Faltungen kosten Materialzuschlag und Platz
Gardinen und Vorhänge falten sich zusammen, wenn sie aufgezogen werden. Dabei gibt es unterschiedliche Arten, wie sich der Stoff „türmt“. Runde und halbrunde Faltungen entstehen beim Kräuseln. Gerade Linien als Falten legen sich enger zusammen und nehmen weniger Platz ein.
Von entscheidender Bedeutung ist die Dicke des Stoffes. Der Unterschied zwischen Gardine und Vorhang ist meist die Materialstärke. Während Gardinen aus sehr dünnen Geweben bestehen, tragen dicke und schwere Vorhänge stark auf.
Diese Eigenschaften müssen beim Festlegen des Rafffaktors berücksichtigt werden. Dazu kommt das Maß des seitlichen Überstands der Gardinenstange, der so gewählt werden muss, dass die aufgezogene Gardine das Fenster komplett freigibt.
Der Rafffaktor
Als Basismaß dient natürlich die Breite des Fensters. Wie eng beziehungsweise stark der Faltenwurf werden soll, bestimmt das Maß der seitlichen Überstände. Sie müssen zu dem Fenstermaß hinzuaddiert werden. Große und viele Falten brauchen mehr Überstand und damit mehr Material.
Wenn der Wert ausgemessen ist, muss er mit dem Rafffaktor multipliziert werden. Dabei gelten folgende Werte:
- Großflächige Applikationen und Muster sollten mit mindestens 2,5 multipliziert werden
- Falten- und Gardinenbänder haben einen definierten Rafffaktor zwischen zwei und drei
- Gekräuselte Gardinen lassen sich gut mit Werten zwischen zwei und drei beeinflussen
- Gardinen, die Ösen oder Schlaufen besitzen, werden mit 1,5 bis zwei multipliziert
- Sehr dicke Textilstoffe sollten mit 2,5 bis drei multipliziert werden
Beispielrechnung
Ein Fenster mit der Breite von drei Metern braucht aufgrund des gewählten Stoffes einen seitlichen Überstand von zwanzig Zentimetern. So werden 3,40 Meter mit dem zutreffenden Rafffaktor multipliziert. Eine gekräuselte Gardine muss die Breite von 6,80 bis 10,20 Meter haben. Ösen- und Schlaufenschals brauchen zwischen 5,10 bis 6,80 Meter.