Flexkleber – Der Alleskönner unter den Fliesenklebern?
Flexkleber ist eine spezielle Art von Fliesenkleber, die sich durch ihre hohe Flexibilität auszeichnet. Diese Flexibilität wird durch die Zugabe von Kunststoffen erreicht, die dem herkömmlichen Zementkleber beigemischt werden. Dies führt zu mehreren praktischen Vorteilen.
Flexkleber zeichnen sich durch eine hohe Klebekraft und eine schnelle Trocknungszeit aus, was sie besonders nützlich macht, wenn schnelle Arbeitsfortschritte gefragt sind. Auch nach der Aushärtung bleiben sie flexibel, sodass sie Bewegungen und Spannungen im Untergrund ausgleichen können. Das ist besonders wichtig bei „arbeitenden“ Untergründen wie Holzwerkstoffen, Gipskarton- und Faserzementplatten.
Diese Kleber eignen sich auch hervorragend für den Einsatz auf Fußbodenheizungen, da sie Temperaturschwankungen und die daraus resultierenden Spannungen problemlos auffangen. Darüber hinaus sind Flexkleber ideal für das Verlegen von Fliesen auf glatten und schwierigen Untergründen, wie alten Fliesenbelägen oder Feinsteinzeug.
Hier sind einige der spezifischen Vorteile von Flexklebern:
- Schnelles Aushärten: Flexkleber trocknen schneller als traditionelle Zementkleber, wodurch die Fliesenverlegung insgesamt zügiger verläuft.
- Hohe Flexibilität: Diese Kleber gleichen Schwingungen und Bewegungen aus, ideal für Fußbodenheizungen und bewegliche Untergründe.
- Starke Haftung: Sie haften sehr gut auf verschiedensten, auch problematischen Untergründen, einschließlich sehr glatter Flächen.
- Eignung für Feinsteinzeug: Diese dichten, glatten Oberflächen erfordern eine hohe Haftkraft, die Flexkleber bieten.
Flexkleber sind kostenintensiver als herkömmliche Zementkleber, bieten jedoch vielseitigere Anwendungsmöglichkeiten. Sie sind wasser- und frostbeständig und eignen sich dadurch sowohl für Innen- als auch Außenbereiche. Das macht sie ideal für vielseitige Fliesenprojekte, egal ob auf einer Fußbodenheizung, einer Trockenbauwand oder großformatige Fliesen.
Wann ist Flexkleber die richtige Wahl?
Flexkleber sind besonders dann die optimale Wahl, wenn der Untergrund flexibel ist oder Bewegungen und Schwingungen ausgesetzt ist. Hier einige spezifische Anwendungen:
- Arbeitende Untergründe: Bei Untergründen aus Trockenestrich, Holzwerkstoffen wie Spanplatten oder OSB-Platten sowie Gipskarton- und Faserzementplatten passt sich Flexkleber an und verhindert Risse oder Schäden an den Fliesen.
- Glatte Untergründe: Auf sehr glatten oder schwierigen Oberflächen wie vorhandenen Fliesenbelägen oder stark verdichtetem Feinsteinzeug sorgt Flexkleber durch seine hohe Haftkraft für eine stabile und sichere Verbindung.
- Belastete Bodenbereiche: In stark beanspruchten Räumen wie Fluren oder Küchen bleibt der Fliesenbelag sicher an Ort und Stelle, auch bei intensiver Nutzung und Temperaturschwankungen auf Fußbodenheizungen.
Für alle Situationen, in denen Spannungen, Schwingungen, schwierige Untergründe oder hohe Belastungen auftreten, bietet Flexkleber die nötige Flexibilität und Stabilität für eine dauerhafte Fliesenverbindung.
Gibt es Alternativen zu Flexkleber?
Ja, es gibt verschiedene Alternativen zum Flexkleber, die auf unterschiedliche Anforderungen abgestimmt sind:
- Schnellkleber: Diese sind ideal, wenn Flächen schnell wieder genutzt werden müssen, da sie schnell aushärten.
- Dispersionskleber: Diese Kleber sind gebrauchsfertig und eignen sich besonders für glatte Oberflächen wie Hartschaum- oder Gipsfaserplatten. Sie sind flexibel, jedoch teurer und langsamer in der Trocknung.
- Reaktionsharzkleber: Diese bieten hervorragende Haftung auf schwierigen Untergründen wie Glas, Metall oder Kunststoff und sind geeignet für Bereiche mit hohen chemischen oder mechanischen Belastungen.
- Fließbettkleber: Diese sind optimal für großformatige Fliesen und unebene Untergründe geeignet. Sie gleichen Unebenheiten gut aus.
- Zementkleber: Diese sind vielseitig und preisgünstig, geeignet für starre, saugfähige Untergründe wie Beton oder Zementestrich. Sie sind wasser- und frostbeständig und somit für Innen- und Außenanwendungen geeignet.
Jede dieser Alternativen hat spezifische Stärken und sollte entsprechend den Anforderungen Ihres Projekts gewählt werden.
Den richtigen Fliesenkleber finden – So gehen Sie vor
Um den passenden Fliesenkleber für Ihr Projekt zu wählen, sollten Sie verschiedene Aspekte berücksichtigen:
- Untergrund vorbereiten: Analysieren Sie den Zustand des Untergrunds. Für starre und saugfähige Untergründe wie Beton eignen sich Zementkleber. Für flexible oder weniger starre Untergründe wie Gipskartonplatten oder Holzwerkstoffe bieten sich Flexkleber an.
- Fliesenmaterial und -format: Die Materialbeschaffenheit und das Format der Fliesen sind entscheidend. Feinsteinzeugfliesen benötigen eine hohe Klebekraft, wie sie Flexkleber bieten. Natursteinfliesen erfordern spezielle Natursteinkleber, um Verfärbungen zu vermeiden.
- Einsatzbedingungen: Berücksichtigen Sie, ob die Fläche im Innen- oder Außenbereich liegt und ob sie feuchten Bedingungen oder Temperaturschwankungen ausgesetzt ist. Dispersionskleber sind für Innenflächen auf glatten Oberflächen geeignet, während Flexkleber auch für Außenbereiche und Fußbodenheizungen in Frage kommen.
- Projektspezifische Anforderungen: Bei zeitkritischen Projekten sind Schnellkleber sinnvoll, die schnell aushärten und eine zügige Weiterarbeit ermöglichen.
- Verfahren und Schichtdicke: Wählen Sie das passende Verfahren (Dünnbett-, Mittelbett- oder Fließbettverfahren) und die Schichtdicke entsprechend Ihren Fliesen und Untergründen. Das Mittelbettverfahren eignet sich für größere Fliesenformate und unebene Untergründe, während das Dünnbettverfahren für ebene Untergründe und kleinere Fliesen optimal ist.
Berücksichtigen Sie diese Faktoren, um eine langlebige und stabile Fliesenverlegung zu gewährleisten und ziehen Sie stets die Herstellerangaben auf den Verpackungen der Kleberprodukte zurate.