Wandheizung nachrüsten: So geht’s
Die Nachrüstung einer Wandheizung kann Ihre Wohnräume effizient beheizen und ein angenehmes Raumklima schaffen. Hier sind die Schritte, die Sie bei der Nachrüstung beachten sollten:
1. Planung und Auswahl des Systems:
- Entscheiden Sie sich zunächst für ein passendes System (wasserführend, elektrisch oder Infrarot). Diese Wahl hängt von den baulichen Voraussetzungen und Ihren individuellen Heizbedürfnissen ab.
- Für wasserführende Systeme benötigen Sie eine Anbindung an das bestehende Heizungssystem. Elektrische und Infrarot-Heizsysteme benötigen lediglich einen Stromanschluss.
2. Vorbereitung der Wände:
- Entfernen Sie Anstriche und Tapeten sorgfältig, damit die Heizungsschichten gut haften.
- Stellen Sie sicher, dass die Wände tragfähig sind. Eine Tragfähigkeit von etwa 15 kg/m² ist erforderlich.
3. Montage der Heizelemente:
- Bei wasserführenden Systemen im Nassbau werden Kunststoffrohre oder Kapillarrohrmatten direkt auf die Wand aufgebracht und anschließend verputzt.
- Trockenbausysteme vereinfachen den Einbau durch vorgefertigte Platten mit integrierten Rohren oder Heizmatten, die direkt an der Wand befestigt werden.
- Elektrische Heizmatten und Folien werden an der Wand befestigt und verputzt. Infrarotheizungen werden lediglich an der Wand montiert und an eine Steckdose angeschlossen.
4. Anpassen der Anschlüsse:
Bei wasserführenden Systemen sollten alle Anschlüsse von einem Fachbetrieb installiert und überprüft werden. Nutzen Sie bei Trockenbausystemen die passenden Verteilerelemente für eine schnelle und sichere Verbindung.
5. Verputzen und Oberflächenbehandlung:
Verputzen Sie die Wände nach der Installation der Heizelemente und streichen Sie sie ggf. neu. Achten Sie auf geeignete Materialien, vor allem in Feuchträumen.
6. Wärmedämmung überprüfen:
Überprüfen Sie die Dämmung der Außen- sowie Innenwände, um Wärmeverluste zu minimieren und die Effizienz der neuen Heizung zu maximieren.
Eine sorgfältige Planung und Durchführung dieser Schritte führt zu einer Wandheizung, die für behagliche Wärme sorgt. Bei Unsicherheiten oder komplexen Einbauvorhaben empfiehlt es sich, eine Fachkraft hinzuzuziehen.
Wasserführende Wandheizung
Wasserführende Wandheizungen leiten warmes Wasser durch ein Rohrsystem in der Wand, wodurch die Wand erwärmt wird und die Wärme gleichmäßig an den Raum abgibt. Es gibt zwei bedeutende Installationsmethoden: das Nasssystem und das Trockensystem.
Nasssystem
Beim Nasssystem werden die Heizungsrohre direkt auf die Wand montiert und anschließend mit Putz bedeckt, der aus Gips, Lehm oder Kalk bestehen kann. Dieses Vorgehen bietet eine effektive Wärmeübertragung, erfordert jedoch eine sorgfältige Vorbereitung der Wände und eine gewisse Trockenzeit.
Trockensystem
Das Trockensystem verwendet vorgefertigte Trockenbauplatten mit integrierten Heizrohren. Diese Platten werden an der Wand befestigt und entweder verputzt oder verschalt. Dies ermöglicht eine schnelle und saubere Montage und stellt sicher, dass die Abstände der Heizrohre optimal für eine gleichmäßige Wärmeverteilung sind. Die Anschlüsse sollten von einem Fachbetrieb durchgeführt werden.
Wichtige Aspekte bei der Montage
- Umwälzpumpe: Eine passende Umwälzpumpe ist für den steten Wasserkreislauf notwendig und muss berücksichtigt werden.
- Dämmung: Stellen Sie sicher, dass die Wände gut gedämmt sind, um die Effizienz des Heizungssystems zu maximieren.
- Anschlüsse: Fachkräfte sollten die Installation der Anschlüsse vornehmen, um Leckagen und andere Probleme zu vermeiden.
Durch die Kombination von einfacher Handhabung bei Trockenbausystemen und effizienter Wärmeerzeugung durch das Nasssystem bieten wasserführende Wandheizungen eine optimale Lösung für moderne Heizanforderungen.
Elektrische Wandheizung
Elektrische Wandheizungen bieten eine flexible und effiziente Möglichkeit zur Beheizung von Räumen, insbesondere wenn wasserführende Systeme nicht geeignet sind. Sie sind einfach zu installieren und benötigen keinen Anschluss an eine zentrale Heizungsanlage.
Heizmatten und Heizgewebe
Heizmatten und Heizgewebe, die unter dem Putz verlegt werden, bestehen aus integrierten Leitern, die sich durch den Stromfluss erwärmen. Diese Systeme sind in verschiedenen Größen und Heizleistungen erhältlich und eignen sich hervorragend für die gleichmäßige Erwärmung von Räumen.
Infrarot-Flächenheizungen
Infrarotheizungen erwärmen Objekte im Raum direkt durch Infrarotstrahlung. Diese Heizkörper werden sichtbar an der Wand montiert und benötigen lediglich eine Steckdose. Sie sind ideal für die schnelle und punktuelle Erwärmung einzelner Bereiche, wie Badezimmer oder Arbeitsbereiche, und können auch als Spiegel oder dekoratives Element gestaltet werden.
Vorteile und Einsatzbereiche
Elektrische Wandheizungen sind besonders geeignet für:
- Übergangsheizungen: Sie erzeugen schnell Wärme und sind ideal für den zeitweiligen Einsatz in Übergangszeiten.
- Zusatzheizungen: Sie ergänzen herkömmliche Heizsysteme und sorgen für zusätzliche Behaglichkeit.
- Selten genutzte Räume: Perfekt für nicht ständig beheizte Räume wie Gästezimmer oder Wochenendhäuser.
Effizienz und Kosten
Elektrische Wandheizungen sind in der Anschaffung günstig, allerdings sollte man die laufenden Stromkosten berücksichtigen. Sie sind weniger effizient als wasserführende Systeme und daher vor allem als Ergänzung oder für den kurzfristigen Einsatz sinnvoll.
Mit der richtigen Planung und Auswahl bieten elektrische Wandheizungen eine unkomplizierte Möglichkeit, für angenehme Wärme in Ihrem Zuhause zu sorgen.
Voraussetzungen und Montagehinweise
Für eine reibungslose Installation Ihrer Wandheizung sollten Sie einige wesentliche Punkte berücksichtigen:
Vorbereitung der Wand
Achten Sie darauf, dass die Installationswand eben, sauber und trocken ist. Eventuelle Unebenheiten müssen beim Anbringen der Unterkonstruktion ausgeglichen werden. Entfernen Sie alle bestehenden Anstriche und Tapeten, um eine gute Haftung der Heizungselemente zu gewährleisten.
Tragfähigkeit der Wand
Die Wand muss ausreichend tragfähig sein, um das Gewicht der Wandheizung und des Putzes zu tragen. Eine Tragfähigkeit von etwa 15 kg/m² ist dabei ein Richtwert. Bei Unsicherheiten sollten Sie die Stabilität Ihrer Wände von einer Fachkraft überprüfen lassen.
Position und Anordnung
Überlegen Sie vor der Installation genau, wo die Heizelemente positioniert werden sollen. Wichtig ist, dass die Heizungsanschlüsse gut zugänglich sind. Auch die Platzierung von Möbeln vor der Heizung sollte bedacht werden, da diese die Effektivität der Wärmeverteilung beeinträchtigen können.
Montagemethoden
Sie können zwischen verschiedenen Montagemethoden wählen:
- Trockenbausystem: Vor allem bei Renovierungen oder Modernisierungen sind diese Systeme praktisch. Sie bestehen aus vorgefertigten Platten mit integrierten Heizrohren und ermöglichen eine schnelle und saubere Installation.
- Nasssystem: Die Heizrohre werden direkt auf die Wand montiert und anschließend verputzt. Diese Methode bietet jedoch eine sehr effiziente Wärmeübertragung.
Anschluss an das Heizsystem
Bei wasserführenden Systemen empfiehlt es sich, die Arbeiten von einem Fachbetrieb durchführen zu lassen, um Leckagen und andere Probleme zu vermeiden.
Temperaturregelung und Dämmung
Platzieren Sie das Regelventil in einer gut erreichbaren Höhe, damit die Raumluft optimal gemessen werden kann. Sowohl Innen- als auch Außenwände sollten gut gedämmt sein, um Wärmeverluste zu minimieren und die Effizienz der Heizung zu maximieren.
Sicherheits- und Normkonformität
Beachten Sie stets die geltenden Normen und Verordnungen für Heizungsanlagen. Diese gewährleisten die Sicherheit und Langlebigkeit der Installation. Lassen Sie Arbeiten an Heizungsanlagen bei Bedarf von fachkundigem Personal durchführen.
Indem Sie diese Voraussetzungen genau beachten und die Montagehinweise umsetzen, stellen Sie sicher, dass Ihre Wandheizung effizient arbeitet und eine angenehme Wärme in Ihren Räumen verbreitet.
Trockenbau-Sets: Eine praktische Lösung
Trockenbau-Sets bieten eine ideale Möglichkeit, eine Wandheizung nachzurüsten und sind besonders für Modernisierungen und Renovierungen geeignet. Diese Sets enthalten alle notwendigen Komponenten, wie vorgefertigte Gipskartonplatten mit integrierten Heizrohren, wodurch eine gleichmäßige Wärmeverteilung und kurze Reaktionszeiten gewährleistet werden. Ein großer Vorteil der Trockenbau-Sets ist ihre vielseitige Einsatzmöglichkeit, auch in Feuchträumen, da spezielle imprägnierte Gipskartonplatten verfügbar sind.
Vorteile der Trockenbau-Sets
- Einfache Installation: Dank der vorgefertigten Elemente und Steckverbindungen können Sie die Wandheizung schnell und unkompliziert montieren. Dies spart Zeit und minimiert den Aufwand für Nacharbeiten.
- Flexibilität: Die Sets sind in verschiedenen Größen erhältlich und lassen sich kombinieren, um auch größere Flächen zu beheizen, sodass Sie je nach Bedarf und Raumgröße das passende Set auswählen können.
- Komplette Ausstattung: Die Sets enthalten neben den Gipskartonplatten auch die notwendigen Verteilerelemente, jedoch müssen die Anschlussteile für Ihr spezifisches Heizsystem separat erworben werden, da unterschiedliche Rohrdurchmesser berücksichtigt werden müssen.
- Niedrige Vorlauftemperaturen: Da die Heizrohre nah an der Oberfläche der Gipskartonplatten integriert sind, wird eine effiziente Wärmeverteilung bei niedrigen Vorlauftemperaturen erreicht.
Tipps zur Auswahl und Installation
- Kompatibilität: Achten Sie darauf, dass die gewählten Sets zu Ihrem bestehenden Heizsystem passen. Für die Anbindung an das Heizsystem müssen die spezifischen Anschlussteile passend zum Durchmesser der Heizrohre separat erworben werden.
- Fachberatung in Anspruch nehmen: Wenn Sie unsicher sind, welches Set für Ihre Bedürfnisse am besten geeignet ist, kann eine Fachkraft Ihnen bei der Planung helfen. So gewährleisten Sie, dass alle baulichen Gegebenheiten und Ihr individueller Wärmebedarf berücksichtigt werden.
Durch die Wahl eines passenden Trockenbau-Sets können Sie die Vorzüge einer modernen Wandheizung zeitnah und unkompliziert nutzen und sich über behagliche Wärme in Ihrem Zuhause freuen.