Die verschiedenen Systeme bei Toiletten
Gerade der Spülkasten fällt vielen Menschen gar nicht auf. Entweder sieht man ihn sowieso nicht und nur eine große Drücker-Platte, oder man drückt die Wassertaste so selbstverständlich, dass wir den Spülkasten gar nicht bewusst wahrnehmen. Doch wenn die Toilette einmal einen Defekt hat, ist es zumeist auf ein Problem im oder am Spülkasten zurückzuführen. Dazu sollte man erst einmal die verschiedenen Spülkasten-Systeme kennen:
- Standtoiletten mit aufgesetztem Spülkasten
- Standtoiletten mit hoch montiertem Spülkasten (meist unterhalb der Decke)
- hängende oder Wand-WCs mit aufgesetztem Toilettenspülkasten
- hängende oder Wand-Toiletten mit Vorbauwand-Montage (WC-Spülkasten in der Vorbauwand)
Einen Spülkasten öffnen
Grundsätzlich arbeiten alle Systeme nach demselben Prinzip. Nur Bedienung und Position der Spülkästen unterscheiden sich. Für einen Spülkasten im Vorbauelement müssen Sie die Drückerplatte herausnehmen. Diese ist in der Regel nur aufgesteckt, kann also mit einen dünnen Schraubenzieher vorsichtig abgezogen werden.
Hoch hängende Spülkästen finden sich meist nur noch in Altbauten. Viele davon haben keinen Deckel, alles offen. Dafür benötigen Sie aber eine Leiter. Beim aufgesetzten Spülkasten kann es sich um ein Modell aus Kunststoff oder Keramik (Porzellan) handeln. Keramik-Spülkastendeckel sind meist nur aufgelegt, die aus Kunststoff gesteckt. Mit einem kleinen Ruck lassen sie sich schnell abnehmen.
Was gibt es am WC-Spülkasten zu reparieren?
Die Schäden, die im oder am Spülkasten vorliegen können, sind vielseitig:
- verkalkte oder verschlammte bewegliche Mechanikteile (Ventil schließt nicht korrekt)
- poröse, harte oder verkalkte und verschlammte Dichtungen
- gebrochener Schwimmer
- verbogener Kunststoffarm, der das Einlaufventil betätigt
- Ablagerungen oder ander Defekt in Einlaufventil, Flexschlauch oder Eckventil
Die nachfolgende Anleitung ist für sämtliche Schäden am und im WC-Spülkasten anwendbar.
Schrittweise Anleitung zum Reparieren vom Spülkasten
- eventuell neue Dichtungen (unterhalb vom Schwimmer, am Einlaufventil)
- eventuell neuen Schwimmer
- eventuell neuen Betätigungsarm (vom Schwimmer zum Einlaufventil)
- eventuell neues Einlaufventil
- eventuell neuer Flexschlauch oder Einlaufventil sowie Dichthanf
- Wasserpumpenzange
- gegebenenfalls Schraubenschlüssel oder Ratschenkasten
1. Vorbereitungsarbeiten
Zunächst müssen Sie den Deckel wie beschrieben abnehmen bzw. eine Leiter positionieren. Dann drehen Sie das Wasser am Eckventil ab. Finden Sie dieses nicht (oder gibt es keins), müssen Sie den Hauptwasserhahn abdrehen.
2. Mechanik vom Spülkasten zerlegen
Erst wird der Betätigungsarm ausgehängt, dann können Sie den Schwimmer hochziehen (das Wasser im Spülkasten läuft nun ab). Sie sehen am Grund des Spülkastens die Gummidichtung zum Überprüfen. Die zweite Gummidichtung, die einen Defekt aufweisen kann, sitzt am Einlaufventil, das Sie ebenfalls ausbauen können.
Sämtliche ausgebaute Teile können Sie nun in einem Behälter mit Wasser und einem kalklösenden Mittel (aus dem Geschäft, Essigessenz, Zitronensäure usw.) Einlegen. Sie müssen die Lösung über mehrere Stunden einwirken lassen. Dann können Sie sämtliche Teile mit einer sehr feinen und weichen Drahtbürste reinigen. Die bewegliche Mechanik am Einlaufventil können sie nun viele Male hin und her bewegen, um sie wieder gangbar zu machen. Gegebenenfalls können Sie auch etwas Rostlöser aufsprühen.
Im Anschluss montieren Sie das Ventil wieder, bringen den Schwimmer in Position und hängen dem Arm ein. Drehen Sie nun das Wasser auf. Läuft es immer noch über, entleeren Sie den Spülkasten noch nicht, stellen aber das Wasser wieder ab. Läuft es noch immer aus, obwohl randvoll, ist die Gummidichtung unter dem Schwimmer defekt oder der hohle Schwimmer (der so auch als Überfluss dient) gebrochen. Läuft anschließend das Wasser aber wieder über, schließt das Einlaufventil nicht mehr an der notwendigen Position. Also muss dieses dann erneuert werden.
3. Wasser fließt nur sehr langsam ein
Fließt das Wasser nur sehr langsam in den Spülkasten, können Einlaufventil, Flexschlauch oder Eckventil undicht sein. Im schlimmsten Fall müssen Sie alles der Reihe nach tauschen, wobei Sie das Eckventil und den Schlauch auch jeweils ohne Einlaufventil bzw. Flexschlauch überprüfen können, idem Sie das Wasser kur aufdrehen.