Vorzüge des Wasserkochers
Wasserkocher haben sich längst durchsetzen können. Das liegt nicht nur an den geringen Preisen für Wasserkocher. Das Wasser ist deutlich schneller heiß als in einem Topf oder Wasserkessel auf der Herdplatte. Dabei ist das Gerät in der Regel auch deutlich sparsamer im Stromverbrauch. Das allerdings nur, wenn der Wasserkocher regelmäßig gereinigt wird. Dazu gehört vor allem das regelmäßige Entkalken.
Leitungswasser führt fast zwangsläufig zum Reinigen und Entkalken
Zwar ist der Anteil an Kalk im Wasser regional sehr unterschiedlich. Auf Dauer kommt es jedoch bei nahezu allen Wasserkochern zu Verkalkungen. Auch deshalb, weil nämlich vorzugsweise Leitungswasser zum Kochen im Wasserkocher verwendet wird. Das ist auch nicht verwunderlich, denn immerhin hat das Leitungswasser Trinkwasserqualität.
Bedenken Sie: es wird Trinkwasser im Wasserkocher aufbereitet
Doch schon beim Entkalken zeigen sich Unterschiede bei Wasserkochern gegenüber anderen Geräten wie Waschmaschinen oder Dampfreinigern. Denn im Wasserkocher wird tatsächlich Trinkwasser zubereitet, das dem Körper auch zugeführt werden soll. Damit sollte das Reinigen von Kalk vom Wasserkocher nicht unbedingt mit einem handelsüblichen Kalkreiniger bzw. Entkalker vorgenommen werden; wenngleich das betreffende Gerät nach dem Entkalken noch ausgiebig durch Spülen gereinigt wird.
Geeignete Mittel zum Reinigen des Wasserkochers
Wer seinen Wasserkocher also sauber machen möchte und mit dem Entkalken beginnt, der sollte auf weniger chemische Entkalkungshilfen zurückgreifen. Für den Wasserkocher empfehlen wir zum Entkalken die folgenden Produkte bzw. Mittel:
- Essig oder Essigessenz
- Zitronensäure (unbedingt nachfolgend beschriebene Vorgehensweise mit Zitronensäure beachten!)
- Backpulver und Natron
Wasserkocher mit Essig oder Essigessenz reinigen und entkalken
Der Essig wird unverdünnt in den Behälter des Wasserkochers gegeben. Der Heizstab sollte großzügig und vollständig im Essig eingetaucht sein. Dann können Sie den Essig wie Wasser im Kocher erhitzen. Anschließend lassen Sie den Essig noch rund zwei Stunden im Wasserkocher einwirken. Sollten Sie den Wasserkocher jedoch lediglich reinigen wollen, ohne großartig zu entkalken, können Sie den Inhalt auch nach dem Erhitzen auskippen.
Das wäre allerdings eine Verschwendung, denn wenn Sie denn Essig für die nächsten zwei Stunden wirken lassen, werden auch geringe Kalkablagerungen gelöst. Anschließend wird der Wasserkocher nicht nur intensiv gespült. Bevor Sie das gerät wieder zum Kochen von Trinkwasser, beispielsweise für Tee oder Kaffee, verwenden, sollten Sie zwei bis drei Durchgänge mit Wasser starten, welches sie nicht für den Konsum vorsehen. Damit stellen Sie sicher, dass das dann wieder verwendete Wasser im Wasserkocher nicht einen Beigeschmack von Essig annimmt.
Verwendung von Essigessenz
Das Reinigen und Entkalken des Wasserkochers mit Essigessenz funktioniert im Prinzip genauso. Allerdings handelt es sich bei Essigessenz um höher konzentrierte Essigsäure. Daher sollten Sie Essigessenz keinesfalls pur verwenden.
Diese könnte auch Kunststoffdichtungen im Gerät angreifen, sodass sich Undichtigkeiten durch den Gebrauch ergeben. Die Essigessenz sollten Sie daher im Verhältnis 1:4 mit Wasser verdünnen. Also auf ein Teil Essig vier Teile Wasser. Ansonsten folgen Sie der beschriebenen Vorgehensweise beim Entkalken und Reinigen des Wasserkochers mit Essig.
Wasserkocher mit Zitronensäure reinigen bzw. entkalken
Zitronensäure bietet den Vorteil, dass nicht der für Essig typische Geruch entstehen kann. Allerdings müssen bei der Verwendung von Zitronensäure zum Reinigen des Wasserkochers andere Aspekte berücksichtigt werden. Zunächst muss das Wasser zum Entkalken mit der Zitronensäure vermischt werden. Auf einen Liter Wasser sollten Sie einen Teelöffel Zitronensäure zugeben. Oft wird das Pulver auch in entsprechend kleinen Tütchen angeboten, die sie bei entsprechender Menge vollständig benutzen können.
Nun kommt aber der große Unterschied beim Entkalken und Reinigen mit Zitronensäure. Keinesfalls darf das verwendete Wasser heiß sein oder erhitzt werden. Vorzugsweise ist das verwendete Wasser zum Reinigen des Wasserkochers kalt, höchstens jedoch lauwarm. Sollten Sie nämlich das Wasser mit der gelösten Zitronensäure erhitzen, löst das einen anderen chemischen Prozess an den Verkalkungen aus. Dieser Kalk wird dann zu Kalziumcitrat umgewandelt. Dieses Kalziumcitrat lässt sich aber im Gegensatz zu Kalk überhaupt nicht mehr lösen.
Das ist auch der Grund, weshalb solche Elektrogeräte, bei denen das Erhitzen des Wassers nicht gesteuert bzw. abgestellt werden kann, keinesfalls mit Zitronensäure entkalkt werden sollten. Im Fall des Wasserkochers würde das bedeuten, dass dieser nicht mehr zu reinigen wäre. Dann stünde wohl nur noch das Entsorgen des Wasserkochers an. Geräte, bei denen Zitronensäure auch nicht verwendet werden sollte, wären Kaffeemaschinen oder Dampfreiniger sowie Waschmaschinen.
Wasserkocher reinigen mit Natron oder Backpulver
Der Wasserkocher darf maximal zur Hälfte mit Wasser befüllt werden. Dann werden ein bis zwei Teelöffel Natron oder Backpulver zugegeben. Anschließend wird das Backpulver oder Natron gut eingerührt und das Wasser erhitzt. Dann lassen Sie die Mischung wieder für mindestens zwei Stunden stehen.
Erschrecken Sie bitte nicht, aber durch das Backpulver „quillt“ die Flüssigkeit auf bzw. schäumt auf, was nicht sonderlich ansprechend aussieht. Aber es ist ein effizientes Hausmittel zum Lösen von Kalk, welches ansonsten völlig unbedenklich ist. Das ist auch der Grund, weshalb der Wasserkocher maximal zur Hälfte mit Wasser aufgefüllt werden darf.