Hebelwerkzeuge bergen Risiken
Es liegt an der Geschichte und Natur des Menschen, dass es beim Öffnen eines Gefäßes zuerst an Hebel denkt, wenn er keine andere Möglichkeit sieht. Ein altes volles Einmachglas mit kaputtem Gummi lässt sich sicher auch auf diese Art öffnen, wobei allerdings folgende Risiken entstehen:
- Das Hebelwerkzeug bricht und/oder rutscht ab
- An Glasrand oder am Glasdeckel sprengen sich Glassplitter ab
- Es ist mit Sicherheit zu erkennen, ob der Gummi luftdicht verschlossen war
- Der Gummi löst sich auf und bröckelt stückweise aus
Physikalisches Wirkungsprinzip nutzen
Wenn Weckgläser mit Gummi verschlossen sind, entstand während des Kochvorgangs ein Luftvakuum, das den Deckel luftdicht auf dem Glas hält. Andersherum betrachtet ist es der Druck der Außenluft, der den Deckel luftdicht auf das Glas drückt und den Gummi zusammenpresst. Dieser physikalische Mechanismus lässt sich auch folgendermaßen neutralisieren:
1. Die Metallklammern wieder auf das Glas aufsetzen
2. Das Weckglas kopfüber in einen Kochtopf mit Wasser stellen
3. Das Wasser erwärmen, aber nicht zum Kochen bringen
4. Das Glas vorsichtig entnehmen, wenn es von innen beschlägt
5. Klammern entfernen und Deckel abnehmen
Diese aufwärmende Methode, ohne Metallklammern, lässt sich schneller auch in der Mikrowelle ausführen. Bei beiden Vorgehensweisen empfiehlt es sich, Handschuhe zu tragen, um das Abrutsch- und Verbrennungsrisiko zu minimieren.
Massenträgkeit bildet Alternative
Auch von anderen Gläsern, deren Inhalt durch Unterdruck konserviert ist, ist das impulsartige in Bewegung setzen des Inhalts. Das Weckglas wird umgedreht und ein mit der flachen Handinnenseite ein Schlag auf den Boden versetzt. Nicht immer beim ersten Versuch, aber relativ schnell, übt der Inhalt genug Druck auf das Vakuum und damit den Deckel aus, dass Außenluft eindringen kann.