Die meisten WCs besitzen einen Spülkasten
Bei den meisten Toiletten, die in Deutschland verwendet werden, handelt es sich um Systeme, bei denen das Spülwasser in einem Tank gesammelt wird – dem Spülkasten. Im Spülkasten befindet sich eine Mechanik, die Sie einerseits auslösen können (Wasserspülungen), aber andererseits durch den Wasserstand (Befüllen) aktiviert wird.
Verschiedene Bauarten
Auch wenn es zahlreiche unterschiedliche Spülkastensysteme gibt, ist das Arbeitsprinzip immer sehr ähnlich. Zunächst müssen Sie also nach den Systemen unterscheiden:
- WC mit aufgesetztem Spülkasten
- Spülkasten mit Wandbefestigung (Aufputz)
- Spülkasten im Vorwandelement (Unterputz und Aufputz)
Innenleben im Spülkasten
Damit Sie wissen, wonach Sie im Spülkasten Ihrer Toilette schauen müssen, ist es gut, die einzelnen Teile zu kennen. Je nach Alter, Ausführung und Hersteller können diese einzelnen Komponenten aber auch etwas anders aussehen. So haben ältere Spülkästen meist einen Schwimmer aus Hartschaum, während neuere Modelle einen Hartkunststoffschwimmer haben, der innen hohl ist. Hier nun die Bauteile im Spülkasten:
- Auslösemechanismus (Drückerplatte, Zieh- oder Druckknopf)
- Ablassventil mit rohrartigem Aufsatz, das innen hohl und oben offen ist (Überlauf)
- längliches, rohrartiges Einlaufventil mit Kunststoffgewindestange und Schwimmer
Dichtungen im Toilettenspülkasten
Unten am Überlaufrohr befindet sich eine Gummidichtung. Außerdem gibt es noch eine Gummimembran am Einlaufventil. Beide bestehen aus Gummi. Daher werden sie altersbedingt hart, porös und damit undicht. Außerdem kann sich hier überall Kalk ablagern. Auch am Überlauf und an den restlichen Teilen des Einlaufventils, da diese Bauteile dauerhaft unter Wasser sind (abgesehen unmittelbar nach dem Spülen).
Dichtungen sofort erneuern, den Rest entkalken und reinigen
Bei den Dichtungen handelt es sich um herkömmliche Ersatzteile, die Sie in jedem Baumarkt und Fachgeschäft erhalten. Auch wenn Sie zunächst den WC-Spülkasten entkalken sollten, ist es sinnvoll, dass Sie diese Dichtungen ebenfalls vorab besorgen. Die Dichtungen kosten Cent-Beträge und Sie können, sollte das Entkalken keine Abhilfe beim laufenden Wasser schaffen, sofort die Dichtungen austauschen. Daher ist es sogar empfehlenswert, dass Sie zwar sämtliche Bauteile aus dem Innern des Spülkastens entkalken, beide Gummidichtungen aber sofort austauschen.
Schrittweise Anleitung, was zu tun ist, wenn Wasser im Spülkasten nachläuft
- neue Gummidichtungen
- geeignete Säure oder Kalklöser
- eventuell neues Einlaufventil mit Schwimmer
- eventuell neuen Überlauf
- Wasserpumpenzange
- Taschenlampe
- Behälter zum Entkalken
- Schraubendreher
1. Vorbereitungsarbeiten
Zunächst müssen Sie den Deckel des Spülkastens öffnen. Das Wasser drehen Sie jetzt aber bitte noch nicht ab. Keramikdeckel liegen oft einfach auf, Kunststoffdeckel werden gesteckt. Bei Vorwand-Spülkästen müssen Sie die Drückerplatte sowie den dahinter festgeschraubten Modulrahmen abnehmen (Drückerplatte gesteckt, Modulrahmen geschraubt).
2. Erste Sicht- und Geräuschprüfung
Jetzt schauen Sie in den Spülkasten. Unter Umständen läuft das Wasser ständig aus dem Spülkasten, weil es beim Überlauf austritt. Außerdem hören Sie unter eventuell das Einlaufventil zischen, da sehr wenig Wasser einläuft. Sind Sie nicht sicher, drehen Sie jetzt das Wasser ab. Dann nehmen Sie etwas Wasser aus dem Spülkasten, falls es bis zum Überlauf steht.
Läuft das Wasser in unverminderter Fließgeschwindigkeit aus dem Spülkasten in die Toilette, ist die Dichtung am Auslaufventil undicht. Läuft kein Wasser mehr, ist es entweder die Schwimmereinstellung oder eben die besagte Dichtung am Einlaufventil. Es kann aber an beiden Dichtungen gleichermaßen zu Undichtigkeiten kommen! Außerdem können Sie auch die Toilettenspülung einstellen (am Schwimmer bzw. über das Stellrad für das Kunststoffgewinde).
3. Entkalken und weitere Tests
Jetzt bauen Sie sämtliche Teile aus und entkalken Sie in dem vorbereiteten Gefäß. Außerdem sollten Sie auch den Spülkasten erneut befüllen (darauf achten, dass der Überlauf im Spülkasten ist) und entkalken ihn. Erneuern Sie beide Dichtungen und reinigen alles mit einer weichen, kleinen Kupferdrahtbürste. Dann bauen Sie sämtliche Einzelteile wieder ein.
Drehen Sie nun das Wasser auf und beobachten das Einlaufventil im jetzt leeren Spülkasten. Drücken Sie den Schwimmer mit der Hand nach oben und überprüfen Sie, ob Wasser ausläuft. Haben weder Dichtungen noch Entkalken und Reinigen etwas gebracht, liegt ein Defekt am Einlaufventil vor. Dann müssen Sie dieses austauschen. Alle anderen Ursachen haben Sie zwischenzeitlich ausschließen können bzw. die Ursache für das ständig nachlaufende Wasser im Spülkasten bereits gefunden.