Wandheizung: Aufbau und Funktion
Eine Wandheizung ist ein integriertes Flächenheizungssystem, das auf die Erwärmung von Wänden basiert und dabei eine gleichmäßige Strahlungswärme abgibt. Der grundlegende Aufbau ähnelt dem einer Fußbodenheizung, wobei die Heizelemente in den Wänden installiert werden.
Aufbau einer Wandheizung
- Unterkonstruktion: Eine Unterkonstruktion wird an der tragenden Wand befestigt, um die Heizelemente aufzunehmen und die Stabilität der gesamten Heizungsanlage zu gewährleisten.
- Heizelemente: Wasserführende Systeme nutzen Heizrohre, die häufig in Schnecken- oder Schlangenform verlegt werden. Elektrische Wandheizungen verwenden Heizmatten, die durch den Strom Wärme erzeugen.
- Verkleidung: Nach der Installation der Heizelemente erfolgt das Verputzen der Wand, entweder nass mit Materialien wie Kalk, Lehm, Gips oder Zement oder trocken durch Montage vorgefertigter Trockenbauplatten.
Funktion einer Wandheizung
Wandheizungen nutzen Strahlungswärme, um die Umgebung zu erwärmen. Diese Wärme wird gleichmäßig an den Raum abgegeben und von festen Körpern aufgenommen, was ein behagliches Raumklima schafft. Die erwärmten Flächen verhindern kalte Oberflächen, die Schimmelbildung fördern könnten, und sorgen so für eine gesunde Wohnumgebung. Die niedrigen Vorlauftemperaturen, typischerweise zwischen 30 und 40 Grad Celsius, sind besonders energieeffizient und eignen sich gut für moderne Heizsysteme wie Wärmepumpen oder Solaranlagen.
Vorteile der Wandheizung
- Komfortable Strahlungswärme: Erzeugt gleichmäßige und behagliche Temperaturen ohne Zugluft.
- Einsparung von Heizkosten: Niedrige Vorlauftemperaturen reduzieren den Energieverbrauch und damit die Betriebskosten.
- Ästhetik und Platz: Verborgene Heizelemente sorgen für mehr Platz im Raum und keine störenden Heizkörper.
- Klimafreundlichkeit: Ideal zur Kombination mit umweltfreundlichen Heizsystemen, dadurch wird die Energieeffizienz verbessert und der CO₂-Ausstoß reduziert.
Wandheizung installieren: Die verschiedenen Methoden
Für die Installation einer Wandheizung gibt es hauptsächlich zwei Ansätze: die Nassputz-Methode und die Trockenbau-Methode. Die Wahl hängt von den individuellen Anforderungen und den baulichen Gegebenheiten ab.
Nassputz-Methode
Bei der Nassputz-Methode werden die Heizelemente direkt auf die Wand montiert und anschließend verputzt. Hier sind die Arbeitsschritte im Detail:
- Vorbereitung der Wand: Die Wand muss sauber und trocken sein; Unebenheiten sollten ausgeglichen werden.
- Befestigung der Heizrohre: Heizrohre werden in einem bestimmten Muster auf der Wand befestigt, oft mithilfe von Klemmschienen.
- Druckprüfung: Es wird eine Druckprüfung durchgeführt, um sicherzustellen, dass keine Leckagen vorhanden sind.
- Verputzen: Der Putz sollte die Rohre mit einer Schichtdicke von 10-15 mm überdecken. Lehmputz wird oft empfohlen wegen seiner wärmespeichernden Eigenschaften.
Trockenbau-Methode
Diese Methode eignet sich besonders für Holzbauten oder wenn eine schnelle Installation erforderlich ist.
- Auswahl der Trockenbauelemente: Spezielle Platten mit integrierten Heizrohren werden verwendet.
- Befestigung der Platten: Die vorgefertigten Trockenbauelemente werden an der Wand verschraubt.
- Anschließen der Heizrohre: Heizrohre innerhalb der Platten werden verbunden und an das Heizsystem angeschlossen.
- Verputzen der Fugen: Fugen zwischen den Platten werden mit einem wärmebeständigen Putz und Armierungsgewebe verschlossen.
Einige entscheidende Punkte sind unabhängig von der Methode zu beachten:
- Dokumentation der Heizrohrverläufe, um spätere Beschädigungen zu verhindern.
- Sorgfältige Planung der Heizflächen, um die Heizleistung nicht durch Einrichtungsgegenstände zu mindern.
- Fachgerechter Anschluss und Druckprüfung, die von einer Fachkraft durchgeführt werden sollten, um eine einwandfreie Funktion zu gewährleisten.
Planung und wichtige Hinweise
Eine sorgfältige Planung ist unerlässlich, damit Ihre Wandheizung effizient arbeitet und langfristig ein angenehmes Raumklima schafft. Beachten Sie die folgenden Hinweise:
Heizwärmebedarf ermitteln
Eine Heizwärmebedarfsrechnung hilft, die richtige Größe der benötigten Heizfläche für jeden Raum zu bestimmen. Dies dient als Richtwert für die Verteilung der Heizelemente.
Geeigneter Standort
Die zu beheizenden Wände sollten gut gedämmt sein. Bei Außenwänden müssen gut gedämmte Abschnitte gewählt werden, um Wärmeverluste und Schimmelbildung zu vermeiden.
Vorausplanung der Möblierung
Platzieren Sie größere Einrichtungsgegenstände nicht vor den Heizflächen, da diese die Strahlungswärme blockieren und die Effektivität der Wandheizung mindern können.
Dokumentation des Heizrohrverlaufs
Ein exakter Plan, der den Verlauf der Heizrohre dokumentiert, verhindert unabsichtliche Beschädigungen bei späteren Renovierungsarbeiten.
Durchführung durch Fachpersonal
Bestimmte Schritte wie der Anschluss an das Heizsystem und die abschließende Druckprüfung sollten von einer Fachkraft durchgeführt werden. Dies gewährleistet eine einwandfreie Funktion und maximale Sicherheit.
Weitere Maßnahmen zur Planungssicherheit:
- Prüfen der Wandtragfähigkeit: Stellen Sie sicher, dass die Wände den Installationsanforderungen entsprechen.
- Wahl des geeigneten Verputzes: Materialien wie Lehm bieten natürliche Wärmespeicherungs- und Feuchtigkeitsregulierungsfähigkeiten.
- Angemessene Schichtdicken beachten: Der Putz sollte die Heizrohre in einer Schichtdicke von etwa 10-15 mm überdecken.
Mit diesen sorgfältigen Vorüberlegungen können Sie die Vorteile einer Wandheizung voll ausschöpfen, die eine gleichmäßige Wärmeverteilung und ein optimales Raumklima bietet, während sie sich flexibel mit modernen Heizsystemen kombinieren lässt.