Defintion von Tropenhölzern
Die Bezeichnung Tropenholz leitet sich nicht von bestimmten Eigenschaften des Holzes ab, sondern richtet sich vor allem nach der ursprünglichen Herkunft des Holzes. Tropenhölzer sind damit alle Hölzer, die aus tropischen Klimazonen stammen.
Unterschiedliche Eigenschaften
Aufgrund der Umgebungsbedingungen weisen allerdings viele Tropenhölzer recht ähnlichen Aufbau und vergleichbare Eigenschaften auf. Das gilt allerdings nicht für alle Arten, zudem gibt es auch innerhalb einer bestimmten Gattung meist leichtere und schwerere Qualitäten. Sie können sich, wegen des unterschiedlichen Aufbaus, bereits in grundlegenden Eigenschaften unterscheiden:
- Härte
- Festigkeit
- natürliche Dauerhaftigkeit (hoch dauerhaft sind in der Regel nur die schwereren Hölzer)
- Resistenz gegen Pilz- und Insektenbefall (nicht alle Tropenhölzer sind automatisch resistent)
- Langlebigkeit und Stabilität (auch hier sind schwerere Holzarten oft deutlich überlegen)
Viele tropische Baumarten bilden kaum Äste aus, Tropenholz ist daher oft hoch „astrein“. Das hebt die Qualität des Holzes, auch im Vergleich zum heimischen Holz. Die hohe Resistenz gegenüber Schädlingen und Pilzen bei vielen Tropenhölzern (allerdings nicht bei allen) rührt von der vergleichsweise viel größeren Schädlingsbedrohung in den Tropen, an die sich die tropischen Bäume in Jahrmillionen angepasst haben.
Problem Tropenholznutzung
Tropenholz wird weltweit in hohem Umfang genutzt. Die Gründe dafür sind vielfach:
- gute Holzeigenschaften und gute Haltbarkeit bei gleichzeitig geringem Preis
- in vielen Ländern der Erde lediglich „Ernte“ des Holzes notwendig, keine Wiederaufforstung oder aufwändige Bewirtschaftung
- landestypisch oft sehr geringe Lohnkosten und wenig Arbeiterschutz, daher lukrative Gewinnmöglichkeiten für Unternehmer
- Holzwirtschaft oft eine wichtige Wirtschaftsquelle für arme Länder (oft werden dabei aber lediglich gedankenlos vorhandene Ressourcen schlicht ausgebeutet)
Pro Jahr verschwinden rund 13 Millionen Hektar Regenwald. Das stellt eine wesentliche Bedrohung für das gesamte Weltklima dar, wie Studien eindeutig beweisen. Dazu kommt eine hohe CO? Belastung für den Transport eines Rohstoffs, der auch heimisch in ausreichender Menge vorhanden ist, und deshalb nicht um die halbe Welt transportiert werden müsste.
FSC-Zertifizierung
Um eine nachhaltige Forstwirtschaft in Tropenländern zu fördern, und dem Raubbau im Regenwald Einhalt zu gebieten, wurde das Forest Stewardship Council (FSC) gegründet, an dem sich viele gemeinnützige und Umwelt-Organisationen maßgeblich beteiligen. Ziel ist es, weltweit eine nachhaltige Holzwirtschaft zu fördern und dem Verbraucher über das FSC-Siegel zu signalisieren, dass das von ihm gekaufte Holz auch tatsächlich aus nachhaltiger Bewirtschaftung stammt, und nicht aus illegalen Einschlägen. Mehr Informationen zum FSC und dem Siegel gibt es unter anderem hier: www.fsc-deutschland.de
Ersatz von Tropenhölzer durch heimisches Holz
Tropenholzarten haben keine „besonderen“ Eigenschaften. Jedes Tropenholz kann problemlos durch eine heimische Holzart mit ähnlichen Eigenschaften ersetzt werden. Lediglich einige Hölzer, wie etwa Bongossi oder Azobe sind deutlich schwerer und härter als heimische Holzarten – diese Härte ist aber in den meisten Anwendungsgebieten nicht notwendig. Um den produzierenden Ländern keine wertvolle Einnahmequelle zu versagen, scheint eine nachhaltige, überprüfte und für Kunden überprüfbare Forstwirtschaft wahrscheinlich der beste Weg zu sein.
Dauerhaftigkeit
Viele Tropenhölzer zeichnen sich durch sehr hohe Beständigkeit und Dauerhaftigkeit aus, und sind dabei auch hoch resistent gegen Schädlinge und Pilze. Dafür gibt es aber durchaus auch heimische Alternativen: so liegt etwa Robinienholz ebenfalls in der Dauerhaftigkeitsklasse 1-2 und ist damit ein brauchbarer Ersatz für Tropenhölzer.
Beispiele für Tropenholzarten
Einige häufig bei uns verwendeten Tropenholzarten sind beispielsweise:
Eine Übersicht über die wichtigsten tropischen Arten im Handel finden Sie auch in unserem Übersichtsartikel: alle Holzarten im Überblick. Alle Tropenhölzer sind dort entsprechend als tropisch gekennzeichnet, daneben ist auch immer das jeweilige Herkunftsgebiet angegeben.