Durchbohren sinnvoll
Beim Bohren über dem Fensterrahmen oder in der Decke kann es vorkommen, dass man auf einen Stahlträger stößt. Prinzipiell kann man auch solche Träger durchbohren, die Frage ist nur, ob das sinnvoll ist.
Das Durchbohren eines Stahlträgers ist ein sehr aufwändiges Verfahren, das viel Zeit und Mühe kostet und zudem nicht immer von Erfolg gekrönt ist. Außerdem stellt sich die Frage, ob ein Dübel in einem Stahlträger tatsächlich hält.
In den meisten Fällen wird es sinnvoller sein, sich einen anderen Bohrpunkt zu suchen, an dem kein Stahlträger im Weg ist.
Hakenkrallen
Hakenkrallen sind spezielle Montageschellen, mit denen etwas an einem Träger befestigt wird. Wenn ein Träger frei liegt und sichtbar ist, ist dies sicherlich die Methode der Wahl.
Richtige Bohrtechnik
Wenn Bohren unumgänglich ist, sollte man so langsam wie möglich vorgehen und Löcher über 6 mm unbedingt mit einem kleineren Bohrer vorbohren. Gegebenenfalls ist auch auf eine ausreichende Kühlung des Bohrers zu achten. Wichtige Hinweise und Tipps finden Sie auch in unserem Beitrag Stahl bohren.
Statische Aspekte
Das Anbohren von Stahlträgern ist grundsätzlich statisch unbedenklich. Die Hersteller von Trägern räumen für Stahlträger ein sogenanntes „Schraub- und Bohrrecht“ ein. Das bedeutet, dass ein Träger in der Längsachse (Schwerpunktsachse) durchaus mehrfach angebohrt werden kann, ohne dass die Statik massiv beeinträchtigt wird.
Bei einer hohen Anzahl von Löchern mit größerem Durchmesser, an denen auch Lasten befestigt werden, muss die Statik jedoch unbedingt rechnerisch überprüft werden. Insbesondere Schubnachweis und Kerbspannungen können problematisch werden.
Geht eine Bohrung durch den vertikalen Steg, ist in jedem Fall ein statischer Nachweis erforderlich.