Mörtel erfordert ein dickeres Dünnbett als andere Klebstoffarten.
Bei Anwendung des Dünnbettverfahrens ist die Unterscheidung zwischen Kleber und Mörtel nicht unerheblich. Auf Zement basierende Mörtel sind hydraulisch abbindend, während chemisch gesteuerte Dispersionen, Kunststoffkleber und Reaktionsharzkleber ihre Klebewirkung durch chemische Reaktion entwickeln. In Bezug auf die Dicke des Fliesenklebers bedeutet dieser Unterschied, dass der Mörtel mehr „Raum“ für eine zuverlässige physikalische Abbindung benötigt.
Die erforderliche Dicke des Fliesenklebers als Mörtel beginnt bei etwa vier Millimetern. Harz- und Kunststoffkleber können bereits ab zwei Millimetern Höhe ihre volle Wirkung entfalten. Ein weiterer Grund für die höhere Mörteldicke sind die notwendigen Rillen, die mit einem Zahnkamm oder Spachtel eingezogen werden müssen. Die minimale Zahntiefe beginnt bei drei Millimetern.
Bedingungen und Voraussetzungen für das Dünnbett
Welcher Fliesenkleber verwendet werden kann, hängt von der Beschaffenheit des Untergrundes und der Art der Fliesen ab. Poröse und wasseraufnehmende Materialien lassen sich mit einem Mörtel im Dünnbettverfahren verlegen.
Folgende Dicken und Bedingungen sind für ein Dünnbett erforderlich:
- Maximale Fliesengröße bis fünfzig Millimeter Kantenlänge (bei Mörtel hat der Zahnspachtel für diese Größe eine Tiefe von drei Millimetern)
- Mörteldicken zwischen vier und acht Millimetern
- Dispersions- und Harzkleber ab zwei Millimeter Dicke (Herstellerangaben beachten)
- Je dünner der Fliesenkleber aufgetragen wird, desto ebener und glatter muss der Untergrund sein
Auch zu geringe Dicken sind möglich.
Einige Dispersions- und Harzkleber ähneln tatsächlich eher einem Klebstoff als einem Mörtel. Wichtig ist das Erzielen einer passenden Konsistenz, um die Mindestdicke für ein Verlegebett zu erzielen. Kleber können filmbildend abbinden und erzeugen eine Höhe von weniger als zwei Millimetern. Entscheidend sind hier ausreichende Füllstoffe und Zuschläge, die den Fliesenkleber auf die Mindestdicke „aufblähen“.