Besonderheiten von Wespen
Wespen haben nur einen kurzen Lebenszyklus. Im Frühjahr legt eine junge Königin den Grundstein für das Nest und baut wenige Waben selbst. Später übernehmen die Arbeiterinnen diese Aufgabe. Im Spätsommer schlüpfen Drohnen und neue Jungköniginnen. Unter morschem Holz fallen die neuen Königinnen in Winterstarre, im nächsten Frühjahr beginnt der Zyklus erneut.
Lästig werden Wespen häufig erst gegen Ende des Sommers. Im späten August benötigen die Insekten noch einmal viel Energie und suchen verstärkt nach Zucker. Süßspeisen, Eis oder Limonaden sind dann eine begehrte Beute. Zu diesem Zeitpunkt ist der Lebenszyklus der Wespe allerdings bereits fast vorbei – im Herbst sterben die alte Königin und ihr komplettes Volk, das Nest steht leer. Alte Nester werden von Jungköniginnen auch im nächsten Jahr nicht besiedelt.
Mit Wespen koexistieren
Wespen stehen, ebenso wie Bienen, Hummeln und Hornissen unter Naturschutz – wer also Nester eigenmächtig entfernt oder die Tiere tötet riskiert Bußgelder von bis zu 50.000 Euro bzw. eine Freiheitsstrafe von bis zu 5 Jahren Haft. Auch Hausbesitzer und alle Menschen mit direktem Zugang zum Nest müssen ihr Vorgehen also gründlich abwägen. Im Fall einer direkten Gefahr für die Hausbewohner, beispielsweise durch eine Allergie oder bei kleinen Kindern im Haushalt kann das Nest vom Profi mit einer Sondergenehmigung durch die zuständigen Behörden umgesiedelt werden.
Einfacher ist allerdings die friedliche Koexistenz mit den nützlichen Insekten.
- Lesen Sie Fallobst regelmäßig auf
- Verzichten Sie auf zuckerhaltige Speisen und Getränke auf der Dachterrasse, dem Balkon oder dem Garten
- Installieren Sie passende Insektengitter vor den Fenstern
- Bleiben Sie ruhig, machen Sie keine hektischen Bewegungen, wenn eine Wespe in ihre Nähe kommt.
Kontaktieren Sie Ihre Hausverwaltung oder Ihren Vermieter – im Winter oder zu Beginn des Frühlings kann das leere Nest gefahrlos beseitigt werden. Anschließend sollten Maßnahmen getroffen werden, um ein erneutes Eindringen von Insekten in den Dachboden zu unterbinden.