Schweißbarkeit von Stahl
Nicht jeden Stahl kann man problemlos schweißen. Das gilt auch für Stahlträger. Für die Herstellung von Stahlträgern kommen zwar in der Regel Stahlsorten mit guter Schweißneigung zum Einsatz, im Einzelfall kann es allerdings durchaus Einschränkungen geben.
Sicherheitshalber sollte man also das entsprechende Stahlsorte anhand der Werkstoffnummer nachschlagen, um auf bestehende Einschränkungen für die jeweilige Stahlsorte prüfen zu können.
Grundlegende Voraussetzungen für die Schweißbarkeit
Grundsätzlich entscheiden über die Schweißbarkeit von Stählen der Kohlenstoffgehalt und das sogenannte Kohlenstoffäquivalent. Um das Kohlenstoff-Äquivalent zu erhalten, werden alle Legierungsbestandteile entsprechend gewichtet und zusammengezählt. Der Wert der dabei herauskommt, hat die gleiche Aussagekraft über die Schweißbarkeit wie der Kohlenstoffgehalt bei einem unlegiertem Stahl.
Grundsätzlich liegt die Grenze für eine gute Schweißbarkeit ohne Einschränkungen bei einem Kohlenstoffgehalt (oder Kohlenstoffäquivalent) von 0,22 %. Bis zu einem Kohlenstoffgehalt von rund 0,3 % ist Schweißen in der Regel noch möglich, allerdings muss vorgewärmt oder spannungsarmgeglüht werden. Darüber ist Schweißen nur noch mit Einschränkungen und hohen Vorarbeiten möglich.
Einschränkungen für verzinkte Stahlträger
Verzinkte Stahlträger dürfen, wenn Sie für tragende Konstruktionen verwendet werden nicht geschweißt werden! Das ist nach der DIN unzulässig, weil die Tragfähigkeit dadurch beeinträchtigt werden kann.
Grundsätzliche Voraussetzungen für das Schweißen von verzinkten Trägern
Da die Zinkschicht einen Schutz vor Korrosion des Trägers darstellt, sind besondere Maßnahmen vor dem Schweißen notwendig:
- die Zinkschicht muss vor dem Schweißen an der Schweißstelle vollständig abgeschliffen werden (sonst droht Korrosion an der Schweißnaht)
- der Korrosionsschutz muss nach dem Schweißen an der Schweißstelle in vollem Umfang wiederhergestellt werden (auch das regelt die DIN)
- beim Abschleifen der Zinkschicht darf kein Teil des Trägers mit eisenhaltigen Schleifspänen in Berührung kommen (ebenfalls Korrosionsrisiko)
Für die Wiederherstellung der Zinkschicht nach dem Schweißen eignen sich Zinkpaste und Zinksprays.