Nachträgliches Dämmen eines Fachwerkhauses
Wer Energie sparen möchte, muss das Haus dämmen. Zwar geht das am besten von außen, bei Fachwerk aber eben nicht, zumindest nicht, wenn die Fassade weiterhin als Fachwerk sichtbar sein soll, bzw. muss. In diesem Fall müssen Sie die Dämmung innen anbringen.
Der Wand Aufbau sieht dann von außen nach innen gesehen folgendermaßen aus:
- Fachwerk: Holzbalken und Ausfachung
- Lehmputz
- Ständerwerk mit Dämmung
- Verkleidung
Feuchtigkeit ist das Problem bei Fachwerk
Die Fassade von Fachwerk hat zwar optische Vorteile, dämmungstechnisch gesehen ist sie aber problematisch. Das liegt daran, dass die Fassade nicht dicht ist. Die Ausfachung und das Ständerwekr aus Holz dehnen sich bei Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsschwankungen unterschiedlich aus. Dadurch entstehen Spalten, durch die Regenwasser eindringen kann. Das ist aber für die Dämmung im Innern nicht gut, weil sie nur langsam wieder austrocknet.
Bei gemauerten Wänden, die von innen gedämmt werden, wird das Problem mit einer Dampfsperre gelöst. Diese ist bei Fachwerk aber nicht sinnvoll. Besser ist es, auf natürliche Materialien zurückzugreifen, die bestimmte Mengen an Wasser bei Bedarf speichern und wieder abgeben können.
Lehmputz
Die Schicht Lehmputz hinter der Fassade dient dazu, Nässe vom Innern abzuhalten und wirkt feuchtigkeitsausgleichend.
Der Dämmstoff: am besten natürliches Material
Für Fachwerk eignen sich am besten natürliche Dämmstoffe wie Zellulose oder Holzfaser. Mineralwolle oder Styropor sollten Sie dagegen vermeiden, weil diese keine Feuchtigkeit aufnehmen können.
Verkleidung
Bei der Wahl der Verkleidung sind Sie frei. Sie können Sie sogar eine feuchtevariable Dampfbremse unter der Verkleidung anbringen, fragen Sie da aber bei einem Fachmann nach.
Verputzen sollten Sie die Verkleidung am besten mit Lehmputz. Er kann, wie gesagt, Feuchtigkeit aufnehmen und abgeben, und sorgt für ein gutes Raumklima, in dem seltener Schimmel entsteht.