Was ist Titanzink?
Titanzink ist eine vielseitige Metalllegierung, die hauptsächlich aus Zink besteht und durch geringe Anteile von Titan und Kupfer optimiert wird. Diese Zusätze verbessern die Materialeigenschaften erheblich. Mit einem Titananteil von etwa 0,06% bis 0,2% und einem Kupferanteil von bis zu 1% nutzt Titanzink die Vorteile aller drei Metalle.
Diese Legierung wird überwiegend in Form von Blechen produziert, wobei eine Dicke von 0,7 mm als Standard gilt. Es gibt sie sowohl als flaches Blech (Tafelware) als auch auf Rollen aufgewickelt (Coils). Die Kombination dieser Metalle sorgt für ausgezeichnete Verformbarkeit, insbesondere ermöglicht der Titananteil das Biegen in verschiedene Richtungen, was mit reinem Zink nicht möglich wäre.
Dank dieser Zusammensetzung ist Titanzink gekennzeichnet durch:
- Hohe Korrosionsbeständigkeit: Die Bildung einer schützenden Patina schützt das Material langfristig.
- Langlebigkeit: Titanzink-Bauteile können mehrere Jahrzehnte überdauern, wobei die Lebensdauer je nach Anwendung bei über 60 Jahren liegt.
- Gute Verarbeitbarkeit: Es lässt sich leicht löten, schweißen, kleben und in verschiedene Formen bringen.
Titanzink ist dadurch nicht nur ein nachhaltiges Material, sondern auch ein fester Bestandteil moderner Architektur, insbesondere im Bereich von Dacheindeckungen und Fassadenverkleidungen.
Die Bestandteile von Titanzink im Detail
Der Hauptbestandteil von Titanzink ist Zink, das für seine natürliche Fähigkeit zur Patinabildung bekannt ist. Diese Patina schützt das Material vor Korrosion und verlängert die Lebensdauer. Allerdings ist Zink allein sehr spröde und kann bei mechanischer Belastung brechen, insbesondere wenn es parallel zur Walzrichtung gebogen wird.
Titan
Ein kleiner Anteil von etwa 0,06 % bis 0,2 % Titan wird dem Zink hinzugefügt. Diese geringe Menge reicht aus, um die mechanischen Eigenschaften des Materials entscheidend zu verbessern. Titan macht Titanzink flexibler und biegbarer, weshalb es auch parallel zur Walzrichtung verformt werden kann, ohne zu brechen. Darüber hinaus trägt Titan zur Erhöhung der Dauerstandfestigkeit bei, was bedeutet, dass das Material auch unter langfristiger Belastung formstabil bleibt.
Kupfer
Der Kupferanteil in Titanzink liegt meist zwischen 0,1 % und 1,0 %, was ebenfalls eine wesentliche Verbesserung der Eigenschaften bewirkt. Kupfer erhöht insbesondere die Zugfestigkeit und Härte der Legierung, wodurch sie robust und widerstandsfähig gegenüber mechanischen Einflüssen wird. Allerdings sollte Kupfer nicht oberhalb von Titanzink installiert werden, da Kupferionen im ablaufenden Regenwasser die Korrosion des darunterliegenden Titanzinks fördern können.
Diese drei Bestandteile – Zink, Titan und Kupfer – werden sorgfältig kombiniert, um die optimale Balance zwischen Verformbarkeit, Festigkeit und Korrosionsbeständigkeit zu erreichen. Diese Eigenschaften machen Titanzink zu einem bevorzugten Material im Bauwesen, besonders für Dacheindeckungen, Fassadenverkleidungen und Dachentwässerungssysteme.
Eigenschaften von Titanzink
Titanzink ist für seine bemerkenswerte Beständigkeit gegen Witterungseinflüsse bekannt. Ein herausragendes Feature dieses Materials ist die Bildung einer schützenden Patina auf der Oberfläche. Diese Schicht, die aus Zinkcarbonat besteht, entwickelt sich durch Umwelteinflüsse wie Regen und Sauerstoff und schützt das darunterliegende Metall vor weitergehender Korrosion. Einmal ausgebildet, bietet die Patina zusätzlichen Schutz vor kleineren mechanischen Beschädigungen und trägt zu einer gleichmäßigen, ansprechenden Optik bei.
In Bezug auf die mechanischen Eigenschaften weist Titanzink im Vergleich zu reinem Zink eine verbesserte Formbarkeit und Zugfestigkeit auf. Dies ermöglicht eine vielseitige Verwendung im Bauwesen, besonders bei komplexen architektonischen Projekten. Die enthaltenen Spuren von Titan und Kupfer geben der Legierung eine zusätzliche Elastizität und Härte, wodurch sie auch bei Temperaturschwankungen formstabil bleibt.
Ein weiterer Vorteil von Titanzink ist seine bemerkenswerte Langlebigkeit. Unter normalen Einsatzbedingungen, beispielsweise bei der Verwendung in Dachentwässerungssystemen, kann die Nutzungsdauer leicht 40 bis 75 Jahre erreichen. Dies liegt sowohl an der Korrosionsbeständigkeit des Materials als auch an seiner mechanischen Robustheit. Zudem ist Titanzink bei weitem nicht brennbar und resistent gegen Frost, Hagel sowie andere extreme Wetterbedingungen, wodurch es sich hervorragend für den Außeneinsatz eignet.
Ein besonders wichtiger Aspekt in der heutigen Zeit ist die Nachhaltigkeit. Titanzink ist zu über 95 % recycelbar und kann nahezu ohne Qualitätsverlust wiederverwendet werden. Dies trägt nicht nur zur Schonung der natürlichen Ressourcen bei, sondern reduziert auch die Umweltbelastung durch Abfälle und Emissionen, die bei der Materialproduktion entstehen könnten. Ebenso erzielt die Herstellung von Titanzink im Vergleich zu anderen Metallen eine geringere Umweltbelastung, da sie weniger Energie erfordert.
Anwendungen von Titanzink
Titanzink ist aufgrund seiner herausragenden Eigenschaften in vielen Bereichen des Bauwesens gefragt. Einer der Hauptverwendungszwecke ist die Abdeckung von Dächern und Fassaden, da es nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern auch außerordentlich langlebig und wetterbeständig ist. Seine Flexibilität und einfache Verformbarkeit ermöglichen die Realisierung vielfältiger architektonischer Designs und komplexer Dachstrukturen.
Zur Dachentwässerung ist Titanzink ebenfalls eine ausgezeichnete Wahl. Dachrinnen, Fallrohre und weiteres Zubehör aus diesem Material zeichnen sich durch eine hohe Lebensdauer und Wartungsfreundlichkeit aus. Mit einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von bis zu 40 Jahren übertreffen sie reine Zinkprodukte, die etwa 30 Jahre halten.
Weiterhin wird Titanzink häufig für:
- Kantenschutzprofile: Diese schützen empfindliche Kanten an Gebäuden vor Beschädigungen und Abnutzung.
- Siebabdeckungen: Hier zeigt sich die Korrosionsbeständigkeit und Robustheit des Materials.
- Detaillösungen: Spezifische Elemente wie Dachgauben, Fensterumrandungen und Attikaverkleidungen können durch die gute Verarbeitbarkeit und Langlebigkeit von Titanzink optimal gestaltet werden.
Es ist auch erwähnenswert, dass Titanzink aufgrund seiner Materialbeschaffenheit und langlebigen Natur für nachhaltiges Bauen bevorzugt wird. Seine hohe Recyclingfähigkeit trägt zur Schonung natürlicher Ressourcen bei und macht es zu einem umweltverträglichen Baustoff.
Vorbewittertes Titanzink
Vorbewittertes Titanzink zeichnet sich durch eine bereits künstlich erzeugte Patina aus, welche das Material von Anfang an eine gleichmäßige, matt-graue Optik verleiht. Diese Patina, die durch spezielle chemische Verfahren vor dem Einbau erzeugt wird, entwickelt sich im Lauf der Zeit weiter, ähnlich wie bei natürlich bewittertem Titanzink. Das vorbewitterte Material bietet dadurch sofort eine ansprechende visuelle Ästhetik und vermeidet die anfängliche, teils uneinheitliche Erscheinung von neu installiertem, unbewittertem Titanzink.
In Bezug auf die Verarbeitungsmöglichkeiten müssen Sie sich keine Sorgen machen: Die positiven Eigenschaften des Titanzinks, wie seine hervorragende Bieg- und Dehnbarkeit sowie die hohe Korrosionsbeständigkeit, bleiben auch nach der Vorbewitterung vollständig erhalten. Vorbewittertes Titanzink eignet sich daher besonders gut für Anwendungen, bei denen ein schneller visueller Effekt gewünscht wird oder bei denen unterschiedliche Patina-Stufen zur Gestaltung verwendet werden sollen.
Sie können vorbewittertes Titanzink in verschiedenen Vorbewitterungsstufen erwerben, was Ihnen zusätzliche Flexibilität bei der Gestaltung Ihrer Dach- und Fassadenprojekte bietet. Durch diese verschiedenen Stufen können unterschiedliche optische Effekte erreicht werden, die eine individuelle Anpassung an das architektonische Gesamtkonzept ermöglichen.
Vorbewittertes Titanzink ist somit eine ausgezeichnete Wahl, wenn Sie von Beginn an eine gleichmäßige, ästhetisch ansprechende Patina und die langlebigen, schützenden Eigenschaften dieses Materials kombinieren möchten.
Weißrost und Unterseitenkorrosion
Weißrost, eine Form der Unterseitenkorrosion, entsteht, wenn Feuchtigkeit an die Unterseite von Titanzinkblechen gelangt und dort nicht abtrocknen kann. Dies führt zur Bildung von Zinkhydroxid, das langfristig die Struktur des Materials angreifen kann. Häufige Ursachen sind bauliche Mängel wie fehlende Dampfsperren oder unzureichende Hinterlüftung, die Feuchtigkeitsansammlungen begünstigen.
Um diese Form der Korrosion zu vermeiden, sollten Sie sicherstellen, dass die Unterkonstruktion trocken ist und die Titanzinkbleche vor der Verarbeitung gründlich getrocknet sind. Achten Sie darauf, dass die Bleche korrekt verarbeitet werden. Empfohlen wird eine fachgerechte Montage, die auf ausreichend hinterlüfteten Unterkonstruktionen basiert.
Vermeidungstipps:
- Trockene Unterkonstruktion: Stellen Sie sicher, dass die Unterseite des Daches gut belüftet ist.
- Fachgerechte Verarbeitung: Sorgen Sie für ordnungsgemäßes Kanten, Biegen und Falzen der Bleche.
- Regelmäßig überprüfen: Inspektionen auf kleine weißliche Flecken können helfen, Korrosion frühzeitig zu erkennen und Maßnahmen zu ergreifen.
Indem Sie diese Punkte beachten, können Sie die Langlebigkeit Ihrer Titanzinkbleche sichern und das Risiko von Weißrost erheblich verringern.