Die guten und schlechten Effekte durchs Spachteln
Spachtelmasse ist ein praktisches und bewährtes Mittel, um schadhafte Wände zu reparieren. Risse und Ausbröckelungen lassen sich damit ausgleichen, um so eine ebene Oberfläche für Tapete, Farbe, Putz oder Fliesen zu schaffen. So weit, so gut.
Die Spachtelmasse hat aber auch einen Nachteil: Sie macht die Wandoberfläche farblich und im Saugverhalten uneinheitlich. Die meisten Rohwandmaterialien verhalten sich deutlich anders als die Spachtelmasse, sodass die stellenweise verspachtelte Wand kein guter Untergrund für den geplanten Endbelag darstellt. Daraus können sich folgende Probleme ergeben:
- Heterogene Saugfähigkeit und Anhaftungsverhalten
- Farbliches Durchschlagen der Spachtelstellen
Saugverhalten und Anhaftung optimieren
Fast alle Wände zeigen im Vergleich zu Spachtelmassen ein anderes Saugverhalten. Weniger stark ist der Effekt bei Stein- oder Betonwänden. Bei Gipskartonwänden oder mit Mineralputz versehenen Wänden entsteht durch das Verspachteln jedoch eine deutliche Heterogenität der Oberfläche in Bezug auf die Saugfähigkeit. Das kann beim Trocknen von Tapete zu unschönen Unregelmäßigkeiten und bei allen Belägen zu verschlechterter Anhaftung führen. Eine Grundierung mit Tiefengrund gleicht das Saugverhalten aus und sorgt so für ein gleichmäßiges und beständiges Endergebnis.
Farbunterschiede ausgleichen
Die mit Spachtelmasse reparierten Stellen in der Wand haben in der Regel eine andere Farbe als die Hauptfläche. Dadurch entsteht ein fleckiges Gesamtbild, das durch der Endbelag nicht unbedingt kaschiert wird. Fliesen oder dicke Papiertapeten können die Spachtelstellen gut überdecken, Wandfarbe und dünne Vliestapeten eher nicht. Vor allem durch Varianten in hellen Tönen schlagen die Spachtelflecken dunkel durch, was sich zuweilen erst nach dem Trocknen zeigt.
Um dies zu vermeiden, sollte ein pigmentierter Tiefengrund verwendet werden. Er gleicht nicht nur die Farbunterschiede aus, sondern verbessert in der Regel auch die Anhaftungskapazität, die durch die verspachtelten Stellen eingeschränkt wurde. Ist die verspachtelte Wand noch mit einem Altanstrich versehen, ist dieser Effekt umso notwendiger. Bei Altanstrichen sollte man am besten einen Tiefengrund auf Wasser- und nicht auf Lösemittelbasis einsetzen.