Horizontalsperre durch Verkieselung – So geht’s
Eine effektive Horizontalsperre durch Verkieselung erfordert präzise Vorbereitung und sorgfältige Ausführung. Mit dieser Anleitung setzen Sie die notwendigen Schritte erfolgreich um.
1. Vorbereitende Maßnahmen:
- Entfernen Sie den Putz etwa 80 cm oberhalb der durchfeuchteten Zone.
- Reinigen Sie die Wand gründlich. Mürbe Fugen sind bis zu einer Tiefe von etwa 2 cm auszukratzen und mit Sperrmörtel zu füllen.
- Bohren Sie Löcher versetzt im Zickzackmuster mit einem Durchmesser von 10 mm und einem Abstand von 8-10 cm im Winkel von 45°, bis ca. 5 cm vor dem Mauerende.
- Entfernen Sie Staub und Verunreinigungen aus den Löchern mithilfe von Druckluft oder einem Staubsauger.
2. Durchführung der Injektion:
- Füllen Sie die Bohrlöcher mit der Verkieselungsflüssigkeit. Bei der drucklosen Methode nutzen Sie eine Gießkanne oder einen Trichter, bis keine Flüssigkeit mehr aufgenommen wird.
- Überwachen Sie regelmäßig den Flüssigkeitsstand, um ein Verkrusten zu verhindern.
- Bei der Injektion unter leichtem Überdruck (bis max. 5 bar) nutzen Sie Packer und eine passende Pumpe, um die Flüssigkeit zu injizieren.
3. Schutzmaßnahmen:
- Tragen Sie persönliche Schutzausrüstung wie Handschuhe und Schutzbrille, da Verkieselungslösungen stark ätzend sein können.
- Sorgen Sie für eine gute Belüftung des Arbeitsbereichs.
4. Nachbearbeitung:
- Entfernen Sie die Packer und verschließen Sie die Bohrlöcher sorgfältig, sobald keine Flüssigkeit mehr aufgenommen wird.
- Beachten Sie die Trocknungsanweisungen und warten Sie, bis das Mauerwerk vollständig ausgetrocknet ist, um beste Ergebnisse zu erzielen.
Diese Vorgehensweise sichert Ihnen eine zuverlässige Horizontalsperre in Ihrem Mauerwerk und schützt langfristig vor aufsteigender Feuchtigkeit.
Methoden der Verkieselung
Es gibt zwei Hauptmethoden zur Durchführung der Verkieselung: die drucklose Injektion und die Injektion mit Überdruck. Beide Verfahren können effektiv eine Horizontalsperre schaffen.
Drucklose Injektion
Bei der drucklosen Injektion wird die Verkieselungsflüssigkeit ohne zusätzlichen Druck in das Mauerwerk eingebracht. Diese Methode eignet sich besonders für dünneres Mauerwerk und Feuchtigkeitsgehalte unter 60 %.
1. Bohrlöcher vorbereiten:
- Entfernen Sie den Putz bis etwa 80 cm oberhalb der durchfeuchteten Zone.
- Bohren Sie Löcher mit einem Durchmesser von 10 mm in einem Abstand von 8-10 cm, schräg nach unten im Zickzackmuster, unter einem Winkel von etwa 45°. Die Bohrlöcher enden etwa 5 cm vor dem Mauerende.
- Reinigen Sie die Bohrlöcher gründlich von Staub und Idealverunreinigungen mit Druckluft oder einem Staubsauger.
2. Injektion:
Füllen Sie die Verkieselungsflüssigkeit mit einer Gießkanne oder einem Trichter in die Bohrlöcher. Achten Sie darauf, den Flüssigkeitsstand regelmäßig zu überwachen und bei Bedarf nachzufüllen, bis keine Flüssigkeit mehr aufgenommen wird.
Injektion mit Überdruck
Die Injektion mit Überdruck nutzt mechanischen Druck, um die Verkieselungsflüssigkeit tief in das Mauerwerk zu treiben. Dieses Verfahren ist besonders für dickere Mauern und Feuchtigkeitsgehalte über 60 % geeignet.
1. Bohrlöcher vorbereiten:
- Die Bohrlöcher werden in einem Abstand von 10-20 cm einreihig angelegt und enden etwa 10 cm vor dem Mauerende.
- Reinigen Sie die Bohrlöcher gründlich von Staub und Verunreinigungen.
2. Injektion:
- Packer werden in die Bohrlöcher eingesetzt.
- Verwenden Sie eine Injektionspumpe und injizieren Sie die Verkieselungsflüssigkeit bei einem Überdruck von bis zu 5 bar.
Diese Methoden gewährleisten eine präzise Verkieselung, die langfristig das Eindringen von Feuchtigkeit verhindert und die Bausubstanz schützt. Tragen Sie stets geeignete Schutzausrüstung und befolgen Sie die Hinweise des Herstellers.
Anwendungsbereiche und Material
Die Verkieselung ist eine bewährte Methode, um nachträglich eine Horizontalsperre im Mauerwerk zu schaffen und aufsteigende Feuchtigkeit zu verhindern. Sie eignet sich für verschiedene Baumaterialien wie Beton, Kalksandstein, Ziegel und Bruchstein.
Anwendungsbereiche
Verkieselung kann sowohl im Innen- als auch im Außenbereich angewendet werden. Typische Anwendungsbereiche sind:
- Trockenlegung von Mauerwerk: Besonders bei älteren Gebäuden wirksam.
- Sanierputzarbeiten: Vor dem Auftrag von Sanierputzen zur zusätzlichen Wandabdichtung.
- Fassadenschutz: Langfristiger Schutz der Fassaden vor eindringender Feuchtigkeit.
- Mauerwerksverfestigung: Verbesserung der Struktur brüchigen oder porösen Mauerwerks.
- Kellerabdichtung: Halten Sie Kellerwände trocken und schützen Sie vor weiteren Schäden.
Geeignete Materialien
Verkieselungsprodukte basieren üblicherweise auf Silikaten oder Silikonaten und sind für Mauerwerk, Beton, Stein und Fels geeignet. Nicht verwendbar sind sie bei:
- Lehmmauerwerk
- Porenbeton
- Muschelkalk
Eigenschaften und Verbrauch
Verkieselungsflüssigkeiten sind in der Regel transparent und lösemittelfrei, konzipiert, um tief in die Poren und Kapillaren des Baustoffs einzudringen und eine wasserabweisende Sperrschicht zu bilden. Der Verbrauch variiert je nach Wandstärke und Material:
- Für 24 cm dickes Mauerwerk: etwa 4 kg pro laufendem Meter Sperre
- Für 36 cm dickes Mauerwerk: etwa 6 kg pro laufendem Meter Sperre
- Für Flächenabdichtung: etwa 1,4 kg pro m² (zweischichtige Anwendung)
Zusätzliche Materialien und Werkzeuge
Neben der Verkieselungsflüssigkeit benötigen Sie:
- Eine Bohrmaschine für die Bohrlöcher
- Druckluft oder Staubsauger, um die Bohrlöcher zu säubern
- Packer für das Überdruckverfahren
- Eine Injektionspumpe für den Überdruck
Wählen Sie Methode und Werkzeuge anhand des spezifischen Zustands und der Anforderungen Ihres Projektes.
Vorbereitung des Mauerwerks
Damit die Verkieselung effektiv ist, muss das Mauerwerk sorgfältig vorbereitet werden. Entfernen Sie den Putz bis etwa 80 cm oberhalb der feuchten Zone und reinigen Sie das Mauerwerk gründlich von Staub und Verunreinigungen. Besondere Aufmerksamkeit gilt den Fugen: Kratzen Sie mürben Mörtel bis zu einer Tiefe von etwa 2 cm aus und füllen Sie die Fugen mit Sperrmörtel.
Für die Injektion bohren Sie Löcher mit einem Durchmesser von 10 mm in einem Abstand von 8-10 cm im Zickzackmuster und einem Winkel von etwa 45° schräg nach unten, bis zu einer Tiefe von etwa 5 cm vor dem Mauerende. Diese Löcher sollten mindestens eine Lagerfuge durchkreuzen, bei dickerem Mauerwerk auch zwei.
Nach dem Bohren reinigen Sie die Löcher gründlich, um eine optimale Haftung der Injektionsflüssigkeit zu gewährleisten. Verwenden Sie Druckluft oder einen Staubsauger, um alle Rückstände zu entfernen. Bei der druckbasierten Injektion sollten Sie sicherstellen, dass alle Packer fest in den Bohrlöchern sitzen.
Durchführung der Verkieselung
Für eine erfolgreiche Verkieselung ist die korrekte Handhabung der Injektionsflüssigkeit entscheidend. Bei der drucklosen Injektion füllen Sie die vorbereiteten Bohrlöcher kontinuierlich mit einem Trichter oder einer Gießkanne auf, bis keine Flüssigkeit mehr aufgenommen wird. Überprüfen Sie regelmäßig den Stand der Flüssigkeit und füllen Sie bei Bedarf nach.
Für die Injektion mit Überdruck setzen Sie spezielle Packer in die Bohrlöcher ein. Mit einer Injektionspumpe treiben Sie die Flüssigkeit unter leichtem Überdruck – bis maximal 5 bar – tief in die Struktur des Mauerwerks. Diese Methode ist besonders für dickere Wände und Feuchtigkeitsgehalte über 60 % geeignet. Packer sorgen dafür, dass die Flüssigkeit gleichmäßig verteilt wird und eine stabile, durchgängige Sperrschicht bildet.
Beachten Sie stets die Herstellerhinweise des verwendeten Produkts, die wichtige Details zu Mischverhältnissen, Verarbeitungstemperaturen und spezifischen Anweisungen enthalten. Diese Angaben sind essenziell für optimale Resultate und die Effizienz der Horizontalsperre.
Trocknungszeiten
Nach der Verkieselung ist es wichtig, das Mauerwerk ausreichend trocknen zu lassen. Diese Phase ist entscheidend für langfristige Ergebnisse und die Beseitigung eventueller Feuchteschäden. Die Trocknungsdauer hängt von mehreren Faktoren ab:
- Feuchtigkeitsgehalt des Mauerwerks: Stärker durchfeuchtete Wände benötigen mehr Trocknungszeit.
- Temperaturbedingungen: Höhere Temperaturen beschleunigen die Trocknung.
- Wandstärke: Dickere Mauern brauchen mehr Zeit, um restliche Feuchtigkeit abzugeben.
Stellen Sie während der Trocknungsperiode eine gute Belüftung sicher und entfernen Sie dichte Wandbeläge wie Tapeten oder Farbe, um die Luftzirkulation zu fördern. Bei besonders feuchten Wänden können Bautrockner oder Heizstäbe hilfreich sein, um die Restfeuchte deutlich zu reduzieren. Die vollständige Austrocknung des Mauerwerks kann mehrere Wochen bis Monate dauern. Überprüfen Sie regelmäßig den Fortschritt, um sicherzustellen, dass die Wand vollständig getrocknet ist.
Nach der Trocknungsphase sollten Sie das Mauerwerk erneut auf Feuchtewerte überprüfen. Falls notwendig, tragen Sie zusätzliche Dichtschlämmen oder Sanierputze auf, um das Mauerwerk weiter zu stabilisieren und zusätzliche Abdichtmaßnahmen zu ergänzen.