Was genau ist eine Spritzisolierung?
Um Altbauten energetisch auf den neuesten Stand zu bringen oder bei Neubauten die heutigen Anforderungen an die Wärmeisolierung zu erfüllen, ist es in der Regel notwendig, eine wirksame Dämmung anzubringen. Hierfür gibt es sehr unterschiedliche Methoden. So können beispielsweise Dachböden mit einer Untersparrendämmung aus Glas- oder Steinwolle in Plattenform versehen werden.
Alternativ können Dachschrägen mit einer Einblasdämmung gegen Kälte, Hitze und Umgebungsschall abgedichtet werden. Die Spritzisolierung teilt mit der Einblasdämmung die positive Eigenschaft, dass eine homogene und wärmebrückenfreie Dämmschicht entsteht. Dennoch handelt es sich um zwei sehr unterschiedliche Dämmtechniken. Während die Einblasdämmung (wie der Name schon sagt) in Flockenform eingeblasen wird und einen entsprechend abgedichteten Hohlraum erfordert, wird die Spritzisolierung gewissermaßen „freihändig“ auf die zu dämmende Fläche aufgesprüht.
Dabei kann sogar die Dicke der angebrachten Dämmschicht je nach Bedarf flexibel variiert werden. Auch Unebenheiten des Untergrundes stellen bei der Spritzisolierung kein Problem dar. Der aus den beiden Komponenten Polyolpolyol und Isocyanat hergestellte Polyurethanschaum zeichnet sich durch besondere Dämmeigenschaften aus und belastet durch sein geringes Eigengewicht die besprühte Konstruktion nur unwesentlich.
Diese Gerätschaften sind für eine Spritzisolierung nötig
Sollen größere Flächen, wie z.B. ganze Dachböden oder auch Außenfassaden, mit einer Spritzisolierung versehen werden, so ist mindestens folgende Grundausstattung erforderlich:
- die beiden Komponenten (in luft- und lichtgeschützten Behältern)
- ein ausreichend leistungsfähiger Kompressor
- eine Spezial-Spritzpistole
- hochwertige Schutzkleidung
Während der ausgehärtete Schaum als relativ unbedenklich gilt, können bei der Verarbeitung sehr große Mengen Kohlenstoffdioxid und auch andere chemische Substanzen freigesetzt werden. Deshalb kann eine Spritzisolierung nicht ohne Ganzkörper-Schutzkleidung inklusive hochwertigem Atemschutz verarbeitet werden. Fachbetriebe verwenden in der Regel sogar Schutzkleidung mit integrierter Frischluftzuleitung für die Atemluft. Darüber hinaus wird die zu verarbeitende Spritzisolierung in der Regel in einem Spezialfahrzeug angeliefert, das mit der notwendigen Technik für eine unkomplizierte Verarbeitung vor Ort ausgestattet ist.
Da dessen Anmietung allerdings mit hohen Kosten verbunden ist und viele Hersteller die nötigen Komponenten nur an gewerbliche Abnehmer verkaufen, sollten größere Projekte im Zweifelsfall besser an eine Spezialfirma vergeben werden.
Kleinere Flächen in Eigenregie – Größere Flächen Fachpersonal überlassen
Während umfangreiche Projekte in den Händen von Fachleuten besser aufgehoben sind, können relativ kleine Flächen auch in Eigenregie mit einer Spritzisolierung versehen werden. Denn ähnlich wie der klassische PU-Schaum ist die Spritzisolierung mittlerweile auch in handlichen Einwegdosen erhältlich. Allerdings sollte auch bei deren Verwendung nicht auf Schutzkleidung verzichtet werden. Außerdem ist auf eine gute Belüftung zu achten.
Grundsätzlich ist abzuwägen, ob die Vorteile der Spritzisolierung für ein konkretes Projekt die Nachteile, wie z.B. den relativ hohen Kostenfaktor, überwiegen. Darüber hinaus ist bei der Verwendung an einer Außenfassade zu beachten, dass der an sich sehr widerstandsfähige Schaum durchaus empfindlich auf UV-Licht reagiert. Bearbeitete Flächen im Außenbereich sollten daher möglichst schnell mit einer schützenden Putzschicht o.ä. versehen werden.