Fliesenkleber auftragen: So geht’s richtig
Bevor Sie den Fliesenkleber auftragen, stellen Sie sicher, dass der Untergrund sauber, trocken und eben ist. Für den Auftrag benötigen Sie eine geeignete Zahnspachtel, deren Zahnung sich nach der Größe der zu verlegenden Fliesen richtet. Mischen Sie den Fliesenkleber gemäß den Herstellerangaben, häufig mit Wasser, um eine glatte, klumpenfreie Konsistenz zu erreichen. Verwenden Sie hierfür idealerweise eine Bohrmaschine mit Rühraufsatz auf niedriger Drehzahl.
Gehen Sie dann wie folgt vor:
1. Kleber auftragen:
- Tragen Sie den Fliesenkleber mithilfe einer Glättkelle gleichmäßig auf den Untergrund auf.
- Halten Sie die Zahnspachtel im Winkel von etwa 45 Grad und ziehen Sie damit den Kleber durch, um gleichmäßige Rillen zu erzeugen.
2. Abschnittsweise arbeiten:
Bearbeiten Sie nur kleine Abschnitte von etwa einem Quadratmeter, um zu verhindern, dass der Kleber antrocknet, bevor die Fliesen verlegt werden.
3. Fliesen einbetten:
Drücken Sie die Fliesen fest in den aufgetragenen Kleber und achten Sie dabei auf gleichmäßige Fugenabstände. Bei besonders großen Fliesen empfiehlt es sich, zusätzlich eine dünne Schicht Kleber auf die Rückseite der Fliese aufzutragen.
4. Kontrolle der Kleberschicht:
Vermeiden Sie Hohlstellen unter den Fliesen, indem Sie sicherstellen, dass der Kleber vollflächig und gleichmäßig aufgetragen ist. Dies verhindert späteres Brechen der Fliesen oder Ansammlung von Feuchtigkeit.
Arbeiten Sie zügig und achten Sie darauf, dass Sie die Klebeflächen immer gleichmäßig und im richtigen Winkel bearbeiten, um optimale Haftkraft zu gewährleisten.
Nach dem Verlegen lassen Sie den Fliesenkleber gemäß den Herstellerangaben trocknen, bevor Sie mit dem Verfugen beginnen.
Die verschiedenen Methoden des Fliesenkleberauftrags
Beim Auftragen von Fliesenkleber gibt es mehrere Methoden, die sich je nach Untergrundbeschaffenheit und Fliesentyp unterscheiden. Wir stellen Ihnen die gängigsten Verfahren vor: das Dünnbett-, Mittelbett- und Dickbettverfahren, sowie spezielle Techniken wie Floating und Buttering.
Dünnbettverfahren
Das Dünnbettverfahren eignet sich besonders für ebenmäßige und stabile Untergründe. Hierbei wird der Fliesenkleber in einer Schichtdicke von etwa 3 bis 5 Millimetern aufgetragen. Drücken Sie die Fliesen unter leichter Drehbewegung in das Kleberbett und kontrollieren Sie die Fugenabstände.
Mittelbettverfahren
Das Mittelbettverfahren wird verwendet, wenn der Untergrund leichte Unebenheiten aufweist oder größere Fliesen verlegt werden. Die Kleberschicht beträgt hierbei bis zu 10 Millimeter. Tragen Sie den Kleber mit einer Zahnkelle auf, kämmen Sie ihn durch und setzen Sie die Fliesen in das Kleberbett. Richten Sie die Fliesen mit einem leichten Gummihammer aus.
Dickbettverfahren
Das Dickbettverfahren kommt vor allem bei unebenen Untergründen und im Außenbereich zum Einsatz. Hierbei wird der Fliesenkleber in einer Schichtdicke von 15 bis 20 Millimetern aufgetragen. Tauchen Sie die Fliesen kurz in Wasser, tragen Sie Kleber auf die Rückseite auf und drücken Sie die Fliesen in das dicke Kleberbett. Richten Sie die Fliesen aus und klopfen Sie sie mit einem Hammerstiel fest.
Floating- und Buttering-Verfahren
Neben den genannten Methoden gibt es auch spezielle Techniken, die für bestimmte Anwendungen besonders geeignet sind.
- Floating-Verfahren: Der Fliesenkleber wird auf den Untergrund aufgetragen und die Fliese anschließend eingedrückt.
- Buttering-Verfahren: Der Fliesenkleber wird auf die Rückseite der Fliese aufgetragen und dann an die Wand gedrückt.
- Kombiniertes Verfahren (Floating und Buttering): Dieses Verfahren wird häufig bei grobkeramischen Fliesen und Naturstein sowie im Außenbereich verwendet. Dabei wird der Fliesenkleber sowohl auf den Untergrund als auch auf die Fliesenrückseite aufgetragen, um die Haftung zu maximieren.
Die Wahl des passenden Verfahrens hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Fliesentyp, der Größe der Fliesen und der Beschaffenheit des Untergrunds ab. Achten Sie darauf, stets die Herstellerangaben zu beachten und die geeignete Zahnung der Spachtel zu wählen, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
Zusätzliche Hinweise zum Fliesenkleberauftrag
Um optimale Ergebnisse beim Verlegen von Fliesen zu erzielen, sind einige zusätzliche Überlegungen besonders hilfreich:
- Kleine Mengen anmischen: Fliesenkleber härtet in der Regel schnell aus. Mischen Sie daher nur kleine Mengen an und tragen Sie den Kleber jeweils nur auf etwa 1 Quadratmeter Fläche auf, um ein Antrocknen vor dem Verlegen zu vermeiden.
- Doppelte Verklebung: Bei größeren Fliesen oder in stark beanspruchten Bereichen empfehlen Experten, den Fliesenkleber sowohl auf den Untergrund als auch auf die Fliesenrückseite aufzutragen. Dies verbessert die Haftung und verhindert Hohlstellen.
- Angemessene Werkzeuge und Zubehör: Überprüfen Sie vor dem Start, ob Sie alle notwendigen Werkzeuge wie Handfliesenschneider, Fugenkreuze und Hammer bereitgestellt haben. Ein vollständiges Equipment garantiert zügiges Arbeiten ohne Unterbrechungen.
- Flächenabdeckung beachten: Es ist wichtig, den Kleber vollständig und gleichmäßig zu verteilen, um Hohlklang oder die Ansammlung von Feuchtigkeit zu vermeiden, die mit der Zeit Schäden verursachen können.
- Temperatur und Trockenzeit: Behalten Sie die Raumtemperatur im Blick, insbesondere wenn Sie im Außenbereich arbeiten. Hohe Temperaturschwankungen können die Trocknungszeit beeinflussen und sollten bei der Planung berücksichtigt werden.
- Sicherung des Arbeitsbereichs: Halten Sie Ihren Arbeitsbereich sauber und frei von Hindernissen, die Ihre Bewegungsfreiheit einschränken könnten. Dies gewährleistet nicht nur persönliche Sicherheit, sondern auch ein gleichmäßiges und präzises Fliesenlegen.
Durch das Berücksichtigen dieser zusätzlichen Hinweise können Sie nicht nur die Effizienz Ihrer Arbeit steigern, sondern auch ein hochwertiges und langlebiges Ergebnis sicherstellen.