Stapelbaus. Stapelhölzer für weitere Lagen bringt der Lieferant mit.
Auflegen und Platzieren
Vor dem Verlegen der Spannbetondecke müssen die Lagepositionen auf den Auflagerflächen, die Oberseiten von Mauerwerk oder Betonwandelementen, markiert werden. Die bau- und produktionsseitige Toleranz beim Platzieren ist mit zwei Millimetern definiert. Laut Bauplan müssen die ersten Elemente an den sogenannten Zwangspunkten wie offenen Treppen und Kaminen aufgelegt werden.
Die Elemente der Spannbetondecke müssen an der Unterseite der Decke stumpf auf Stoß verlegt werden, ohne dass Fugen entstehen. Keinesfalls dürfen die Kanten einzelner Elemente übereinander oder verkeilt zum Liegen kommen. Stemmarbeiten zur Korrektur von der Lage sind bei einer Spannbetondecke verboten. Die Einpassung mit dem Kran erfolgen und gegebenenfalls vollständig wiederholt werden.
Vergussbeton und Nachbehandlung
Nach dem Ausrichten und gegebenenfalls Korrigieren von Höhenunterschieden der Elemente und der Auflager muss die plangerechte Verankerung der Ringanker mit den Lagerbewehrungen durchgeführt werden. Mit Vergussbeton wird die seitliche Lagerung der Spannbetondecke abgeschlossen und die entscheidende Scheibenwirkung der gesamten Deckenkonstruktion fixiert.
Eine fachgerechte Nachbehandlung der Spannbetondecke nach Herstellerangabe ist zwingend für die dauerhafte Haltbarkeit gegeben. Innerhalb der fortschreitenden baulichen Tätigkeiten dürfen schwere Lasten nur in der Nähe der Auflager platziert werden.