Trockenbausysteme – beliebt bei Handwerkern und Heimwerkern
Spätestens in den 1990ern hat sich der Trockenbau als bevorzugte Technik im Innenausbau endgültig durchgesetzt. Doch nicht nur das Handwerk schwört bei Neubauprojekten auf die kostengünstigen und schnell aufzubauenden Platten aus unterschiedlichen Materialien. Natürlich haben auch Heimwerker die zahlreichen Vorzüge für sich entdeckt.
Baustandards bei Bestandsbauten schwierig umzusetzen
Jedoch gleicht die Anwendung beim Heimwerker eher dem Bauen im Bestand. Das heißt, die betreffenden Objekte sind in der Regel fertiggestellt. Im Rahmen einer Sanierung können die technischen Baustandards zum Trockenbau noch eingehalten werden. Das wären unter anderem die nachfolgenden Punkte:
- Befestigung des Ständerwerks auf dem Rohboden
- keine Befestigung des Ständerwerks auf Estrich oder sogar bereits verlegten Bodenbelägen
- Herstellung einer optimalen Schalldämmung auf dem Rohboden
Verlegen auf Estrich, eventuell auch ohne bohren
Genau das sind die hauptsächlichen Probleme, mit denen Heimwerker zu tun haben. Denn der Estrich ist bereits verlegt. Meist ist auch ein hochwertiger Bodenbelag verbaut, sodass die Trockenbauwand zum Beispiel auf Fliesen oder anderen Belägen aufgestellt werden soll oder muss.
Doch wie sieht es hier nun mit der Befestigung aus? Seitlich an den angrenzenden Wänden kein Problem. Anders am Boden. Dazu kommt, dass insbesondere in neueren Gebäuden oftmals Fußbodenheizungen verlegt sind. Bei einer Trockenbauwand auf einer Fußbodenheizung wird schnell klar, dass das Bohren am Boden problematisch ist.
Aber auch bei anderen Bodenbelägen kann das Bohren problematisch sein; zum Beispiel in Mietwohnungen oder wenn ein hochwertiger Bodenbelag erhalten bleiben soll, weil es sich bei der zu bewerkstelligenden Trockenbauwand um eine vorübergehende Lösung handelt. Kann also eine Trockenbauwand grundsätzlich ohne Bohren insbesondere am Boden aufgebaut werden.
So klappt es mit der Trockenbauwand ohne bohren
Wie sooft lautet die Antwort ja, allerdings mit gewissen Einschränkungen und vor allem einem großen Aber. Die technischen Baustandards zu einer Trockenbauwand können so nicht ansatzweise erfüllt werden. Insbesondere der Schallschutz ist kaum bis überhaupt nicht herzustellen. Das sollte Ihnen in jedem Fall bewusst sein, bevor Sie ein solches Projekt angehen.
Ansonsten gibt es nun verschiedene Vorgehensweisen, wie Sie ohne Bohren für die Trockenbauwand am Boden dennoch vorgehen können:
- das Bodenprofil wird am Boden verklebt
- Sie errichten einen Sockel aus Porenbeton
Leichtbauwand kleben
Das Verkleben ist relativ einfach. Das Bodenprofil wird einfach mit dem passenden Kleber am Boden fixiert. Insbesondere, wenn seitlich Anschlusswände vorhanden sind, ist diese Lösung bei geringer zukünftiger Belastung der Trockenbauwand möglich. Der eigentliche Halt kommt von den seitlichen Befestigungen, das angeklebte Bodenprofil dient eher zum Fixieren.
Trockenbauwand mit einem Steinsockel
Soll die Trockenbauwand aber etwas höhere Belastungen aushalten, bietet sich eine andere Möglichkeit. Sie verlegen eine Dampfsperre, wo das Bodenprofil verlegt werden soll. Dann errichten Sie darauf einen gemauerten Sockel aus Porenbeton (Gasbeton). Die Steine in passender Stärke zur zukünftigen Wandstärke werden einfach in einem Kleberbett als Sockel vermauert. Anschließend können hier die eigentlichen Profile befestigt werden.