Wie bestimmt die Bausubstanz den U-Wert für Fachwerk?
Eine Gebäudehülle besitzt einen durchschnittlichen U-Wert aus dem substanziellem Aufbau von Fachwerk:
Dach/Decke
Wichtigster Entweichpunkt (und U-Wert) für Wärmeenergie aus einem Gebäude ist eine Balkendecke oder ein Dach.
Gebälk (Holzskelett)
Das Gebälk beziehungsweise die Skelettkonstruktion bringt eigene U-Werte mit, die von der Holzart und der Anzahl, Dicke und Stärke der Balken abhängen.
Gefache
Die Ausfachungen bestehen aus Mauerwerk oder Lehmstakungen. Sie bringen pro Gefach je nach Stärke eigene U-Werte ein, wobei auch die Fugenausbildungen zum Gebälk zu beachten sind.
Welche Bauteile und Stoffe beeinflussen den U-Wert für Fachwerk?
Neben der Bausubstanz bestimmen folgende Bauteile und Baumaßnahmen den durchschnittlichen U-Wert des Fachwerks maßgeblich:
Fenster, Türen
Diese „Löcher“ in der Wandhülle und bringen U-Werte ein, die unter denen der restlichen Wand liegen. Nicht immer können neue Fenster und Türen montiert werden (Bauaufwand, Denkmalschutz)
Putz
Putze an den Gefachen oder vollflächig beeinflussen den U-Wert der Wand insgesamt.
Dämmschicht
Fachwerk muss spezifische bauphysikalische und thermische Eigenschaften aufweisen. Konstruktionen zur Dämmung erreichen nicht immer die Werte, die für Neubauten vorgeschrieben sind.
-Welche rechtlichen Vorgaben regeln den U-Wert von Fachwerk?
Die ehemalige Energieeinsparverordnung (EnEV) wurde 2020 als maßgebliches Gesetzeswerk vom Gebäudeenergiegesetz (GEG) abgelöst. Es führte mehrere Gesetze zusammen. Für Bestandsbau im Fachwerk und dessen Dämmung im Wandaufbau gelten mindestens die Vorgaben aus der EnEV in der Version von 2009.
Welchen U-Wert muss saniertes Fachwerk erzielen?
Der U-Wert oder Wärmedurchgangskoeffizient wird in der Maßeinheit als Menge der durchgehenden Wärmemenge pro Zeiteinheit (W) bei einer Temperaturdifferenz von einem Kelvin (K) pro Quadratmeter (m2) angegeben. Wird ein Fachwerkhaus energetisch saniert, sind nach GEG folgende U-Werte als Zielwerte definiert:
- Außenwände 0,24 W/m2K
- Fenster und Türen 1,30 W/m2K
- Dachfenster 1,40 W/m2K
- Fensterverglasung 1,10 W/m2K
- Außentürenflächen 1,80 W/m2K
- Dach oder oberste Geschossdecke 0,24 W/m2K
- Boden- oder Gründungsplatte und Keller 0,24 W/m2K
Wie kann der U-Wert von Fachwerk verbessert werden?
Um den mittleren U-Wert von Fachwerk zu verbessern, muss an allen beteiligten Bauteilen und Werkstoffen angesetzt werden. Um ein Fachwerkhaus zu dämmen, lassen sich Verkleidungen wie Vorschalen auf der Fassade mit Hinterlüftung einsetzen. Vom innen können Dämmplatten beispielsweise aus Holzfasern oder Hanf montiert werden. Einblasdämmung leisten vor allem in Deckenhohlräumen eine effiziente U-Wert-Reduzierung. Fugen zwischen Ausfachungen und Gebälk lassen sich mit Hanffasern abdichten. Das Ziel vieler einzelner Maßnahmen ist, bei vertretungsfähigem Aufwand den Durchschnittswert abzusenken.