Treppenplanung
Die Planung der Treppe ist der erste Schritt. Wenn es eine einfache gerade Treppe sein soll, ist das in der Regel kein Problem. Schwieriger wird es bei gewendelten Treppen, da man hier die Treppe bei der Planung verziehen muss. Dafür braucht man dann entsprechende Fachkenntnis.
Treppe berechnen
Damit die Treppe allen von der DIN 18065 geforderten Auflagen entspricht, gibt es bestimmte Maßgrenzen. Die Einhaltung dieser Maßgrenzen sorgt dafür, dass die Treppe in jedem Fall sicher und bequem begangen werden kann. Für Treppen im Außenbereich gelten nicht alle diese Vorschriften. Für Sicherheit und Bequemlichkeit sollte man jedoch die für den Innenbereich festgelegten Maßgrenzen möglichst ebenfalls einhalten.
Zu berechnen sind insbesondere:
- Steigung der Treppe
- Höhe der Stufen und die
- Auftrittsbreite der Stufen
- die Laufbreite der Treppe
Steigung der Treppe
Dafür muss man zunächst die sogenannte Geschoßhöhe ermitteln. Sie ist der Höhenunterschied, den die Treppe überbrücken soll.
Die Steigung kann man ganz einfach errechnen: aus der Geschoßhöhe geteilt duch die Gesamtlänge der Treppe (sogenannte Lauflänge). Der so ermittelte Wert verrät, wie steil die Treppe ist. Er sollte keinesfalls größer als 1 sein, Werte bis 0,45 sind in jedem Fall zu niedrig.
Stufenhöhe und Auftrittsbreite
Die Steigungshöhe bezeichnet die Höhe der Stufe inklusive der Stufendicke. Die Auftrittsbreite bezeichnet die Breite der Stufe, auf die man den Fuß stellen kann. Das sogenannte Schrittmaß, also die durchschnittliche Schrittlänge eines Menschen, führt dazu, dass es zwischen Stufenhöhe und Auftrittsbreite ein optimales Maß gibt.
Ein optimales Maß für Stufenhöhe und Breite ist dabei 18 cm Höhe und 27 cm Breite. So ist das Begehen am bequemsten.
Die Maximal- und Minimalwerte ergeben sich ebenfalls aus dieser Rechnung: Im steilstmöglichen Fall darf die Treppe 20 cm Steigungshöhe und 23 cm Auftrittsbreite haben. Das ist allerdings nicht mehr sehr bequem.
Die flachste mögliche Treppe darf man mit einer Stufenhöhe von minimal 14 cm und einer dazu passenden Auftrittsbreite von 37 cm konstruieren. Das Begehen einer solchen Treppe ist aber ebenfalls nicht besonders bequem.
Im Normalfall sollte man sich an das Verhältnis 18 cm/ 27 cm halten, das auf jeden Fall am bequemsten ist.
Laufbreite
Die Laufbreite von Treppen muss nach der DIN mindestens 50 cm bei baurechtlich nicht notwendigen Treppen betragen. Bei baurechtlich als notwendig eingestuften Treppen muss sie mindestens 80 cm betragen.
Handlauf
Bei mehr als drei Stufen ist ein Handlauf zwingend baurechtlich vorgeschrieben. Er sollte sich idealerweise in einer Höhe von 90 cm über den Treppenstufen befinden.
Materialien für den Treppenbau
Eine einfache Wangentreppe kann man problemlos aus Holz selber bauen. In jedem Fall sollte man dafür die passende Holzart verwenden.
Aber auch Stein oder Metall eignen sich für den Treppenbau. Dazu kann man oft auch auf günstige, bereits fertige Unterkonstruktionen zurückgreifen, die den Bau einer eigenen Unterkonstruktion überflüssig machen.
Um zu zeigen, wie es im Selbstbau geht, haben wir nachfolgend eine Bauanleitung für eine komplette Treppe im Außenbereich für Sie erstellt.
Treppe im Außenbereich bauen Schritt für Schritt
- Beton (für die Unterkonstruktion)
- Mörtel (unbedingt Splitt ohne Nullanteile, Trasszement)
- Blockstufen oder Setzstufen (Achtung, verschiedene Arbeitsgänge!)
- Werkzeuge zum Betonieren
- Gummihammer
- Wasserwaage
1. Treppe berechnen
Ermitteln Sie die Geschosshöhe, die die Treppe überwinden muss. Legen Sie die Breite des Auftritts oben an der Treppe fest. Er sollte mindestens so breit sein, dass zwei Personen bequem nebeneinander stehen können.
Achten Sie darauf, dass Ihre Stufen ein möglichst optimales Verhältnis zu Stufenhöhe und Auftrittsbreite haben (18 cm / 27 cm). Die Treppe sollte außerdem mindestens 50 cm, besser 80 cm breit sein. Tritt- und Setzstufen sind normalerweise etwa 3 cm stark. Berücksichtigen Sie das ebenfalls in der Berechnung.
2. Verschalung aufbauen, oder Unterkonstruktion montieren
Je nachdem, ob Sie die Unterkonstruktion selbst betonieren oder eine fertige Unterkonstruktion, beispielsweise aus Stahl, verwenden, fallen hier unterschiedliche Arbeitsschritte an.
Wie das Gießen einer Betontreppe im Außenbereich geht, finden Sie hier Schritt für Schritt erklärt. Wie man eine Treppenschalung richtig baut, erfahren Sie in dieser Anleitung.
Verwenden Sie am besten Sickerbeton, bei dem Kies ohne Nullanteile zugeschlagen ist. Der hohlraumreiche Kies als Zuschlagsstoff sorgt dafür, dass das Wasser unter den Stufen nach unten ablaufen kann.
Wenn Sie Blockstufen verwenden, genügt auch ein einfaches Streifenfundament, Sie brauchen dann nicht unbedingt ein Vollfundament zu gießen. Bei Setzstufen ist das allerdings Pflicht.
3. Stufen setzen
Tritt- und Setzstufen werden in eine etwa 4 – 5 cm dicke Mörtelschicht gesetzt und mit dem Gummihammer ausgerichtet. Die Stufen dabei mit einem leichten Gefälle nach vorne ausrichten, damit Wasser abfließen kann.
4. Handlauf errichten
Den Handlauf können Sie ebenfalls selbst bauen. Wie es geht, finden Sie in dieser Anleitung. Wie das sichere Montieren und Befestigen geht, verraten wir Ihnen dann in der Befestigungsanleitung.