Warum werden Zinkbleche vorbewittert?
Zinkbleche bestehen nicht vollständig aus Zink, sondern im Kern meist aus Stahl, der nur außen mit einer Zinkschicht versehen ist. Diese Zinkbeschichtung dient dem Korrosionsschutz des Blechs, denn im Gegensatz zu Stahl rostet Zink nicht und bildet stattdessen unter dem Einfluss der Umgebung eine dichte, glatte und damit gut schützende Patina. Diese natürliche Schutzschicht braucht allerdings ein bisschen, bis sie sich von selbst ausbildet und tut das je nach Bedingungen auf ihre Weise. Die aktive Produktion der Schutzpatina durch Blechhersteller dient deshalb folgenden Zwecken:
- schnelleres Erreichen der gewünschten Witterungsbeständigkeit
- Konservierung bestimmter Farbtöne
Rheinzink etwa bietet Zinkbleche in mehreren verschiedenen Oxidationsstufen und definierten Farbnuancen an.
Wie genau setzt sich die Zinkblech-Vorbewitterung zusammen?
Die Zinkpatina bildet sich durch die Reaktion des Zinks mit Sauerstoff und Kohlensäure. Sie besteht chemisch demnach aus Zinkoxid und Zinkcarbonat. Sie ist übrigens nicht zu verwechseln mit Weißrost – einer Anhaftung auf Zink, die im Gegensatz zur Patina unerwünscht ist. Der Weißrost besteht hauptsächlich aus Zinkhydroxid, etwas Zinkoxid und ein klein wenig Zinkcarbonat.
Wie stellt man eine Zink-Vorbewitterung selbst her?
Um die Bildung von Zinkcarbonat an der Zinkbeschichtung eines Blechs herbeizuführen, braucht man Kohlenstoffdioxid. Im heimischen Chemielabor nutzt man dafür am besten Natron oder auch einfach Backpulver. In Verbindung mit Essig und Wasser wird in dem Pulver das nötige Gas frei- und der künstliche Alterungsprozess in Gang gesetzt. Für ein passendes Mischverhältnis nehmen Sie:
- 2 EL Natron
- 3 EL Essig
- 150 ml Wasser
Damit die Mischung besser in die Zinkbeschichtung eindringt und auch für eine Vorreinigung empfiehlt es sich, die Zinkfläche erst ein wenig anzurauhen. Dafür schmirgelt man sie leicht mit einem nicht allzu groben Schmirgelgegenstand wie einem Topfschwamm ab.
Wie wird die gewünschte Farbe bei der Vorbewitterung erreicht?
Der Farbton der künstlich herbeigeführten Bewitterungsschicht ändert sich je nach Intensität der Behandlung und reicht von blaugrau bis zu schiefergrau. Die Faktoren, mit denen Sie die Farbnuance beeinflussen können, sind folgende:
- Mischungsverhältnis der Behandlungsflüssigkeit (mehr oder weniger natronkonzentriert)
- Dauer der Behandlung
Im Grunde gilt also: je mehr Sie dem Material zusetzen, desto mehr Farbveränderung zeigt sich auch. Hierbei ist Ausprobieren und Fingerspitzengefühl gefragt. Wenn Sie ein Reststück des Zinkblechgegenstands zur Verfügung haben, können Sie in Bezug auf die Farbe etwas experimentieren.